Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt
Im Jahr 2501 befindet sich das Sternenreich der Menschheit in seiner bisher schwersten Krise, die durch die überhastete Umstellung der Raumfahrt auf die neuen Kaiserkraft-Schiffe ausgelöst wurde. Bisher hatten die Treiber, PSI-begabte Raumfahrer, die terranischen Sternenschiffe gelenkt. Als sie sich gegen ihre Ablösung durch die Kaiserkraft wehrten, verfolgte man sie gnadenlos und nahm den meisten von ihnen durch Gehirnoperation die PSI-Kräfte.
Hinter der Kaiserkraft steht Lordoberst Max von Valdec, der Vorsitzende des über die Erde und ihre Kolonien herrschenden Konzils der Konzerne. Valdec will die von seinem eigenen Konzern entwickelte Energietechnik um jeden Preis durchsetzen, auch nachdem immer deutlicher wird, welche gefährlichen Nebenwirkungen die Kaiserkraft hat. Doch die neuen Kaiserkraft-Schiffe können nicht schnell genug gebaut werden. Auf vielen Kolonialwelten kommt es zu gefährlichen Versorgungsschwierigkeiten.
Aus den Reihen der von Valdec verfolgten Treiber hat sich die Widerstandsorganisation der Terranauten neu formiert, die für eine Befreiung Terras vom Joch des Konzils und eine Rückkehr zur Treiberraumfahrt kämpft. In den letzten Monaten gelang es den Terranauten, viele gefangene Treiber von den Gefängniswelten des Konzils zu befreien. Aber noch immer gibt es überall im Sternenreich verzweifelte ehemalige Treiber, die auf versteckten Welten in Internierungslagern festgehalten werden. Nachdem es den Terranauten durch den Kampf im Walhalla-System gelungen ist, den neugegründeten Bund der Freien Welten mit Raumschiffen zu versorgen, wenden sie sich nun wieder ihren verhafteten und verschwundenen Treiberkameraden zu. Es gibt Anzeichen dafür, daß Valdec einige der Verhafteten zu einem Geheimplaneten schaffen läßt, um dort mit ihnen PSI-Experimente durchzuführen. Ein Sonderkommando der Terranauten soll der Sache auf den Grund gehen. Doch bei der Deportation kommt es zu einem unvorhersehbaren Zwischenfall. EIN COMPUTER SPIELT VERRÜCKT …
Die Personen der Handlung:
Lyda Mar, Suzanne Oh, Onnegart Vangralen und Ennerk Prime – Vier Terranauten in einem gefährlichen Sondereinsatz.
Etchgan, Zeran und Tardas – Treiber der Grauen Garden, die als Besatzung eines Kaiserkraft-Schiffes Dienst tun.
Der Sucher – Ein Computer entdeckt sich selbst.
Vier Treiber kauerten in der feuchten, kalten Nacht, die Körper eng an den Boden gepreßt.
»Verdammt!« preßte Suzanne Oh mit Nachdruck hervor und dann noch einmal: »Verdammt!«
Irgendwo aus der Ferne drang das dumpfe Rumoren eines startenden Raumschiffes an ihre Ohren. Als das Geräusch verblaßte, schien ihr der eigene Herzschlag plötzlich unnatürlich laut.
»Etwas nicht in Ordnung?« erkundigte sich Onnegart Vangralen halblaut. Suzanne atmete tief durch und schüttelte dann den Kopf. Ihr langes schwarzes Haar wischte bei dieser Bewegung über Sand, schwarze Erde und kleine Steine. Für ein paar Augenblicke stemmte sie ihren Oberkörper ein wenig in die Höhe, suchte sie in dieser veränderten Haltung ein wenig Entspannung. Vergebens. Das schmerzhafte Pochen in ihren Unterarmen blieb.
Auch Ennerk Prime und Lyda Mar legten jetzt eine kurze Pause ein. Ihr Atem hing als weiße Fahne vor ihren Gesichtern. Die Kälte allein war schon unangenehm genug, aber der feuchte Nebel, der über ihnen hing, strapazierte die Nerven und gab ihnen das Gefühl, keinen trockenen Faden mehr am Leib zu tragen.
»Es wird zu schnell hell«, sagte Suzanne.
Ennerk Prime, der zwei Körperlängen vor ihr langgestreckt am Boden lag, brummte etwas Unverständliches. Er dachte flüchtig an den letzten gemeinsamen Einsatz mit Suzanne – das PSI-Attentat gegen das Konzil in Berlin. Doch seitdem waren sie sich fremd geworden.
»Was du nicht sagst«, gab er zurück, nahm aber seinen Worten sofort die Schärfe, indem er eine beruhigende Geste vollführte. »Ich weiß. Wir liegen hinter unserem Zeitplan zurück; das ist jetzt nicht mehr zu ändern. Wir müssen uns eben beeilen.«
Lyda Mar warf ihr ein aufmunterndes Lächeln zu, und sie antwortete mit einem kurzen Nicken.
»Also weiter«, sagte Prime nur und robbte los. Sie hatten in einer kleinen Bodensenke gelegen, jetzt ging es leicht bergauf. Suzanne hatte plötzlich das Gefühl, als wäre es ohne Übergang um einige Grade kälter geworden. Sie fröstelte, beachtete die Schmerzen in den Ellenbogen nicht, folgte den anderen. Sie hatten nur deshalb eine Chance, weil das Depot nicht speziell mit
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