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Wogen der Liebe

Wogen der Liebe

Titel: Wogen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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einem kunstvoll als keltischer Knoten verflochtenen Lederarmband für Patrick. Er musste sich also in Geduld üben und dafür die Vorfreude auskosten.
     
    »Wie geht es dir, Mutter?«, wollte Viviane wissen, als sie die Hütte betrat. »Willst du nicht herauskommen und dich etwas in die Sonne setzen? Ihre Wärme tut dir bestimmt gut.«
    Cedrilla winkte ab. Sie lag auf ihrer Pritsche, zugedeckt mit einer Wolldecke, die Viviane im vergangenen Winter gewebt hatte. »Lass mich nur hier liegen, Kind. Mich stört der Rauch aus der Schmiede, und wenn du den Backofen anheizt, wird es noch mehr Rauch, der mich quält. Es riecht nach Höllenbrut und Teufelsglut, nach dem Bösen aus der Unterwelt. Bestimmt kommt dieser schwarze Unhold und holt mich zu sich. Die Mönche sagen, der Teufel sucht nach Seelen.«
    »Aber doch nicht nach deiner, Mutter«, erwiderte Viviane erschrocken. »Du kommst in den Himmel, wo immer Licht ist. Du darfst dich nicht hier drinnen verkriechen.«
    Cedrilla hustete und rang nach Luft. Viviane stützte ihren Oberkörper. »Ich hole dir Kräuter von den Mönchen, die dir wieder ausreichend Luft verschaffen. Wo ist dein Minzesträußchen? Du solltest es doch über deinem Kopf hängen lassen.«
    »Es ist heruntergefallen. Ein schlechtes Zeichen. Es waren die bösen Geister.«
    Viviane reichte ihr eine Schale mit Tee, die Cedrilla langsam schlürfte. Dann hängte sie das Kräuterbündel wieder über ihrem Kopf auf.
    »Pass auf, du wirst schon bald wieder gesund werden. Jetzt backe ich frisches Brot, und dann gibt es ein Festessen, das dir wieder Kraft verleiht.« Sie lächelte der Mutter aufmunternd zu. Doch Cedrilla erwiderte das Lächeln nicht. Sie wurde wieder von einem Hustenanfall geschüttelt. Viviane stützte sie, bis der Anfall vorbei war. Kraftlos ließ sich Cedrilla auf ihr Lager sinken. »Ich werde schon bald in die Anderswelt eintreten und dort meinen Sohn wiedertreffen«, flüsterte sie.
    Viviane legte ihre Hand auf die ihrer Mutter. »Es ist noch nicht die Zeit dafür. Du sollst noch auf dieser Welt wandeln, Mutter. Auch, weil ich dich brauche.«
    Cedrilla schüttelte sacht den Kopf. »Du brauchst mich nicht mehr. Du gehst deinen Weg allein.«
    »Es sind schwarze Gedanken, die deinen Geist beherrschen. Lass sie hinausfliegen, damit dein Geist wieder frei ist.« Viviane öffnete die Tür weit, damit Licht und Luft in die niedrige Hütte dringen konnten. Draußen bereitete sie den steinernen Ofen vor, in dem sie das Brot backen wollte. Während das Reisig brannte und die Steine aufheizte, formte Viviane aus dem Teig runde Brotlaibe. Als das Feuer heruntergebrannt war, kratzte sie die Glut beiseite und schob die Brote in die Öffnung. Nicht lange, und ein verführerischer Duft breitete sich aus. Er verdrängte den schwefeligen Gestank aus der Schmiede. Mit einer flachen Holzkelle hob sie schließlich die fertigen Brote aus dem Ofen und legte sie zum Abkühlen aus. Aus dem Vorratshäuschen neben dem Wohnhaus holte sie den Rest einer geräucherten Lammkeule. Mit einem scharfen Messer schnitt sie vier dünne Scheiben ab und hängte die Keule wieder auf. Sie war dunkel und fest und würde noch einige Wochen halten. Das Vorratshäuschen war dicht und fensterlos gebaut, so dass kein Tier sich an den gelagerten Vorräten gütlich tun konnte. Sie packte alle Brote bis auf eines in den Hängekorb. Manchmal verirrten sich doch findige Mäuse in die Hütte. Der Brotkorb hing an einem eingefetteten Faden, an dem die Mäuse abrutschten.
    Das letzte Brot jedoch teilte sie in vier Teile und legte jeweils eine Scheibe Schinken darauf. Zwei Teile brachte sie dem Vater und Patrick in die Schmiede, einen Teil reichte sie der Mutter und forderte sie auf zu essen, den vierten Teil verspeiste sie selbst. Bis zum Abend, wenn es die Hauptmahlzeit gab, würden sie nun nichts mehr benötigen, außer einem Krug braunem Bier vielleicht.
    Cedrilla kaute appetitlos auf dem Brot herum, dann legte sie es beiseite. »Nimm es, Kind, damit du kräftig wirst, um allen Herausforderungen des Lebens trotzen zu können. Für mich brauche ich es nicht mehr. Ich spüre das Ende auf dieser Welt nahen.«
    »Mutter, du machst mich traurig, wenn ich dich so reden höre. Ich weiche dir das Brot in Milch ein, damit du es besser essen kannst.« Endlich löffelte Cedrilla wenigstens die Milchsuppe. Viviane ergriff einen geflochtenen Handkorb. »Ich gehe jetzt hinauf zum Kloster, um frische Kräuter für dich zu holen. Die werden dir

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