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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Rule sich ihr zuneigte, so wie er es jetzt auch tat, um seiner Tanzpartnerin zuzuhören.
    Ein äußerst eleganter Kopf. Sein dunkles Haar war länger, als es die Mode vorschrieb, aber es stand ihm gut. Sein Gesicht war schmal, die Haut lag glatt und straff über den wie vom Wind geformten Wangenknochen. Ihr Schwung passte exakt zur Linie seiner dunklen Wimpern.
    Er trug Schwarz – selbstverständlich. Er trug immer Schwarz. Und unter dem teuren Anzug war ein Körper, der sie immer wieder aufs Neue faszinierte. Während sie ihn jetzt betrachtete, kam ihr der verrückte Gedanke in den Sinn, dass er seine Umwelt nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit Oberschenkeln und Bizeps erfassen konnte und sie nicht nur mit den Augen, sondern auch mit Kopfhaut, Nacken sowie Fußsohlen und Kniekehlen gleichermaßen beobachtete.
    Seine Kniekehlen … sie wusste genau, wie seine Haut dort schmeckte.
    Er wandte den Kopf, und ihre Blicke trafen sich.
    Oh. Sie fasste sich ans Herz. Normalerweise passierte das nicht, nicht seit dem ersten Mal. Aber ab und zu durchfuhr sie ein leichter Ruck, wenn sich ihre Blicke trafen. Als wenn sie mit einer Feder gestreichelt würde, dachte sie. Erschreckend, denn sie fühlte es an einer Stelle, für die sie keinen Namen hatte. Eine Stelle, von der sie nicht gewusst hatte, dass sie dort überhaupt berührt werden konnte.
    Warum passierte es aber nur manchmal und nicht immer? Sie machte ein ratloses Gesicht. Ein weiteres Geheimnis um das Band der Gefährten. Nummer dreihundertsechsundsiebzig.
    Als wenn er ihre Gedanken gelesen hätte, zuckten seine Mundwinkel nach oben. Die kühnen Augenbrauen hoben sich fragend. Sie zwang sich zurückzulächeln und schüttelte den Kopf: Nein, ich brauche dich nicht. Mir geht es gut.
    „Nicht so, du Dummchen“, sagte eine Stimme auf der Höhe ihres Ellbogens. „So geht das.“
    Lily drehte sich um. Beth machte einen Kussmund in Rules Richtung.
    Rule grinste und warf Lilys kleiner Schwester eine Kusshand zurück.
    „Siehst du?“ Beth wandte sich ihr zu. „Einen so gut aussehenden Mann guckt man nicht so mürrisch an.“
    „Ich habe gelächelt. So sehe ich aus, wenn ich mürrisch gucke!“
    Beth betrachtete sie prüfend. „Herrje, du hast recht. Obwohl der Unterschied nicht so deutlich ist, wie er sein sollte. Was ist los mit dir?“
    „Wie schön, dass das mal jemand fragt, dem ich sagen kann, er soll sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern.“
    „Hat die Familie dir arg zugesetzt? Das war eine rhetorische Frage“, fügte sie schnell hinzu und hakte sich bei Lily unter. „Natürlich hat sie das. Du hast wieder einmal all ihre Erwartungen gesprengt. Komm schon. Lass mal sehen, ob wir uns irgendwo auf der Terrasse verstecken können.“
    Ihr blieb nur die Wahl, mit Beth mitzugehen oder von ihr zu Boden gerissen zu werden. Also ging Lily mit. „Dort draußen hält Großmutter Hof.“
    „Richtig. Dann eben das Buffet“, sagte sie und änderte den Kurs. „Ich glaube, ich kann noch ein bisschen Schokolade vertragen.“
    „Hältst du es für eine gute Idee, wenn wir uns direkt neben das Buffet stellen? Manche Menschen haben schwache Mägen.“
    Beth sah auf ihr Brautjungfernkleid herunter, dasselbe Modell wie Lilys. „Und ich dachte immer, Susan könnte mich leiden. Von mir braucht sie doch keine Konkurrenz zu befürchten. Mein ganzes Leben lang hat sie mich ausgestochen.“
    „Vielleicht ist sie farbenblind geworden.“ Nun begann Lilys steife Schulter doch zu schmerzen. Eventuell würde sie das als Entschuldigung vorbringen können, wenn sie jetzt ging, aber dann würden ihre Mutter und ihre Tanten wieder damit anfangen, ihr Essen nach Hause zu bringen. Und bleiben, um an ihr herumzumäkeln … Wieder einmal.
    „Das erklärt nicht, warum Mutter dabei mitgemacht hat“, sagte Beth düster.
    „Über Mutters Motive darf man prinzipiell nicht nachdenken, die sind unergründlich. Ich dachte, das wüsstest du.“
    Lily rief sich in Erinnerung, dass sie keinen freien Arm benötigen würde. Auf der Hochzeit ihrer großen Schwester würde sie wohl kaum eine Waffe ziehen müssen. Selbst ein Faustkampf war höchst unwahrscheinlich.
    Dennoch war es eine Erleichterung, als sie das Buffet erreichten und Beth sie losließ, um sich auf den Nachtisch zu stürzen. „Es sind keine Schokoladenkekse mehr übrig“, sagte sie traurig und griff nach einem Keks in Form einer Hochzeitsglocke. „Wie lange hat Freddie dieses Mal für seine Frage gebraucht?“
    „Er

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