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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Windhauch und mit dem Geruch der vielen verschiedenen Menschen in der Nase, konnte ich Rule nicht genau genug riechen, um ihn auszumachen. Aber ich hätte daran denken sollen, nach oben zu sehen.“
    „Du warst durcheinander“, sagte Rule. „Du wurdest zu dieser Verwandlung gezwungen.“
    Paul war ganz offensichtlich empört. „Wie ein Welpe.“
    „Du konntest nichts dafür.“ Rule hielt an einer Ampel an. „Ich war selbst nah daran, mich zu verwandeln.“
    „Du? Aber du bist …“
    „Eigentlich zu alt für so einen Kontrollverlust.“ Rules Gesicht sah im Dämmerlicht der Ampel und des Armaturenbrettes grimmig aus. „Was heute Abend passiert ist, war nicht normal. Irgendetwas hatte uns beide in seiner Gewalt. Ich würde viel darum geben, zu wissen, was es war. Und wer dahintersteckt.“
    „Vielleicht steckt gar niemand dahinter“, sagte Lily.
    „Was meinst du damit?“
    „Ich glaube nicht, dass es gegen jemanden gerichtet war. Etwas ist einfach so durch den Raum gefegt, etwas so Urwüchsiges und Kraftvolles, wie ich es noch nie vorher berührt habe. Es war wie …“ Sie suchte angestrengt nach Worten, um eine Empfindung zu beschreiben, die die anderen nie erlebt hatten. „Es erinnert mich an die Sorcéri , die Cullen benutzt. Du weißt schon, die frei schwebenden Magiestückchen, die sich aus den Energieknoten lösen? Unbearbeitete Energie. Nur dass diese Magie zigtausendmal stärker war als jedes Sorcéri, das ich bis jetzt gefühlt habe.“
    „Und du hast keine Spur von Ihr wahrgenommen?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    Rule schlug einmal mit den Fingern auf das Lenkrad. Die Ampel wurde grün, und er gab schnell Gas. „Cullen hat sich wirklich eine schlechte Zeit ausgesucht, um abzuhauen.“
    Um nach Drachen zu suchen. Seit sie aus der Hölle zurückgekehrt waren, war Cullen davon besessen, die Drachen zu finden, die sie begleitet hatten. Aber Sam und die anderen waren spurlos verschwunden, sodass Cullen ebenso wenig Erfolg hatte wie die amerikanische Regierung. „Hat er denn kein Handy mitgenommen?“
    „Doch, und wenn er sich gerade in einer Gegend aufhält, wo es ein Netz gibt, und er das Ding nicht ausgeschaltet hat, würde er vielleicht sogar ans Telefon gehen … wenn er etwas will.“
    Cullens Haltung Telefonen gegenüber erinnerte Lily an ihre Großmutter.
    „An der nächsten Ampel links“, sagte Paul. „Wer ist Cullen?“
    „Ein Freund, der sich auskennt“, sagte Rule.
    So konnte man es auch sagen. Cullen Seabourne war ein Lupus und ein Freund von Rule. Bis ihn die Nokolai vor zwei Monaten aufgenommen hatten, war er ohne einen Clan gewesen. Außerdem war er ein Zauberer.
    Zauberei war illegal. Cullen behauptete, Neid und Unwissenheit seien schuld daran und dass die Gesetzgeber die Zauberei vor langer Zeit verboten hätten, ohne zu wissen, wogegen sie die Gesetze eigentlich erließen. Die meisten Menschen dachten bei dem Thema an Todesmagie oder glaubten, dass es Zauberei seit der sogenannten Säuberung nicht mehr gebe. Manche behaupteten sogar, es habe so etwas wie Zauberei nie gegeben und auch keine Anhänger und keine Zauberer, nur ein paar clevere Quacksalber und ein paar Hexen, die Todesmagie anwendeten, um ihre angeborenen Gaben zu stärken.
    Lily lenkte die Unterhaltung weg von ihrem Freund, dem Zauberer. „Kannst du mir sagen, wie es sich angefühlt hat?“, fragte sie Paul. „War dieses Mal irgendetwas anders an der Verwandlung?“
    „Es hat wehgetan.“ Paul schnitt eine Grimasse. „Sogar wahnsinnig wehgetan. Ohne Schmerzen geht es nie, vor allem wenn man nicht geerdet ist, aber dieses Mal war es, als würde ich rückwärts durch das sprichwörtliche Nadelöhr gerissen. Wenn es noch einen weiteren Unterschied gegeben hat, ist er mir vor lauter Schmerzen nicht aufgefallen.“
    „Ich habe gehört, dass junge Lupi – Teenager – bei Vollmond die Verwandlung nicht unterdrücken können. War es ungefähr so?“
    Er dachte einen Augenblick darüber nach. „Nicht ganz. Wenn der Mond voll ist, hörst du seinen Ruf. Ausgewachsene Lupi widerstehen dem Ruf entweder oder sie folgen ihm, aber Jugendliche stehen zu sehr im Bann des Mondes. Sie erkennen nicht, dass sie eine Wahl haben. Aber heute Abend … ich habe seinen Ruf nicht gespürt, aber irgendetwas hat mich dazu gebracht, mich zu verwandeln.“
    „Dann ist es also nicht normal, dass man sich ohne den Ruf des Mondes verwandelt?“
    „Das gibt es nicht“, sagte Rule. „Der Mond schweigt nie ganz. Sein Ruf wird

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