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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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„Selbst eine symbolische Unterwerfung hat eine Bedeutung. Du musst es dir als eine Art Schuld vorstellen. Da im Vorhinein keine Bedingungen abgesprochen worden sind …“
    „Bedingungen?“ Er hielt ihr den Mantel hin, und sie schlüpfte hinein. Wärme, wohlige Wärme.
    „Wenn es in einem geplanten Ritual vorkommt, sind an die susmussio bestimmte Bedingungen geknüpft. So machen wir Verträge zwischen den Clans. Aber das hier war privat, ohne Bedingungen. Ich stehe in Pauls Schuld, nicht in der Schuld seines Clans.“
    Er ging die Straße hinunter. Sie lief zu ihm hin und ging neben ihm her, Paul war ein paar Schritte vor ihnen. „Was schuldest du ihm?“
    „Ein gewisses Maß an Loyalität.“
    „Und da er ein Leidolf ist, ist das eine unangenehme Situation.“
    „Ja. Hinzu kommt, dass das, was er tut, auf mich zurückfällt, solange die susmussio gilt. Und umgekehrt.“
    „Außerdem sind wir nicht mehr im Gleichgewicht“, sagte Paul. „Rule hat sich unterworfen, aber er ist ein Alpha und älter und höherrangig. Trotzdem bin ich für ihn verantwortlich. Das … macht mich nervös. Und“, fügte er über die Schulter gewandt hinzu und grinste, „ihm lässt der Gedanke daran bestimmt keine Ruhe.“
    Bestimmt. „Wie macht ihr es rückgängig?“
    „Ganz einfach.“ Paul schien gut gelaunt, aber müde zu sein, wie ein Kind, dem man erlaubt, lange mit Erwachsenen zusammen aufzubleiben. „Wir einigen uns auf ein paar grundlegende Bedingungen, die die erste Unterwerfung rückgängig machen. Dann unterwerfe ich mich ihm. Das ist der Grund, warum wir ungestört sein wollen. Das sieht für andere ein bisschen komisch aus … Ach du Scheiße!“
    Etwas schoss aus einer engen Gasse zwischen dem Pornokino und Haus, in dem Paul wohnte. Es war groß, hatte rote Augen, und es war hässlich, ungefähr wie eine Hyäne auf Anabolika, nur ohne Fell und mit Armen, die ihm aus der Brust wuchsen. Die Arme hatten zu viele Gelenke und endeten in Krallen. Und es kam direkt auf sie zu gerannt.
    Es war ein Dämon.
    „Runter auf den Boden!“, rief sie Paul zu, als die Luft neben ihr flimmerte und die Realität zum zweiten Mal an diesem Abend in Bewegung geriet.
    Lily spürte es ganz deutlich, auch wenn sie nicht hinsah. Kaum hatte sie Paul ihren Befehl zugerufen, riss sie die Pistole aus dem Halfter und ging schnell in Stellung, die Beine gespreizt, die Arme gestreckt, die linke Hand stützte die rechte.
    Doch Paul ließ sich, verdammt noch mal, nicht zu Boden fallen. Er hockte sich hin, als habe er vor, sich dem Ding entgegenzuwerfen. Sie fluchte und machte einen Schritt zur Seite, damit er nicht in ihrem Schussfeld war.
    Doch jetzt traten zwei Männer aus dem Erwachsenenkino und genau in ihre Schusslinie. Einer sah gleich darauf den Dämon, der auf sie zugestürzt kam, und warf sich zu Boden. Der andere sah es nicht. Der Dämon machte sich nicht die Mühe, auszuweichen. Mit seiner Klaue schlug er den Mann aus dem Weg und ließ ihn schreiend und blutend auf dem Bürgersteig zurück.
    Jetzt hatte sie ihr Ziel im Visier. Lily drückte ab, achtete nicht auf den Knall auf ihrem Trommelfell, zielte wieder und drückte noch einmal ab …
    Und der Dämon verschwamm mit den Hitzewellen, ein Flimmern, das die Gestalt eines Dämons hatte und das nun in ihre Richtung gerannt kam. Würde eine Kugel einfach hindurchgehen? Noch mehr Menschen waren aus dem Kino gekommen, noch mehr verdammt dumme, unbeteiligte Zuschauer, die sie wahrscheinlich treffen würde, wenn sie auf einen immateriellen Dämon schoss.
    Und drei Meter weiter materialisierte er sich wieder. Und setzte zum Sprung an.
    Genauso wie der Wolf neben ihr.
    Rules Wolfsgestalt war groß, aber der Dämon war größer, stärker, und mit seinen Klauen hatte er ein paar eindrucksvolle natürliche Waffen, die Rule nicht zur Verfügung standen. Sein einziger wirklicher Vorteil war seine Schnelligkeit. Lupi waren schnell wie der Wind, schneller als alle irdischen Wesen und schneller als alle, denen sie in der Hölle begegnet waren. Er duckte sich und warf sich dem Dämon entgegen, offenbar um ihn abzuwehren, nicht um anzugreifen. Mitten in der Luft prallten sie gegeneinander, und Rule gelang es irgendwie, seinen Körper herumzuwerfen, sodass der Rotäugige zur Seite flog. Mit einem dumpfen Schlag kam er auf dem Pflaster auf. Rule landete sauberer, rollte sich ab und kam wieder auf die Beine.
    Lily schoss wieder, bevor der Dämon sich erneut auflösen konnte. Blut spritzte aus seiner

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