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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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das von einer Umwandlung ausgeht, dann würde ich, wenn ich jemanden mit einer Feuergabe berühre, ein winziges bisschen von dieser Feuermagie aufnehmen und es in meine eigene Art von Magie verwandeln. Ich habe Einfluss auf die fremde Magie, aber die fremde Magie nicht auf mich. Sie verstehen sicher, warum ich das andere Modell vorziehe.“
    „Dieses hier wirft ebenso viele Fragen auf, wie es beantwortet.“
    „So ist es. Doch als ich Lily berührt habe, war es, als wollte meine Gabe ein wenig von ihrer Energie aufnehmen, konnte es aber nicht, weil ihre Gabe viel stärker ist als meine. Meine Energie ist zu mir zurückgeschnellt wie ein Gummiband.“ Er strahlte sie an. „Wie war es für Sie?“
    Rule beugte sich zu ihr hinunter und murmelte: „Für mich war es toll. Und für dich …“ Sie kniff ihn schnell in den Hintern. Daraufhin verstummte er, wie beabsichtigt. Und er grinste.
    Sie tat so, als würde sie es nicht bemerken. „Statisch. Als wenn Musik spielen würde, aber ich den Sender nicht einstellen könnte.“
    „Ah! Also ist mein … aber nein. Ich schweife immer so gern ab. Setzen wir uns hin, und erlauben Sie mir, dass ich Ihnen ein paar Fragen stelle.“
    Es waren mehr als nur ein paar Fragen, und sie erstreckten sich auf alle Bereiche. Hatte einer von ihnen während des Angriffs des Dämons irgendetwas Ungewöhnliches gespürt oder gedacht? Wie fühlte sich das Dämonengift zurzeit an? Wie viel Weihwasser hatte Cynna verwendet? Wie stark würde Lily den Energiestoß schätzen? Hatte sie dabei eine Farbe assoziiert? Oder ein Geräusch? Hatte Rule etwas gerochen, als er über sie hinweggefegt war? Warum nannten die Lupi ihre sogenannte Göttin nicht beim Namen? Welche Kräfte wurden Ihr zugeschrieben? Woher wussten sie, dass Ihr Avatar von einer Dämonenfürstin gefressen worden war?
    Einige Fragen waren leicht zu beantworten. Sie nannten die Göttin nicht beim Namen, weil Namen Macht hatten und weil der, der einen Namen aussprach, diese Macht möglicherweise anziehen würde. Cynna hatte ungefähr hundertsiebzig Milliliter Weihwasser verwendet. Das Dämonengift fühlte sich unter Lilys Berührung an wie eine verfaulte Orange.
    Manche Fragen waren schwieriger zu beantworten, und auf manche Fragen konnten sie gar keine Antwort geben.
    Wenn die anderen keine Fragen stellten, stritten sie darüber, was die Antworten zu bedeuten hatten. Zumindest drei von vieren stritten. Fagin selbst schaute nur zu wie ein träumerischer Buddha, der über das Wesen des Seins im Hier und Jetzt nachdachte oder darüber, ob er vielleicht ein Nickerchen machen sollte.
    Als die Diskussion sich hinzog, wurde Rule unruhig. Der Wolf langweilte sich, und seine Hüfte schmerzte. Es war kein stechender Schmerz, wie von einer frischen Wunde, sondern eher ein müder Schmerz, als wenn der Muskel des Kampfes, der in ihm tobte, überdrüssig wäre. Außerdem bekam er langsam Hunger. Der Heilungsprozess verbrauchte wahnsinnig viele Kalorien. Der Wolf sah die Menschen nicht als Nahrung an – nur verwilderte Wölfe oder die, die zum ersten Mal eine Verwandlung durchmachten, verloren ihre Menschlichkeit in einem solchen Ausmaß –, aber er wollte sich umschauen, auch wenn er nicht jagen konnte.
    Schon zum zweiten oder dritten Mal warf er einen Blick zur Tür.
    „Oh nein“, flüsterte Lily und beugte sich näher zu ihm hin, „wenn ich nicht entkommen kann, dann kannst du es auch nicht. Es ist ein bisschen so, als säße man drei Ausgaben von Cullen gegenüber, nicht wahr?“
    „Wenigstens verbrennt keiner von ihnen etwas“, murmelte er.
    Der Mensch in ihm erkannte durchaus Methode in dem scheinbaren Chaos. Fagin behauptete zwar, dass er gern abschweifte, aber er ließ die anderen nur so lange gewähren, bis er sah, ob die Debatte in eine produktive Richtung lief. Dann seufzte er, äußerte sein Bedauern und lenkte sie zurück zum Thema.
    Was ganz offenbar das Schicksal der Welt war.
    Als Lily fragte, stellte sich heraus, dass alle vier sich in einer Sache einig waren: Die Welt stand kurz vor einer großen Veränderung. Ito sah diese Veränderung in verschiedenen Prophezeiungen angekündigt. Sherry erzählte von dem Zittern in ihren Knochen und von einer Vision, die ein Mitglied ihres Hexenzirkels gehabt hatte. Der Erzbischof bestätigte einfach, dass der Level an Magie in der Welt ansteigen würde, falls die Energiestöße andauerten.
    Und das könnte alles verändern.
    Fagins Erklärung gründete sich auf sein eigenes Fachgebiet.

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