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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Wenn sie wieder an etwas anderes als an Leichen mit Todesmagie denken konnte.
    Nachdem er Lily seinen Fund gezeigt hatte, hatte Rule sie zum Highway begleitet, um auf die Spurensicherung des FBI zu warten. Dann waren sie zurück zum Fundort gegangen, um aufzupassen, dass sich nicht noch mehr Waldbewohner über die sterblichen Überreste hermachten. Lily hatte die Scheinwerfer ihres Autos angeschaltet gelassen, um den Kollegen den Weg zu weisen, aber ihr Licht wurde jetzt teilweise von den drei Polizeiwagen blockiert, die auf dem Seitenstreifen neben ihrem Wagen geparkt hatten.
    Beide Hilfssheriffs hielten Taschenlampen in der Hand. Sheriff Deacon war mit nichts weiter als einer guten Portion Feindseligkeit ausgestattet.
    »Ihr Team kann uns ruhig helfen«, sagte er widerstrebend, als würde er ihr ein Zugeständnis machen. »Vorausgesetzt, es ist rechtzeitig hier. Aber wie ich schon sagte, wir haben den Täter bereits. Und das bedeutet, dass ich zuständig bin.«
    »Mord mit magischen Mitteln ist ein Bundesverbrechen.«
    Er schüttelte den Kopf und seufzte. »Roy Don Meacham hat keine Magie verwendet, um seine Familie umzubringen. Der verrückte Mistkerl hat dazu den Baseballschläger seines Sohnes Andrew genommen. Der Schläger wurde von uns sichergestellt. Roy Don hat ihn mir selbst übergeben. Es ist schon mehrfach zu häuslicher Gewalt in der Familie gekommen –«
    »Wie oft wurden Sie denn schon gerufen?«
    »Nur einmal, aber es gibt reichlich Zeugen dafür, dass Roy Don bei Becky und den Kindern ganz gern die Hand ausrutschte. Wir haben die Mordwaffe, Blut und andere Spuren auf seinen Kleidern und seiner Haut. Wir haben sogar einen Zeugen! Bill Watsons Postroute geht da draußen entlang. Als er mit seinem Wagen an den Briefkasten fuhr, hörte er Schreie, deshalb ist er zum Haus gelaufen. Er wollte helfen. Jetzt hat er eine Platte im Schädel, da, wo Roy Don ihn niedergeschlagen hat. Aber immerhin hat er’s versucht.«
    »Erinnert er sich daran, was er im Haus gesehen hat?« Ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zog gewöhnlich Erinnerungslücken nach sich.
    »Oh ja. Er ging in das Haus und sah Roy Don mit dem Schläger auf Betty einprügeln. Auch wenn er sich danach an nichts mehr erinnert, das weiß er noch gut, der arme Kerl. Wir haben ausreichend Beweise.«
    »Aber kein Geständnis. Oder die Leichen.«
    »Die Sie gefunden haben. Aufgrund eines Tipps«, sagte er und betonte das letzte Wort besonders. »Über den Sie mir aber nicht mehr sagen wollen.«
    »Richtig.« Lily musste den Kopf zurücklegen, um ihm in die Augen zu sehen. Das war sie gewohnt. Bei einer Größe von knapp einem Meter sechzig musste sie sehr oft nach oben schauen. Aber Deacon stand zu dicht vor ihr – absichtlich, um ihren Größenunterschied noch zu betonen. Das ärgerte sie. »Wie auch immer – ich habe von dem Fall gehört, und deswegen –«
    »Ich wusste gar nicht, dass überregional darüber berichtet wurde.«
    »Ich bin zum Besuch meiner Familie hier in der Gegend.« Sozusagen Familie. Rules Sohn war nicht gerade das, was man gemeinhin als einen Verwandten bezeichnen würde. Und in den Augen vieler auch Rule nicht. Wenn man von seinem »Gefährten« sprach, wurde man schief angeguckt.
    »Ach ja? Haben Ihre Verwandten vielleicht irgendetwas mit dem Tipp zu tun, von dem Sie mir nichts erzählen wollen?«
    »Wissen Sie, Sheriff, vielleicht würde ich mein Wissen eher mit Ihnen teilen, wenn Sie nicht so eine Nervensäge wären. Treten Sie einen Schritt zurück.«
    Deacon schaute finster. »Was, zum Teufel, wollen Sie damit –«
    »Ich will, dass Sie aufhören, mir so nah auf die Pelle zu rücken. Das macht mir keine Angst. Das macht mich nur sauer.«
    Sie konnte nicht sehen, ob er rot wurde. Aber die Art, wie er den Kopf abwendete, deutete darauf hin, dass er verlegen war. Außerdem befolgte er ihren Befehl, riss sich die Mütze vom Kopf und fuhr sich mit dem Unterarm über das Gesicht, als wäre er ins Schwitzen gekommen.
    Vielleicht war er das auch. Um diese Zeit war es nicht ganz so heiß wie gestern bei ihrer Ankunft, aber in der feuchten Luft stand die Hitze geradezu. »Sie wollen nicht, dass ich mich in Ihren Fall einmische. Das verstehe ich. Das Problem ist, dass Sie keine Wahl haben. Bei dem Tod der drei Personen war Magie im Spiel. Damit gehört der Fall mir.«
    Er setzte sich wieder seine Mütze auf und sagte höflich, was ihn sichtlich Mühe kostete: »Und von der Magie wissen Sie woher?«
    »Ich bin berührungssensitiv.«

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