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Wolfsblut

Wolfsblut

Titel: Wolfsblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack London
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Stück Fisch holt.«
    Als das Abendbrot vorüber war und die beiden Männer auf dem länglichen Kasten saßen und ihre Pfeife schmauchten, zog sich der Kreis glühender Augen wieder dichter zusammen.
    »Ich wünschte, sie möchten auf ein Rudel Elche oder was Ähnliches stoßen und uns zufriedenlassen«, sagte Bill.
    Heinrich brummte etwas, was nicht wie eine Zustimmung klang, und eine Viertelstunde saßen sie schweigend da, wobei Heinrich ins Feuer und Bill auf den Augenkreis starrte, der in der Dunkelheit dicht hinter dem Feuer flimmerte.
    »Ich wünschte, wir könnten von hier in einer Tour nach McGurry fahren«, begann Bill wieder.
    »So hör endlich einmal mit deinem Gewünsch und Gekrächz auf«, brach Heinrich ärgerlich los. »Ich sag dir, du hast dir den Magen verdorben. Schluck eine gute Dosis Natron runter, dann wird dir besser und deine Gesellschaft angenehmer werden.«
    Am folgenden Morgen wurde Heinrich durch gräßliche Flüche aus Bills Munde geweckt. Er stützte sich auf den Ellbogen und sah den Gefährten neben dem flackernden Feuer mitten unter den Hunden mit wutverzerrtem Gesicht und scheltend erhobenen Armen stehen.
    »Hallo!« rief Heinrich. »Was ist denn los?«
    »Frosch ist weg!« war die Antwort.
    »Nein!«
    »Ich sage ja!«
    Heinrich sprang aus den Decken und lief auf die Hunde zu. Er zählte sie und stimmte dann in die Verwünschungen ein, womit sein Kamerad den Mächten der Wildnis fluchte, die ihnen abermals einen Hund geraubt hatten. »Frosch war der stärkste von allen«, bemerkte Bill zuletzt.
    »Und er war auch nicht dämlich«, fügte Heinrich hinzu, und das war innerhalb von zwei Tagen die zweite Grabrede.
    Das Frühstück wurde in düsterer Stimmung eingenommen, und die vier übrigen Hunde wurden vor den Schlitten gespannt. Der Tag war eine Wiederholung der vorhergegangenen. Die Männer wanderten stumm über die gefrorene Erde, und das Schweigen wurde nur durch das Geheul ihrer Verfolger unterbrochen, die ihnen unsichtbar folgten. Mit dem Einbruch der Dunkelheit am frühen Nachmittag erklang das Geheul wieder näher, wie die Verfolger ihrer Gewohnheit gemäß näher kamen; die Hunde wurden aufgeregt und furchtsam und verwickelten sich in ihrer Angst in den Strängen, was die beiden Männer noch mehr entmutigte.
    »So, das wird die dummen Dinger doch wohl festhalten«, sagte Bill am Abend voller Befriedigung, als er sich von seiner Arbeit aufrichtete.
    Heinrich ließ den Kochtopf stehen und kam, um zu sehen, was der andere gemacht hatte. Bill hatte nicht nur die Hunde angebunden, sondern dies nach Art der Indianer mit Stöcken getan. Um den Hals eines jeden Hundes hatte er einen ledernen Riemen so dicht befestigt, daß der Hund ihn mit den Zähnen nicht fassen konnte, und an diesen Riemen hatte er einen vier oder fünf Fuß langen Stock gebunden und das andere Ende des Stockes mit einem zweiten Lederriemen an einem Pfahl im Boden festgemacht. So konnte der Hund wegen des Stockes weder an den einen noch an den anderen Lederriemen gelangen, um ihn zu durchnagen. – Heinrich nickte zufrieden mit dem Kopfe.
    »Es ist das einzige Mittel, um Einohr festzubinden«, sagte er. »Denn der beißt durch das Leder so glatt, als wenn es mit ’nem Messer durchschnitten wäre, nur daß es ein bißchen länger dauert. – Morgen werden sie alle am Platze sein.«
    »Darauf kannst du eine Wette eingehen«, bekräftigte Bill. »Wenn morgen einer fehlt, so will ich keinen Kaffee haben.«
    »Die wissen ganz genau, daß wir kein Pulver und kein Blei mehr haben«, bemerkte Heinrich beim Schlafengehen, indem er auf den Kreis glühender Punkte deutete. »Wenn wir ihnen nur eins auf den Pelz brennen könnten, so würden sie mehr Respekt haben. Sie kommen jede Nacht näher heran. Sieh eine Weile nicht ins Feuer, sondern scharf darauf hin. Sahst du den da?«
    Die Männer amüsierten sich eine Zeitlang damit, die Bewegungen der undeutlichen Gestalten am Rande des Feuerscheins zu beobachten. Wenn sie die Augen fest auf ein im Dunkel leuchtendes Augenpaar hefteten, so fing die Gestalt des Tieres an, allmählich Form anzunehmen, und sie konnten dann und wann die Formen sich bewegen sehen.
    Ein Lärm unter den Hunden zog die Aufmerksamkeit der Männer an. Einohr ließ ein flehendes Gewinsel hören, strebte am Ende seines Stockes ins Dunkel hinein und ließ nur davon ab, um von Zeit zu Zeit mit den Zähnen wahnsinnige Angriffe auf den Stock zu machen.
    »Sieh doch mal, Bill«, flüsterte Heinrich.
    Im vollen

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