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Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Titel: Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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schließlich. »Es kann sich nur um eine Verwechslung handeln.«
    »Verwechslung?«, platzte es aus Michael Schauß heraus. »Haben diese Typen denn nicht gesagt, was sie von Ihnen wollen?«
    Lukas Steiner spielte weiter den Unwissenden. »Nein«, entgegnete er gedehnt. »Die haben mich hier eingesperrt. Aber mir nicht gesagt, warum. Mit keinem Wort.«
    Schauß warf die Stirn in Falten, schürzte ungläubig die Lippen. »Wie lange sind Sie denn schon hier eingesperrt?«
    »Seit ein paar Tagen«, verlautete es prompt.
    »Ja, und was haben Sie die ganze Zeit über hier unten gemacht?«
    Lukas hob die Schultern, machte eine geradezu entschuldigende Geste. »Ach, eigentlich nichts Besonderes.«
    »So, nichts Besonderes«, wiederholte Mertel, der sich inzwischen mit den Computern beschäftigte. »Wahrscheinlich wollen Sie uns jetzt auch noch weißmachen, dass Sie nicht wissen, um welche Geräte es sich hier handelt.«
    »Wie recht du hast, Karl, das ist alles sehr unglaubwürdig«, meinte Tannenberg schmunzelnd. »Zumal der junge Herr hier Informatikstudent ist und in einem Wertstoffhof arbeitet, wo er aus alten Computerkisten fleißig neue Hochleistungsrechner zusammenbastelt. Und so weiter.«
    Entsetzt riss Lukas die Augen auf. »Woher wissen Sie das denn alles?«
    Tannenberg ging auf die Frage nicht ein, sondern stellte seinerseits eine: »Herr Steiner, was fällt Ihnen eigentlich zu meinem ›und so weiter‹ ein?«
    »Ähm, ... ähm«, stammelte Lukas. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Na, was halten Sie denn davon, wenn ich behaupte, dass Sie Ihren, für einen Studenten doch wohl ausgesprochen luxuriösen Lebensstil mit kriminellen Machenschaften finanziert haben?«
    »Was soll ich?«
    »Ja, ja, Herr Steiner, Sie haben schon richtig gehört. Und Sie wissen natürlich auch ganz genau, was ich damit meine.«
    »Nein, das weiß ich ganz und gar nicht«, warf der Student kopfschüttelnd ein.
    Wolfram Tannenberg reagierte betont gelassen auf diese neuerliche Unschuldsbekundung: »Dann sag ich es Ihnen eben: Sie sind durch die Restaurierung alter Festplatten und/oder durch Hacker-Aktivitäten an brisante Daten gelangt. Und mit diesen delikaten Informationen haben Sie dann die betreffenden Leute erpresst.«
    Lukas schien weitaus abgebrühter zu sein, als Tannenberg erwartet hatte, denn er zeigte sich von den geäußerten Vorwürfen völlig unbeeindruckt:
    »Jetzt soll ich plötzlich jemanden erpresst haben?«, fragte er mit spöttischem Unterton. »Herr Hauptkommissar, haben Sie denn irgendwelche Beweise für Ihre haltlosen Spekulationen?«
    Eigentlich hatte Tannenberg vorgehabt, dem Studenten den Tod seiner Freundin etwas schonender beizubringen. Als er aber den ziemlich überheblichen Gesichtsausdruck des jungen Mannes wahrnahm, konnte er sich nicht länger zurückhalten.
    »Sie denken wohl, Sie sind die Cleverness in Person, was?«, verschärfte Tannenberg nun die Gangart.
    Lukas zuckte scheinbar teilnahmslos mit den Schultern.
    »Sie haben gedacht: Was das berühmte Gaunerpärchen Bonnie and Clyde kann, können Leonie und ich schon lange. Stimmt’s?«
    »Was hat denn Leonie damit zu tun? Soll sie etwa auch eine Kriminelle sein?«
    Abermals ignorierte Tannenberg die an ihn adressierte Frage. »Sie haben mit dem Feuer gespielt, mein junger Freund – und sich dabei fürchterlich die Finger verbrannt!« Er ging auf Lukas zu, packte ihn am T-Shirt, fixierte ihn mit einem stechenden Blick. »Ihre Freundin ist tot! Brutal ermordet von einem Profikiller.«
    Mit einem Schlag wich die rosige Farbe aus Lukas Steiners Gesicht. Er sperrte den Mund weit auf, warf eine Hand davor. Er wankte. Tannenberg lockerte seinen Griff, entfernte seine Hände vom T-Shirt, legte ihm eine Hand tröstend auf die Schulter.
    Auf einmal tat ihm der junge Mann fürchterlich leid. Er machte sich Vorwürfe, weil er ihm die schreckliche Nachricht nicht behutsamer beigebracht hatte. Er hakte ihn unter und führte ihn hinüber zum Bett, auf dem sich Lukas sogleich schlaff niedersinken ließ.
    »Wie ... ist ... das ... passiert?«, fragte er stockend.
    »Wollen Sie es wirklich wissen? Ich weiß nicht, ob das gut ist«, antwortete Tannenberg mit sanfter, mitfühlender Klangfärbung seiner Stimme.
    Lukas hob den Kopf an, blickte Tannenberg mit flehender Mimik entgegen, nickte stumm.
    »Na gut.« Tannenberg nahm einen tiefen Atemzug, bevor er die schreckliche Wahrheit verkündete: »Irgendeiner dieser skrupellosen Verbrecher ist in Ihre Wohnung

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