Wolfsfeder
ihre vorsintflutliche Gesinnung als verhinderter Moral-Wächter …«
Maike kurbelte die Scheibe ein Stück nach
unten.
»Was meinst du, wird sie kriegen?«
»Welche Strafe? Ein paar Jährchen werden’s
sicher werden.« Mendelski gähnte. »Ob man ihr vorsätzlichen Mord anlasten kann,
ist meines Erachtens – trotz der Drohbriefe – keineswegs sicher.
Bleibt also Totschlag. Es kommt obendrein sehr darauf an, wie sie sich vor
Gericht darstellt. Ob sie ihre Tat bereut und so weiter. Natürlich spielt auch
ihr Anwalt eine wichtige Rolle.«
»Ein paar Jährchen …«, wiederholte
Maike. »Mehr nicht? Es war doch wirklich hundsgemein, wie sie das arme Mädchen
im Pool ertränkt hat. Meinetwegen soll sie bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag
schmoren.«
»Na, na. Beherrsch dich.« Mendelski
richtete sich auf. »Und schmeiß endlich den Riemen auf die Orgel. Ich will nach
Hause.«
»Klar, Chef!«
Als sie das Parkdeck des Flughafens
verließen, klatschten die ersten schweren Regentropfen auf die
Windschutzscheibe.
Glossar
Erläuterungen zu den in diesem
Roman verwendeten Ausdrücken aus der Jägersprache und dem Forstbereich
Ansitzbock – niedriger Hochsitz
speziell für Drückjagden (siehe unten)
anwechseln – Fortbewegung des
Schalenwildes in Richtung des Jägers
aufwerfen – Erheben des Hauptes
beim Schalenwild
befegen – mit dem Messer
abschaben (hier Rinde)
Bockjagd – Jagd auf den Rehbock
Bruch – abgebrochener grüner
Zweig bestimmter Baumarten zur Verständigung, Markierung oder als Schmuck
Doppelbüchse – Kipplaufwaffe mit
zwei nebeneinanderliegenden, meist großkalibrigen Kugelläufen
Drückjagd – Form einer Treibjagd
auf Schalenwild
Eissprossenzehner – Rothirsch,
dessen Geweih Aug-, Eis-, Mittelsprossen und Gabeln aufweist
Entenstrich – Jagd auf Enten
(Strich: regelmäßig eingehaltene Flugbahn von Federwild von und zu Rast- oder
Nahrungsplätzen)
Fangschuss – erlösender Schuss
auf verletztes Wild
Fernwechsel – Pfade vom
Schalenwild über größere Entfernungen
Folgebruch – Bruch (siehe oben),
der zum Folgen auffordert oder auf etwas hinleitet (daher auch Leitbruch)
Grader – Baumaschine; auch
Planierer, Erd- oder Straßenhobel
Hahn in Ruh – Jagdhornsignal
(auch bekannt als »Jagd vorbei«)
Hauptbruch – Bruch (siehe oben),
der »Achtung!« bedeutet
Harvester – Holzerntemaschine
(Vollernter), die alle anfallenden Teilarbeiten der Holzernte ausführen kann:
Fällen, Entasten, Vermessen, Einschneiden, Zopfen und Ablegen
Jagdherr – Revierinhaber und
Jagdleiter (gegenüber Jagdgast)
Korkenziehergehörn – abnormes
Gehörn eines Rehbocks in Form eines Korkenziehers
Kronenhirsch – Rothirsch mit
Krone im Geweih (Krone: oberer Abschluss der Geweihstange mit drei oder mehr
Enden)
Kugelschlag – Aufschlaggeräusch
des Geschosses auf ein Ziel
Leitbruch – Bruch (siehe
Folgebruch)
nachsuchen – Suche nach einem
beschossenen Stück Wild (in der Regel mit einem Jagdhund)
Rückeschneise – unbefestigter Weg
im Bestand, der dem Rücken (Transport) des geernteten Holzes dient
Schmaltier – weibliches Tier der
Hirscharten im zweiten Lebensjahr
schnallen – freilassen eines
Jagdhundes durch Abschnallen der Halsung (Halsband)
schrecken – bellender Warnlaut
bei Reh- und Rotwild
Schüsseltreiben – geselliges
Beisammensein (Essen) nach einer Treibjagd
Schützenbruch – Bruch (siehe
oben), den sich ein Jäger nach einem Jagderfolg auf Schalenwild unter anderem
an den Hut steckt (auch Erlegerbruch)
Schweißhund – speziell für die
Nachsuche (siehe oben) ausgebildeter Jagdhund oder Jagdhundrasse
Streckenplatz – Stelle, an der
nach einer Gesellschaftsjagd das erlegte Wild unter Beachtung von
Brauchtumsregeln übersichtlich angeordnet niedergelegt wird
Strecke verblasen –
Jagdhornblasen der einzelnen Totsignale (je nach Wildart)
Stutzen – kurzläufige, meist
ganzgeschäftete Büchse
Totast – abgestorbener Ast
Tottrinken – Feier nach Erlegung
von Wild in geselligem Kreis
Trauf – der Bereich unter einem
Baum, welcher der Kronenausdehnung entspricht
Trockenwald – regengrüne
Dornwaldgesellschaft in den Tropen und Subtropen
Überläufer – Wildschweine im
zweiten Lebensjahr
ungerader – Rothirsch mit neun
Enden an der einen, und weniger als – Achtzehnender – neun an der
anderen Geweihstange
verenden – Wild verendet, wenn es
infolge von Verletzungen aufgrund akuter äußerer Einwirkungen ums Leben kommt
(insbesondere durch
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