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Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe

Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe

Titel: Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Indianern kommen sollte. Sie sollte sich mit Noah im Kartoffelkeller hinter der Hütte verstecken, bis die Indianer wieder abgezogen waren. Doch Skye gehorchte nicht. Seelenruhig kam sie auf Bridget zu und reichte ihr Großvaters Schrotflinte. Selbst in ihrer Angst dachte Bridget voller Stolz: Sie wird erwachsen. Und gleich darauf: Lieber Gott, lass sie bitte erwachsen werden.
    Die Paiutes betrachteten das Gewehr mit Verwunderung, trugen sie doch neben ihren Messern, Speeren und Bogen auch Armeekarabiner bei sich. Sie sprachen in einer eigentümlich schroff klingenden Sprache miteinander und brachen dann in Gelächter aus.
    Bridget entsicherte die Flinte und forderte die Indianer auf, die Ochsen zu nehmen und zu verschwinden.
    Wie durch ein Wunder zogen die Indianer tatsächlich in Frieden ab und ließen für das Ochsengespann den gescheckten Hengst zurück.
     
    »Bridget?« Traces Stimme riss sie aus ihren beunruhigenden Erinnerungen.
    Sie blinzelte. »Ja?«
    »Ich wollte dir nur Gute Nacht sagen.« Lieber Himmel, er war wirklich ein gut aussehender Mann. Seit Kindertagen hatte Trace wie eine Mischung aus einem Schurken und einem Erzengel ausgesehen, und das hatte sich nie geändert.
    Bridget biss sich auf die Lippen und bemühte sich, an Mitch zu denken. Daran, wie sehr er sie geliebt und ihr vertraut hatte, und daran, dass er gestorben war, um sie und Noah und all seine Ideale zu verteidigen. »Gute Nacht«, flüsterte sie kaum hörbar. Dann schloss sich die Tür, und Trace war fort.
    Mit einem tiefen Atemzug fragte sich Bridget, warum sie in diesem Augenblick nichts als den Wunsch verspürte, den Kopf in die Hände zu stützen und sich auszuweinen. Kopfschüttelnd ging sie zu Skye hinüber und legte sanft eine Hand auf das seidige braune Haar der Schwester. »Zeit zum Schlafengehen«, ermahnte sie leise. »Außerdem verdirbst du dir die Augen, wenn du so lange bei diesem schlechten Licht liest.«
    Skye blickte auf und blinzelte verwundert. Es schien, als müsste sie aus der Welt ihres Buches erst den Weg zurück in die kleine, ungedeckte Hütte suchen, in der sie sich ein Bett mit Bridget und Noah teilte. Zu Hause in Virginia hatte jede von ihnen ein eigenes, großes Zimmer gehabt, Skye, Christy, Megan und Bridget. Doch schließlich war vor dem Krieg alles anders gewesen. Alles.
    »Wie bitte? «, murmelte Skye.
    Bridget beugte sich hinunter und küsste das Mädchen auf die Stirn. »Es wird Zeit, das Licht zu löschen und ins Bett zu gehen«, wiederholte sie. »Es wird Morgen sein, noch ehe du die Augen geschlossen hast.«
    »Glaubst du, dass Megan und Christy schon einmal einen Ritter gesehen haben? Schließlich leben sie in England und ...«
    Lächelnd antwortete Bridget: »Das kann schon sein. Doch vermutlich tragen die Ritter heutzutage keine schimmernden Rüstungen mehr.«
    Skye seufzte niedergeschlagen. »Ich wünschte, es gäbe hier in Nevada Ritter.«
    Seltsam, Bridget dachte unwillkürlich an Trace und hätte beinahe erwidert, dass sich ein solch edler Herr in ihrer unmittelbaren Nähe befinde. Allerdings trug er Arbeitskleidung, reparierte Dächer und zähmte wilde Pferde. »Dummkopf«, schalt sie Skye zärtlich und lächelte. »Du wirst eines Tages einen netten Mann kennen lernen und dann keinen Gedanken mehr an die Ritter in England verschwenden.«
    Skye sah traurig aus. »Ich habe Trace heute gefragt, ob er mich heiratet.«
    »O Skye!«
    »Ich dachte, wenn du nicht seine Frau werden willst, dann nehme ich ihn eben. Schließlich ist er freundlich und gut aussehend.«
    Bridget unterdrückte ein Lächeln. »Und was hat er geantwortet?«
    »Er meinte, ich sei zu jung. Und er ist der Meinung, dass schon bald viele Männer unter meinem Fenster stehen und Liebeslieder singen werden. Und dass er es verdiene, erschossen zu werden, wenn er vorhätte, mich zu heiraten.«
    »Ich verstehe.« Sie ging zum Bett hinüber und knöpfte sich dabei das Kleid auf. »Nun, er hatte Recht. Du bist noch zu jung und wirst dich eines Tages vor Verehrern kaum noch retten können. Und ich würde Trace mit Sicherheit erschießen. Komm ins Bett, Skye. Morgen nach der Hausarbeit kannst du weiterlesen.«
    »Findest du, dass er gut aussieht?«
    Bridget stand schweigend vor dem Bett. Es hatte ihr den Atem verschlagen. Auf ihrem Kissen lag ein in rotes Leder gebundenes Buch mit Goldlettern. »Was hast du gesagt?«, fragte sie leise. Offenbar musste es ihr gelungen sein, einen Atemzug zu tun, stellte sie fest, sonst hätte sie

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