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Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe

Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe

Titel: Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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schieben konnte. »Sie sind vor dem Unwetter geschützt. Für heute Nacht wird das genügen.«
    Bridget lächelte ihn unsicher an. »Danke, Trace. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn du nicht gewesen wärst. Die Plane hätte dem Regen niemals standgehalten, und der Himmel allein weiß, was mit Sis und dem Hengst geschehen wäre.«
    Er verspürte den Wunsch, sie zu berühren, ihre Wange, ihre Hand, ihre Schulter, doch er wagte es nicht. Er hatte ohnehin schon die Grenze überschritten, als er Bridget geküsst hatte. Plötzlich fror Trace wieder, als wäre er wirklich in den blutigen Wassern des weit entfernten Flusses geschwommen, in dem verzweifelten Versuch, seinen besten Freund zu retten.
    »Geh wieder zu Bett, Bridget«, bat er mit rauer Stimme.
    Sie zögerte, stand dann auf und legte einige Scheite Holz nach. Dann betrachtete sie Trace lange Zeit in nachdenklichem Schweigen. Schließlich fragte sie: »Musste er sehr leiden? Mitch, meine ich.«
    Trace presste die Lippen zusammen und blickte Bridget unverwandt an. »Nein, ich glaube nicht. Er hatte eine Wunde am Hinterkopf. Wahrscheinlich ist er auf einen Stein gefallen, als er abgeworfen wurde.«
    »Du hast alles getan, was in deiner Macht stand, Trace«, flüsterte Bridget. »Davon bin ich überzeugt.«
    Manchmal traf es ihn plötzlich, selbst am helllichten Tag überkam ihn die Erkenntnis überraschend, dass Mitch tot war und er ihn nie wiedersehen würde. Nach diesem Traum war die Trauer jedoch noch schlimmer, so frisch, als läge der Vorfall am Fluss erst wenige Stunden und nicht Jahre zurück. »Sehr freundlich, Mrs. McQuarry«, entgegnete er und wunderte sich selbst über die Schärfe seines Tons, »wenn man bedenkt, dass du noch vor kurzem verkündet hast, ich sei schuld an seinem Tod.« In Wahrheit machte er sich selbst deswegen Vorwürfe. Und er ahnte allmählich, dass es nicht das Versprechen an Mitch war, welches ihn nach Primrose Creek geführt hatte, um Bridget zu heiraten. Er hatte andere, selbstsüchtige Gründe.
    Bridget wurde blass. Trace bemerkte es im fahlen Mondlicht und hasste sich dafür. Doch dann sagte sie etwas, mit dem er nie gerechnet hätte. »Ich hatte Unrecht, Trace. Es tut mir Leid. Mitch war ein erwachsener Mann, kein kleiner Junge. Er wäre nicht in den Krieg gezogen, wenn er es nicht selbst gewollt hätte.«
    Es gab nichts, das er darauf erwidern konnte. Sie hatte Recht. Mitch war ein liebenswerter Kerl gewesen, ein wenig naiv sogar, doch er hatte das Abenteuer geliebt. Mitch hätte sich den Truppen angeschlossen, auch wenn er, Trace, ihn nicht begleitet hätte. Keiner von ihnen hatte damit gerechnet, den Tod zu finden. Sie waren jung und heißblütig gewesen und hatten davon geträumt, eines Tages siegreich nach Hause zurückzukehren und so lange die Geschichten ihrer Heldentaten zu erzählen, bis sie zu alt waren, um sich noch genau daran zu erinnern.
    Doch es war anders gekommen.
    Trace legte sich hin. Der Boden war hart, trotz der Decken, die darauf ausgebreitet waren, und die Kälte schien ihm unter die Haut zu kriechen.
    »Wenn die Scheune errichtet ist«, bemerkte er und drehte sich von Bridget weg, »werde ich ein Schlafzimmer an die Hütte anbauen. Du und ich werden nicht hier in diesem Raum schlafen, wenn wir verheiratet sind.« Er wartete auf ihren Widerspruch, doch Bridget schwieg. Sie durchquerte das Zimmer, seufzte leise und legte sich wieder ins Bett.
     
    Als Bridget am nächsten Morgen erwachte, mit tränenden Augen und geröteter Nase, hatte Trace die Hütte bereits verlassen. Wahrscheinlich war er schon auf dem Weg ans andere Flussufer, um die Pferde zurückzuholen. Ein Blick aus dem Fenster bestätigte ihre Vermutung. Trace führte Sis am Halfter, während Windfall ihm lammfromm folgte.
    An diesem strahlenden Morgen war die Luft klar und frisch, wie gereinigt durch den Sturm der letzten Nacht. Der Fluss schimmerte wie ein silbriges Band. Als Bridget den Mann und die beiden Pferde beobachtete, die auf das Ufer zuschritten, begriff sie endlich, warum der Hengst Trace aufs Wort gehorchte.
    Sie ging nach draußen und beobachtete, wie Trace die beiden Pferde zur Weide führte und dort an zwei voneinander entfernten Pflöcken festband.
    »Wie ist sein Name?«, fragte Bridget, als Trace schließlich vor ihr stand. Im goldenen Schein der Morgensonne sah er wie ein nordischer Gott aus. »Wie heißt der Hengst wirklich?«
    Trace blickte sie zunächst ernst an, schenkte ihr dann jedoch sein gemeingefährliches

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