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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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sie sich respektvoll den Leichen ihrer gefallenen Schwarmbrüder. Fünf von ihnen waren einmal aufgebrochen, um die Fokussierende Iris zu schützen, und fünf waren bei dem Versuch gestorben, diese Aufgabe zu erfüllen. Der sanftmütige und weise Veragos, der älter als die anderen und der Anführer der Gruppe gewesen war. Rulagos und Rulagosa, Lebensgefährten, die in menschlicher Gestalt wie Zwillinge aussahen. Die beiden waren gemeinsam gestorben, dicht nebeneinander und in derselben Haltung, ihre Hälse von Pfeilen durchbohrt – im Tod waren sie sich ebenso ähnlich gewesen wie zuvor im Leben. Tränen füllten Kirygosas Augen, als sie sich umdrehte und zu Pelagosa hinabblickte. Man konnte sie nur noch anhand ihrer zierlichen Gestalt erkennen; Pelagosa hatte schon immer zu den Kleinsten des blauen Schwarms gehört, und obwohl sie noch jung gewesen war (nach den Maßstäben der Drachen zumindest), war sie im Umgang mit dem Arkanen weit über ihr Alter hinaus erfahren gewesen. Wer auch immer sie niedergestreckt haben mochte, er musste ebenfalls mit Magie gekämpft haben, denn sie war bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
    Lurugos hatte vermutlich die meiste Gegenwehr geleistet, lag seine Leiche doch ein Stück abseits der anderen. Versengt, steif gefroren, teilweise unter dem Wasser am Strand verborgen, gespickt mit Pfeilen, die wie Stacheln aus seinen Schultern und Beinen ragten; doch er hatte nicht aufgegeben, und Kirygosa war überzeugt, dass sein Körper sogar dann noch ein oder zwei Herzschläge weitergekämpft hatte, als man ihm mit einem präzisen Hieb einer scharfen Waffe bereits den Kopf von den Schultern gehackt hatte.
    Banagos trat in seiner menschlichen Gestalt hinter sie und drückte ihre Schulter. Rasch legte sie ihre Hand auf die seine.
    „Ich weiß nur wenig über die niederen Rassen“, sagte er. „Aber ich sehe hier alle möglichen Arten von Waffen und Anzeichen dafür, dass Magie benutzt wurde – dämonische ebenso wie arkane.“
    „Jede Rasse könnte hierfür verantwortlich sein“, erklärte Kiry.
    „Dann wären wir vielleicht gut beraten, wenn wir sie alle auslöschen“, brummte Banagos. Seine Stimme zitterte vor Trauer, und seine blauen Augen waren von nicht vergossenen Tränen rot. Er hatte die kleine Pelagosa geliebt, und sobald sie das richtige Alter erreicht hätte, wären sie zu Partnern geworden.
    „Nein“, schnappte Kiry scharf. „Diesen Weg wählen nur die Gedankenlosen, Banagos, und das weißt du auch. Pelagosa hat ebenfalls daran geglaubt. Es sind nicht ›sie alle‹, die das hier getan haben, ebenso wenig, wie ›alle‹ Drachen die jüngeren Rassen zum Vergnügen angreifen und Unschuldige niedermetzeln. Wir wissen, warum unsere Brüder und Schwestern getötet wurden. Es war nicht der Hass auf unser Volk, der die Feinde antrieb. Jemand möchte die Fokussierende Iris für seine – oder ihre – eigenen Machenschaften einsetzen, nur darum geht es hier.“
    „Fünf Drachen“, stöhnte Alagosa. „Fünf von uns. Fünf unserer Besten. Wer könnte stark genug sein, um sie zu überwältigen?“
    „Das“, erklärte Kiry, „müssen wir eben herausfinden. Banagos, kehr zum Nexus zurück und überbring den anderen die traurige Nachricht! Alagosa und ich werden hierbleiben und … uns um die Leichen unserer Gefallenen kümmern.“
    Sie hatte ihm dadurch weitere Pein ersparen wollen, aber Banagos schüttelte den Kopf. „Nein. Sie wäre meine Partnerin geworden. Ich … möchte mich selbst um sie kümmern. Und auch um die anderen. Du stehst Kalecgos am nächsten, also wird es wohl das Beste sein, wenn er es von dir erfährt, und zwar so bald wie möglich.“
    „Wie du wünschst“, entgegnete Kiry sanft. Ein letztes Mal blickte sie auf die leblosen Körper der blauen Drachen hinab. Im Tod waren sie in ihrer menschlichen Gestalt gefangen, einer Gestalt, die die meisten von ihnen verabscheuten. Anschließend schlug sie die Augen traurig nieder und schnellte in den Himmel hinauf. Ihre Flügel peitschten die Luft, als sie nach einer Rolle zurück in Richtung des Nexus raste. Nun galten ihre Gedanken nicht länger den Gefallenen, sondern den Mördern. Wer mochte stark genug sein, um einen solchen Angriff erfolgreich durchzuführen? Und aus welchem Grund hatten sie die Drachen überfallen?
    Sie konnte die schlimmsten Befürchtungen bezüglich der verschollenen Gruppe bestätigen, aber das war auch schon alles, was sich mit Gewissheit sagen ließ, und Kiry hoffte inständig, dass Kalec

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