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1664 - Die Schöne und die Grausame

1664 - Die Schöne und die Grausame

Titel: 1664 - Die Schöne und die Grausame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tim Helling glaubte, sich verhört zu haben. Zuerst schüttelte er den Kopf, danach setzte er sich richtig hin und blieb auch im Bett sitzen. Er sah seine Freundin an, die das Bett verlassen hatte und neben ihm stand. Ihr starrer Blick war auf Tim gerichtet. Er sah auch den Ausdruck in ihren Augen und wusste, dass sie keinen Spaß gemacht hatte. Trotzdem fragte er: »Ein Witz, wie?«
    »Nein, das ist kein Witz.« Sie räusperte sich. »Ich hatte leider etwas vergessen.«
    »Und was, bitte?«
    »Frag nicht. Zieh dich an und geh. Bitte - tu vor allen Dingen dir den Gefallen.«
    Helling verstand seine Freundin nicht. So hatte sie noch nie reagiert. Sie stand fast nackt neben dem Bett und war nur mit einem hauchdünnen Slip bekleidet. Das blonde Haar war zerzaust, das Gesicht gerötet, was auch an der Beleuchtung hätte liegen können, aber das war für ihn alles zweitrangig. Elena wollte, dass er verschwand, weil er sonst sterben würde.
    Das war ein Ding! Das konnte er nicht begreifen. Tim wirkte erstarrt, er grübelte noch immer darüber nach und hatte eigentlich vorgehabt, zu lachen. Das schaffte er nicht, denn der Gesichtsausdruck seiner Freundin sprach Bände. Sie sah ihn auch nicht mehr an, sondern drehte sich um und griff nach seiner Kleidung, die über einem Stuhl hing. Sie warf sie auf das Bett, sogar die Schuhe folgten.
    »Zieh dich an und renn so schnell wie möglich, wenn dir dein Leben lieb ist!«
    »Okay!«, flüsterte er und warf die Bettdecke endgültig zurück. Er trug nur seine blaue Unterhose und griff nun zum Unterhemd, das mehr ein T-Shirt war. Auch den dunkelblauen Pullover streifte er über und beobachtete aus dem Augenwinkel seine Freundin, die am Bettrand stand und auf ihrer Unterlippe kaute. Er wusste, dass Elena nicht schauspielerte, aber den eigentlichen Grund der Flucht nannte sie ihm nicht.
    Als er seine Hose überstreifte, fragte er: »Warum soll ich verschwinden? Das war nicht ausgemacht.« Er schlug gegen seine Stirn. »Wir wollten eine heiße Nacht verbringen. Eine Premiere für uns, und jetzt drehst du plötzlich durch.«
    »Das ist kein Durchdrehen!«
    »Ach ja? Was ist es denn?«
    »Ich will dein Leben retten! Kannst du das nicht begreifen?«
    »Nein, im Moment nicht. Ich fühle mich nicht in Gefahr!«
    »Du bist es aber!« Elena hatte nach einem Bademantel gegriffen und ihn sich übergestreift. In der Umgebung herrschte keine besonders helle Beleuchtung. Trotzdem sah er den ernsten Ausdruck im Gesicht seiner Freundin, der einfach nicht weichen wollte.
    Seine Füße schlüpften in die weichen halbhohen Sneakers. Er schnürte sie zu und richtete sich wieder auf. Dabei sprach er Elena an. »Das musst du mir erklären. So einfach nehme ich das nicht hin. Erst einen Mann heiß machen und dann kommt der Rückzieher. Das ist eine ganz schöne Scheiße.«
    »Ich habe es nicht gewusst. Ich hatte es auch nicht vor, das musst du mir glauben.«
    »Und plötzlich soll alles anders sein, obwohl sich nach außen hin nichts verändert hat?«
    »So ist es!«
    Er gab nicht auf. »Sag doch, dass du keinen Bock mehr gehabt hast. Kann ich verstehen und…«
    Elena verdrehte die Augen. »So ist es nicht, Tim. Ich werde versuchen, es dir später zu erklären. Aber jetzt musst du verschwinden.« Sie hatte schon nach seiner Jacke gegriffen, die einen Lammfellkragen hatte. »Zieh sie an und verschwinde einfach. Den Rest überlasse mir.«
    Tim Helling sagte nichts. Er stellte auch keine Fragen mehr. Er fühlte sich verarscht und rausgeschmissen. Nur gut, dass er zu den friedlichen Menschen zählte. Andere hätten sich einen derartigen Rausschmiss nicht gefallen lassen. Bis zur schmalen Tür des Wohnmobils waren es nur wenige Schritte. Er ging sie, und Elena blieb auf seinen Fersen. Sie drückte sogar ihre Hände gegen seinen Rücken, weil es ihr nicht schnell genug ging. Aber sie ließ auch nicht zu, dass er die Tür selbst öffnete. Da war sie schneller.
    »Moment noch.«
    »Was ist denn jetzt?«
    Elena beugte sich vor. Sie schaute von links nach rechts, und ihrer angespannten Haltung entnahm Tim, dass sie auch lauschte.
    »So, du kannst.« Sie trat zur Seite.
    »Aha. Und woher weißt du das?«
    »Weil die Luft jetzt rein ist.«
    »Sehr schön«, sagte er nickend. »Und das ist es jetzt zwischen uns gewesen - oder?«
    »Nein, das ist es nicht, ich melde mich wieder.« Sie drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und flüsterte danach: »Wir hören wieder voneinander. Keine Sorge.«
    Dann schob sie ihren Freund

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