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Worldshaker

Worldshaker

Titel: Worldshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
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von überall her, nur nicht aus der Alten Heimat.
    Cols Essen war für seine Mutter wichtiger als ihr eigenes, und so hatte sie ihren Teller nach wenigen Bissen von sich geschoben. Auch andere Leute beobachteten ihn – er registrierte den einen oder anderen Blick, der auf ihn gerichtet war, und so manches Lächeln. Ob sie schon etwas ahnten von der bevorstehenden Ankündigung? Normalerweise nahmen Erwachsene doch kaum Notiz von der jüngeren Generation.
    Zehn Minuten später beendete Sir Mormus das Familienfrühstück, indem er sich mit einem riesigen Taschentuch den Mund abwischte. Als er sich erhob, verstummte jegliches Gespräch.
    Er nickte nacheinander den fünf Tischen zu. »Morpice Porpentines, Leath Porpentines, Rumpley Porpentines, Oblett Porpentines, Sir Mormus Porpentines« – jeder Zweig der Familie war nach seinem ranghöchsten Mitglied benannt – »ich habe etwas bekanntzugeben, das euch alle betrifft.« Er deutete auf Col. »Steh auf, junger Mann. Steh auf.«
    Col stand auf. Er hielt sich sehr gerade, sein Herz hämmerte.
    »Mein Enkel Colbert.« Sir Mormus sprach langsam und bedächtig, als hätte er jedes Wort gewogen und für gut befunden. »Der älteste männliche Spross von Orris und Quinnea Porpentine. Was hast du bisher in deinem Leben erreicht, Colbert?«
    Col dachte nach und fand eine Antwort: »Bildung, Sir.«
    »Fahr fort.«
    »Unterricht bei Professor Twillip, Sir. Meinem Hauslehrer.«
    »Ist das alles?«
    »Er hat die Tochter meiner Schwester unterrichtet, Sir Mormus … mit den besten Empfehlungen –«, wandte Quinnea zaghaft ein.
    Sir Mormus schien sie kaum zu hören. »Was weißt du über die wirkliche Welt, mein Junge? Nicht viel, nehme ich an.«
    »Nein, Sir. Nicht viel.«
    »Du bist sehr behütet aufgewachsen, mein Junge, aber von jetzt an wirst du zur Schule gehen. Ich habe für dich eine Entscheidung getroffen.«
    Sir Mormus schwenkte seinen Blick auf die anderen vier Tische. »Schaut ihn euch alle an. Seht ihr, wie er dasteht? Rücken gerade, Brust raus, entschlossener Mund. Klare schwarze Augenbrauen. Und? Was denkt ihr?«
    Alle Porpentines blickten ihn gespannt an.
    »Ich werde euch sagen, was ihr denkt. Dieser Junge ist die Zukunft unserer Familie. Er wird zur Schule gehen, um zu lernen, was Kontrolle und Autorität bedeuten. Ich ernenne ihn zu meinem Nachfolger. Ich werde ihn selbst darauf vorbereiten, der nächste Oberbefehlshaber zu sein.«
    Col schnappte nach Luft, wie alle anderen. Nachfolger! Oberbefehlshaber! Die Vorstellung war so umwerfend, dass er sie gar nicht verarbeiten konnte. Gern hätte er zu seiner Mutter und seinem Vater hinübergesehen. Aber eine innere Stimme veranlasste ihn, Haltung zu bewahren und stur geradeaus zu gucken.
    »Was sagst du dazu, mein Junge?«
    »Ich werde mein Bestes tun, Sir.«
    »Nur dein Bestes? Zweifelst du etwa an dir?«
    »Nein, Sir. Ich werde der nächste Oberbefehlshaber nach Ihnen sein.«
    Col wusste nicht, wo er diese Worte hernahm, aber er wusste genau, was er zu sagen hatte. Geradeso, als hätte ihm Sir Mormus die Worte in den Mund gelegt. Die Ankündigung kam völlig unerwartet, erschien ihm jedoch im selben Augenblick vollkommen richtig; so, als hätte ein Teil von ihm das immer schon gewusst.
    »Gut, sehr gut.« Sir Mormus war mit Colbert zufrieden. »Natürlich wirst du Mitbewerber haben. Aber wenn du aus dem echten Holz der Porpentines geschnitzt bist, wirst du es mit meiner Unterstützung schaffen. Mit Ausnahme von zwölf Jahren sind während der letzten einhundertfünfzig Jahre alle Oberbefehlshaber Porpentines gewesen. Die Tradition liegt jetzt in deiner Hand, mein Junge.«
    Die ganze Familie Porpentine brach in Beifall aus. Selbst der kleine Antrobus machte es den Erwachsenen nach und schlug die Hände zusammen wie ein Spielzeug, das man aufgezogen hat. Auch Gillabeth klatschte, allerdings mit einem Gesicht, als würde ihr gerade ein Zahn gezogen.
    Col behielt weiterhin eine ernste Miene, obwohl er innerlich vor lauter Grinsen beinahe geplatzt wäre. Ich kann das, dachte er. Ich kann es tatsächlich.
    Als der Beifall verklungen war, senkte Sir Mormus seine Stimme zu einem nachdenklichen Grummeln. »So wie du jetzt habe ich auch einmal dagestanden, Colbert Porpentine. Als ich in deinem Alter war, machte mein Vater mich betreffend dieselbe Ankündigung. Ich war überwältigt und hatte gleichzeitig Angst, noch nicht soweit zu sein. Bei der Aussicht auf das Amt überkam mich ein Zittern.«
    »Aber nicht doch.« Leiser

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