WOVON EIN MILLIONÄR TRÄUMT
das verriet, dass sie keine Ahnung davon hatte, gerade Stephens Exverlobten gegenüberzustehen. „Schön, Sie kennenzulernen. Ich bin Stephens Verlobte.“ Sie hob die linke Hand, an der ein Diamantring funkelte.
Bella fühlte sich, als hätte ihr jemand einen Dolch ins Herz gestoßen. Sie hatte gewusst, dass Stephen sich verliebt hatte. Aber eine Verlobung nach so kurzer Zeit …?! Ihr war, als würde tief in ihrem Herzen eine Tür zufallen. Und erst jetzt begriff Bella es: Sie hatte tief in sich noch immer gehofft, dass Stephen ihr noch eine Chance geben würde. Nun war sie jedoch ein für alle Mal eines Besseren belehrt worden.
Sie räusperte sich. „Was für ein schöner Ring! Herzlichen Glückwunsch.“ Dann warf sie einen Blick auf die Uhr. „O Gott, ich bin ja schon viel zu spät dran! Ich muss los. Es war schön, Sie kennenzulernen, Britney. Mach’s gut, Stephen.“ Hastig schlüpfte sie in ihren Mantel.
„Hast du noch Zeit, mir zu verraten, wie es deiner Tante geht?“, fragte Stephen.
„Ihr geht es jeden Tag besser. Die Behandlung ist abgeschlossen, und so wie es aussieht, war sie ein Erfolg“, antwortete Bella schnell.
„Bitte sag ihr Gute Besserung von mir!“
„Mach ich. Jetzt muss ich aber wirklich los.“ Bella zwang sich zu lächeln, ehe sie fluchtartig das Café verließ.
Den ganzen Nachmittag über kellnerte sie im Monahan’s. Leider war zu wenig zu tun, als dass die Arbeit sie aus der Grübelei hätte reißen können.
Nach Schichtende kaufte Bella sich ein Sandwich und eine Hühnersuppe und fuhr zu ihrer Tante. Als sie das kleine, gemütliche Haus betrat, döste Charlotte auf dem Sofa vor dem Fernseher.
Seit sie die Spas aufgegeben hatte, arbeitete Charlotte in einem kleinen Friseurladen. Jetzt trug sie immer noch ihre Arbeitskleidung. Ihr Haar, einst ihr ganzer Stolz und ständiges Opfer neuester Modefarben und -frisuren, bestand nun nur noch aus kurzen, graubraunen Stoppeln. Trotz ihres sorgfältigen Make-ups waren unter ihren Augen dunkle Schatten zu sehen. Mit flatternden Lidern öffnete Charlotte die Augen und lächelte, als sie Bella sah.
„Na, schau mal einer an, wer bringt mir denn da ein Abendessen? Willst du, dass ich dick werde?“
„Ich will einfach nur, dass du dir nicht auch noch die Mühe machst, selbst zu kochen. Willst du hier essen oder in der Küche?“, fragte Bella lächelnd.
„Hier.“ Schon zog Charlotte den Sofatisch näher an die Couch.
„Was möchtest du trinken?“, fragte Bella.
„Ich hole mir selbst was“, erwiderte ihre Tante und machte Anstalten, aufzustehen, doch Bella kam ihr zuvor.
„Sitzen bleiben! Wasser, Limo, Tee?“
„Ein heißer Tee wäre schön. – Bella, du verwöhnst mich zu sehr.“
„Überhaupt nicht.“ Bella eilte in die angrenzende Küche und setzte Wasser auf. „Wenn ich gewusst hätte, dass du krank bist, wäre ich sofort wieder zurückgekommen“, rief sie.
„Mein Schatz, du hast diese Reise gebraucht. Und außerdem hattest du sie dir verdient! Ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen“, entgegnete Charlotte zurechtweisend.
„Aber ich hätte dir so viel ersparen können“, wandte Bella ein, als sie sich neben ihre Tante auf das Sofa setzte. „Wenn ich da gewesen wäre, hättest du die Spas vielleicht nicht verloren.“
Charlotte seufzte. „Ich habe meine Kräfte eben überschätzt. Und sicher war es schwer, die Läden zu verlieren. Aber ich habe mein Bestes gegeben. Du musst endlich aufhören, Verantwortung für Dinge zu übernehmen, die zu ändern nicht in deiner Macht steht.“
„Aber …“
„Ich meine es ernst, Bella“, schnitt ihre Tante ihr das Wort ab. „Hör endlich auf, dein Leben damit zu verschwenden, zu versuchen, das genaue Gegenteil deiner Mutter zu sein. Du hast hart gearbeitet, du hast einen tollen Abschluss gemacht, du warst im Ausland, um anderen zu helfen. Und jetzt solltest du anfangen, dein Leben zu genießen! Tu, was dir Freude macht, und hör auf, dir ständig Sorgen um mich zu machen!“
Bella musste sich auf die Zunge beißen, um nicht erneut zu widersprechen. Die Worte ihrer Tante änderten absolut nichts an ihrer Einstellung. Schließlich war es einfach nicht fair, sich Träume zu erfüllen, während das Leben der Frau, die immer für sie da gewesen war, auf dem Spiel stand! Wenn Bella all das irgendwie wiedergutmachen konnte, würde sie es tun.
In dieser Nacht bekam Bella kein Auge zu. Immer wieder ging sie alle Möglichkeiten durch. Sie hatte schon mehrere Banken
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