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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
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gewusst, dass es die Wahrheit war, als er es schaute. »Wir müssen gehen«, sagte er, aber Garona schüttelte nur den Kopf. »Nach all dem dachte ich, ich hätte einen Ort gefunden, an dem es besser ist als bei den Orcs. Aber jetzt weiß ich, dass ich all das vernichten werde.«
    Khadgar warf einen Blick auf die Treppe. Er wusste nicht, wie sich Lothars Männer gegen die Dämonen schlugen oder was am Boden des unterirdischen Turms auf ihn wartete. Er presste die Lippen zusammen und holte tief Luft.
    Dann schlug er Garona hart ins Gesicht.
    Seine Handfläche blutete, weil er einen Fangzahn gestreift hatte, aber Garona reagierte sofort. Ihre tränenden Augen weiteten sich, und die Wut legte sich wie eine Maske über ihr Gesicht.
    »Du Narr!«, brüllte sie und stieß Khadgar nach hinten. »Tu das nie wieder! Hörst du! Beim nächsten Mal werde ich dich umbringen!«
    Khadgar lag auf dem Rücken, die Halb-Orc kauerte über ihm. Er hatte noch nicht einmal bemerkt, dass sie den Dolch gezogen hatte, aber ihre Klinge drückte jetzt gegen seinen Hals.
    »Das kannst du nicht«, sagte er mit einem schwachen Lächeln. »Ich hatte meine eigene Vision über die Zukunft. Ich glaube auch, dass sie wahr ist. Wenn das stimmt, kannst du mich nicht töten. Das Gleiche gilt auch für dich.«
    Garona blinzelte und lehnte sich zurück. Sie hatte sich wieder unter Kontrolle. »Wenn ich den König töte …«
    »… heißt das, dass du lebendig hier heraus kommst«, sagte Khadgar. »Und ich auch.«
    »Und wenn wir uns irren?«, fragte Garona. »Wenn die Vision eine Lüge ist?«
    Khadgar kam auf die Beine. »Dann stirbst du in dem Wissen, dass du nicht – niemals! – den König von Azeroth töten wirst.«
    Garona blieb einen Moment sitzen und wog die Möglichkeiten gegeneinander ab. Schließlich sagte sie: »Hilf mir hoch. Wir müssen weiter.«
    Sie stiegen weiter nach unten, durchliefen das Spiegelbild der Turmstockwerke. Schließlich erreichten sie die Etage, in der sich Medivhs Observatorium und sein Arbeitszimmer hätten befinden sollen. Stattdessen endeten die Stufen jedoch auf einer roten Ebene. Sie schien aus dunklen reflektierenden Stücken hervorzufließen und aus Feuer zu bestehen. Khadgar sprang instinktiv zurück, aber der Boden wirkte fest, und die Hitze war zwar stark, aber nicht mörderisch.
    In der Mitte der gewaltigen Höhle standen einige eiserne Möbelstücke. Eine Werkbank und ein Hocker, ein paar Stühle und mehrere Schränke. Das Arrangement wirkte seltsam vertraut, dennoch brauchte Khadgar einen Moment, bis er begriff, dass der Raum eine exakte Kopie von Medivhs Arbeitszimmer war.
    Zwischen den eisernen Möbelstücken stand der breitschultrige Magus. Khadgar suchte nach einem Zeichen des Bösen auf seinem Gesicht und in seiner Körperhaltung, nach etwas, das ihm verriet, dass er nicht dem Medivh gegenüberstand, den er kannte und dem er vertraute, dem alten Mann, der seine Arbeit stets gefördert hatte. Etwas musste ihm doch verraten, dass er einen Betrüger vor sich hatte!
    Es gab nichts. Dies war der einzige Medivh, den er je gekannt hatte.
    »Hallo, mein Vertrauen«, sagte der Magus, und als er lächelte, umspielten Flammen seinen Bart. »Hallo, Abgesandte. Ich habe euch beide erwartet.«
     
     

SECHZEHN
     
     
    DIE VERNICHTUNG EINES MAGIERS
     
    »Das war gut durchdacht, das muss ich wohl zugeben«, sagte der Magus, der Medivh war und auch wieder nicht. »Eine blendende Idee, mich mit den Schatten meiner Vergangenheit abzulenken, um mich an eurer Verfolgung zu hindern. Natürlich habe ich meine eigene Kraft gesammelt, während du deine sammeltest.«
    Khadgar sah Garona an und nickte. Die Halb-Orc ging ein paar Schritte nach rechts. Sie würden den alten Mann in die Zange nehmen, wenn es sein musste.
    »Meister, was ist mit Euch geschehen?«, fragte Khadgar und trat einen Schritt vor. Er wollte die Aufmerksamkeit des Magus auf sich ziehen.
    Der ältere Magier lachte: »Mit mir geschehen? Nichts ist mit mir geschehen. Ich bin so. Ich war von Geburt an befleckt, beschmutzt vom Moment meiner Zeugung, ein Samen, der zu einer bitteren Frucht wuchs. Du hast den wahren Medivh nie gekannt.«
    »Magus, was auch immer geschehen ist, kann sicherlich wieder ungeschehen gemacht werden«, sagte Khadgar und ging langsam auf ihn zu. Garona befand sich zu seiner Rechten. Ihr Dolch war verschwunden – ihre Hände schienen leer zu sein.
    »Wieso sollte ich es ungeschehen machen?«, fragte Medivh böse lächelnd. »Alles läuft

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