Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
Vom Netzwerk:
Monsters. Wenn nicht, hatte er ein Problem.
    »Verlasst diesen Ort«, brüllte Khadgar und betete, dass ihm seine angespannte Stimme nicht versagte. »Verlasst diesen Ort oder sterbt!«
    Einer der größeren Kerle trat zwei Schritte auf ihn zu, und Khadgar murmelte ein Wort der Macht. Die mystischen Energien sammelten sich um seine flammende Hand. Er schleuderte die geballte Kraft und traf den grünen Nichtmenschen voll ins Gesicht. Die Bestie hatte gerade genug Zeit, eine klauenartige Hand zu ihrer brennenden Fratze zu heben, dann stürzte sie nieder.
    »Flieht!«, schrie Khadgar und versuchte seine Stimme so tief klingen zu lassen, wie es ihm nur möglich war. »Flieht, oder euch erwartet das gleiche Schicksal!« Sein Bauch fühlte sich an wie Eis, und er versuchte, nicht auf die brennende Kreatur zu blicken.
    Ein Speer schoss aus der Finsternis, und mit seiner letzten Energie beschwor Khadgar ein Wind, gerade stark genug, um den Speer sichtbar zur Seite zu drücken. Während er die Beschwörung wirkte, fühlte er sich einer Ohnmacht nahe. Das war sein letzter Zauber. Er war vollkommen ausgelaugt. Jetzt war es langsam an der Zeit, dass sein Bluff Wirkung zeigte.
    Die ihn umstehenden Kreaturen, von denen er etwa ein Dutzend erkennen konnte, traten einen Schritt zurück. Dann einen weiteren. Noch ein Schrei, schätzte Khadgar, und sie würden zurück in den Sumpf flüchten und ihm ausreichend Zeit geben, selbst zu fliehen. Er hatte bereits entschieden, sich in Richtung Süden zu wenden, um das Armee-Lager zu erreichen.
    Stattdessen erklang ein hohes, gackerndes Lachen, das Khadgar das Blut gefrieren ließ. Die Ränge der grünen Krieger teilten sich, und eine weitere Gestalt schlurfte vor. Sie war dünner und gebeugter als die anderen und trug eine Robe in der Farbe geronnenen Blutes. Die Farbe des Himmels aus Khadgars Vision. Die Gesichtszüge des Monsters waren ebenso grün und grotesk wie die der anderen, aber in seinen Augen leuchtete eine barbarische Intelligenz.
    Es hielt eine Hand hoch. Dann nahm es einen Dolch und stach sich mit dessen Spitze in die Handfläche. Rötliches Blut sammelte sich in der klauenartigen Pranke.
    Die Bestie in der Robe sprach ein Wort, das Khadgar noch nie zuvor gehört hatte, ein Wort, das in seinen Ohren schmerzte. Das Blut explodierte in Flammen.
    »Mensch will spielen?«, fragte das robenbekleidete Monster. Es gelang ihm, grob die menschliche Sprache zu imitieren. »Will Zauberei spielen? Nothgrin kann spielen!«
    »Geht jetzt!«, versuchte es Khadgar noch einmal. »Geht oder sterbt!«
    Doch die Stimme des jungen Magiers schwankte nun, und die Gestalt in der Robe lachte nur. Khadgar studierte die Umgebung. Er suchte nach dem besten Ort, um wegzulaufen – und fragte sich, ob er eines der Schwerter der Wachleute packen konnte, die am Boden lagen. Und er fragte sich auch, ob Nothgrin ebenso bluffte, wie er, Khadgar, es getan hatte.
    Nothgrin trat einen Schritt auf Khadgar zu, als zwei der Bestien zur Rechten des Zauberers plötzlich schrien und in Flammen aufgingen. Es geschah mit einer Plötzlichkeit, die jeden erschreckte, auch Khadgar. Nothgrin wirbelte zu den brennenden Ungeheuern herum und musste sehen, wie zwei weitere Monster sich ihnen anschlossen und wie trockener Zunder Feuer fingen. Auch sie brüllten, ihre Knie gaben nach, und sie stürzten zu Boden.
    Wo gerade noch die Kreaturen gestanden hatten, erhob sich jetzt Medivh. Er schien aus sich selbst heraus zu leuchten und überstrahlte sogar das Feuer der brennenden Wagen und die Flammen der Leichen am Boden, als sauge er ihr Licht in sich auf. Er schien ruhig und entspannt. Er lachte die versammelten Kreaturen an, und es war ein wildes, brutales Lachen.
    »Mein Schüler hat euch gesagt, ihr sollt gehen«, sagte Medivh. »Ihr hättet seinen Befehlen gehorchen sollen.«
    Eine der Bestien stieß ein Brüllen aus, und der Meistermagier brachte sie mit einer knappen Handbewegung zum Schweigen. Etwas Hartes und Unsichtbares traf das Monster mitten ins Gesicht, und es gab ein feuchtes Krachen, als sich sein Kopf vom Rumpf löste und nach hinten rollte. Er schlug nur wenige Augenblicke vor dem Torso auf dem Boden auf.
    Die übrigen Kreaturen stolperten einen Schritt zurück, dann flohen sie alle in die Nacht. Nur der Anführer, der in eine Robe gekleidete Nothgrin, gab nicht nach, und seine übergroßen Kiefer standen vor Überraschung offen.
    »Nothgrin kennt dich, Mensch«, zischte er. »Du bist der, der …«
    Was auch immer

Weitere Kostenlose Bücher