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0181 - Das Höllenfeuer

0181 - Das Höllenfeuer

Titel: 0181 - Das Höllenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hinter ihm raschelte Stoff. Sir Jon brauchte sich nicht umzuwenden, um zu wissen, daß Lani, seine neunzehnjährige Tochter und das schönste Mädchen in den Highlands, hinter ihm stand und sich mit Kinn und Ellenbogen auf die Rückenlehne stützte.
    Lani, einziges Kind des Lords und damit künftige Lady auf Caer Sguir, war sein ganzer Stolz. Eine innere Wärme durchfloß den Lord, als er ihre Nähe spürte.
    Im gleichen Moment veränderte sich alles.
    Sir Jon hörte nur noch Lani aufstöhnen.
    Dann flog vor ihm das Kaminfeuer als winzige Sonne krachend und unfaßbar grell aufstrahlend auseinander!
    ***
    Augen glühten wie Sterne in den Tiefen eiskalter Galaxien. Hätte ein Mensch in diesem Moment in diese kalten Augen sehen können, sein Geist wäre geschmolzen und ausgeglüht wie Schlacke unter der bösartigen Energie der dämonischen Wesenheit.
    Die frostigen Augen gehörten zu einem unfaßbaren Wesen, das von Flammen umlodert wurde und dennoch nicht verbrannte. Es konnte nicht brennen, denn es beherrschte das Feuer mit seinem machtvollen, teuflischen Geist.
    Pluton, einer der mächtigsten Dämonen überhaupt und Vertrauter des Fürsten der Finsternis, verzog sein unmenschliches, furchtbares Gesicht zu einer Fratze des Grauens. Dröhnend lachte der Dämon über den Triumph.
    Es war gelungen!
    Chann ten Yarr hatte seine Feuertaufe bestanden - im wahrsten Sinne des Wortes. Die Feuermagie, die ihm der Lord der Finsternis aufgeprägt hatte, war genau so wirksam geworden, wie Pluton es erwartet hatte.
    Pluton hatte die Fähigkeiten eines niederen Dämons erheblich gesteigert, sich ihn dabei aber gleichzeitig zum Sklaven gemacht, Welcher über keinen eigenen Willen mehr verfügte! Kompromißlos hatte Chann ten Yarr, der aus einer geächteten Unterfamilie stammte, Plutons Befehle auszuführen.
    Jeder andere Dämon hätte Widerstand geleistet und dabei Hilfe von selbst feindlichen Sippen erhalten. Denn daß einer der Lords der Finsternis, auch wenn er noch so mächtig war, das GESETZ einfach beiseitewischte und den Geist eines anderen Dämons unterjochte, war ein Verstoß gegen die Sippenkodexe. Lediglich Asmodis oder der Höllenkaiser LUZIFER selbst hatten das Recht dazu, nicht aber ein Dämon wie Pluton.
    Doch ein Geächteter war auch unter den Dämonen vogelfrei und hatte keine Hilfe zu erwarten. Deshalb hatte Pluton Chann ten Yarr ausgewählt. Der Dämon wußte selbst, daß sein Vorgehen keine Billigung fand, doch bei einem Geächteten würde sich ihm zumindest niemand in den Weg stellen.
    Und Pluton hatte Erfolg gehabt.
    Das gewagte Experiment war gelungen. Chann ten Yarr beherrschte innerhalb bestimmter Grenzen einen Teil von Plutons Können. Damit hatte der experimentierfreudige Pluton für sich selbst den Beweis erbracht, daß sich die Fähigkeiten von Dämonen künstlich aufstocken ließen.
    Aber die Sache hatte eben den großen Haken, daß es dabei zur Versklavung kam, und freiwillig würde kein Dämon dieses Angebot annehmen.
    Dennoch war Pluton mit diesem Teilerfolg zufrieden. Chann ten Yarr hatte den Beweis seines Könnens und seines sklavischen Gehorsams erbracht.
    Er ahnte nicht, welchen Stein er mit seinem Experiment ins Rollen gebracht hatte…
    ***
    Der Mann, der aussah wie Dreißig, wischte den Arzt förmlich zur Seite. Es war eine harmlos aussehende Bewegung, die die Kraft nicht verriet, mit welcher sie durchgeführt wurde. Entgeistert fühlte der Arzt sich vom Druck dieser Handbewegung vor der Tür des Krankenzimmers weggeschoben. Im nächsten Moment hatte der Mann mit dem anthrazitfarbenen Anzug die Tür fast lautlos geöffnet und betrat das Krankenzimmer.
    »Sie können doch nicht einfach…« protestierte Doktor Lannix. Der Hochgewachsene wandte nur den Kopf und legte den Zeigefinger an die Lippen. »Leise, Mister«, sagte er. »Die Patientin benötigt Ruhe.«
    Den gleichen Satz hatte der Arzt ein paar Minuten vorher gesagt. Der Mann im antrazitfarbenen Anzug zog die Zimmertür hinter sich zu und sah zu dem Bett mit Eisengestell hinüber. Das Zimmer strahlte sterile Kälte aus, und es roch nach Desinfektionsmitteln. Nicht einmal einen Blumenstrauß hatte man der Patientin ans Bett gestellt.
    Aber an einem kleinen dreibeinigen Tisch stand ein Stuhl. Den schnappte sich der Besucher und setzte sich so neben das Krankenbett, daß er unmittelbar vor dem Kopf der Patientin saß. Ihre Hände lagen auf der Decke, und eine davon ergriff er sanft.
    »Lani?«
    Jäh fuhr sie zusammen. Ihr Oberkörper schwang

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