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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
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ein Koma nannten sie es. Liane und ich brachten ihn in die Northshire-Abtei, und die heiligen Brüder dort fütterten ihn mit Brühe, damit er nicht starb. Jahrelang lag er in diesem Schlaf, dann – schnapp! – wachte er auf, gesund wie ein Fisch im Wasser. Oder fast.«
    »Fast?«, fragte Khadgar.
    »Nun, er verlor einen großen Teil seiner Jugendjahre und noch ein paar Jahrzehnte mehr. Er schlief als Junge ein und erwachte als erwachsener Mann. Ich habe mir stets Sorgen gemacht, wie ihn das geprägt haben muss.«
    Khadgar dachte an das quecksilbrige Temperament des Meistermagiers, seine plötzlichen Stimmungsschwankungen und die kindliche Freude, mit der er sich in den Kampf gegen die Orcs gestürzt hatte. Wenn Medivh ein jüngerer Mann gewesen wäre, hätte sein Handeln dann mehr Sinn ergeben?
    »Sein Koma«, sagte Lothar und schüttelte das kahle Haupt bei der Erinnerung daran. »Es war unnatürlich. Med nennt es ein ›Nickerchen‹, als sei es etwas vollkommen Normales gewesen. Aber wir haben niemals herausfinden können, warum es geschehen ist. Vielleicht hätte es der Magus in Erfahrung bringen können, aber er hat niemals ein Interesse an diesem Rätsel gezeigt, selbst wenn ich ihn danach fragte.«
    »Ich bin Medivhs Schüler«, sagte Khadgar. »Warum erzählt Ihr mir das?«
    Lothar seufzte tief und blickte über die vom Kampf Versehrte Insel hinaus. Khadgar erkannte, dass der Champion des Königs im Grunde ein ehrlicher Mann war, der es in Dalaran nicht einen Tag ausgehalten hätte. Seine Gefühle lagen klar sichtbar auf seinem verwitterten Gesicht.
    Lothar biss sich auf die Lippen und sagte: »Um ehrlich zu sein, ich mache mir Sorgen um ihn. Er ist ganz allein in seinem Turm …«
    »Er hat einen Kastellan. Und dann ist da noch Köchin«, warf Khadgar ein.
    »… allein mit all seiner Magie«, fuhr Lothar fort. »Es scheint mir so einsam, wie er dort zurückgezogen in den Bergen lebt. Ich mache mir Sorgen um ihn.«
    Khadgar nickte und fügte für sich selbst hinzu:
Und das ist der Grund, dass Ihr versucht habt, Schüler aus Azeroth zu ihm zu bringen. Um Euren Freund auszuspionieren. Ihr macht Euch Sorgen um ihn, aber Ihr macht Euch auch Sorgen wegen seiner Macht.
Laut sagte Khadgar: »Ihr macht Euch Sorgen, ob es ihm gut geht.«
    Lothar zuckte mit den Schultern und enthüllte damit, wie sehr er sich Sorgen machte – und wie sehr er versuchte, so zu tun, als sei dem nicht so.
    »Was kann ich tun, um zu helfen?«, fragte Khadgar. »Ihm zu helfen. Euch zu helfen.«
    »Behalte ihn im Auge«, sagte Lothar. »Wenn du sein Schüler bist, wird er wahrscheinlich mehr Zeit mit dir verbringen. Ich will nicht, dass er …«
    »Wieder in ein Koma fällt?«, fragte Khadgar.
Zu einer Zeit, wo diese Orcs plötzlich überall sind.
Lothar antwortete mit einem weiteren Schulterzucken.
    Khadgar schenkte ihm das beste Lächeln, zu dem er fähig war. »Es wäre mir eine Ehre, Euch beiden zu helfen, Lord Lothar. Wisst, dass meine Treue zuerst dem Meistermagier gelten muss, doch wenn es etwas gibt, das ein
Freund
wissen sollte, dann werde ich es weitergeben.«
    Ein weiterer schwerer Klaps von Lothars Hand. Khadgar war erstaunt darüber, wie schlecht Lothar seine Besorgnis verbarg. Waren alle Menschen in Azeroth so offen und arglos? Khadgar erkannte, dass es noch etwas anderes gab, über das Lothar sprechen wollte.
    »Es gibt noch etwas«, sagte Lothar.
    Khadgar nickte höflich.
    »Hat der Lord Magus mit dir über den Wächter gesprochen?«, fragte er.
    Khadgar überlegte einen Augenblick, ob er so tun sollte, als wüsste er mehr, als es tatsächlich der Fall war – nur um diesem älteren, aufrechten Mann mehr zu entlocken. Doch noch während ihm der Gedanke durch den Kopf ging, verwarf er ihn. Es würde am Besten sein, sich an die Wahrheit zu halten.
    »Ich habe den Begriff von Medivhs Lippen gehört«, sagte Khadgar. »Aber ich weiß keine Details.«
    »Ah«, sagte Lothar. »Dann tu so, als hätte ich nichts zu dir gesagt.«
    »Ich bin mir sicher, wir werden zu gegebener Zeit darüber sprechen«, erwiderte Khadgar.
    »Zweifellos«, sagte Lothar. »Du scheinst ein vertrauenswürdiger junger Mann zu sein.«
    »Ich bin schließlich erst seit ein paar Tagen sein Schüler«, erklärte Khadgar.
    Lothar hob die Augenbrauen. »Seit ein paar Tagen? Wie lange genau bist du schon Medivhs Lehrling?«
    »Wenn man bis morgen früh zählt?«, fragte Khadgar und erlaubte sich ein Lächeln. »Dann wäre es einer.«
    Medivh wählte diesen

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