WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen
Feathermoon hinter ihr gestanden hatte. Die Novizin lächelte ihn an, bevor sie den anderen folgte, was ihn nervöser machte, als die Anwesenheit aller Adligen und Hochgeborenen zusammen. Gleichzeitig spürte er jedoch, wie sein Herz leichter wurde.
Blackforest räusperte sich. Jarod konzentrierte sich wieder auf die aktuellen Probleme. »Ihr alle habt die Stimme von Mutter Mond gehört. Ich schließe mich ihren Worten voll und ganz an. Was meint ihr?«
Blackforest öffnete den Mund, aber Dath'Remar gelang es, vor dem ersten Ton des Aristokraten zu antworten. »Wir respektieren das Wort der Hohepriesterin sehr und werden tun, was wir können, um unsere früheren Missetaten wieder gut zu machen … wenn unsere geehrten Begleiter so gütig sind, uns dazu Gelegenheit zu geben.«
Der Sprecher der Adligen schnaubte. »Wir schließen uns der Hohepriesterin an. Wenn die Hochgeborenen bereit sind, ihre Fehler einzugestehen, akzeptieren wir ihre Rückkehr in unser Volk. Ihre Hilfe beim Wiederaufbau unserer Heimat ist uns willkommen.«
In beiden Antworten schwang Ablehnung mit, aber zu diesem Zeitpunkt konnte Jarod auch nicht mehr erwarten. Es würde in Zukunft sicherlich einige Konfrontationen geben, aber hoffentlich keine, die die Existenz seines Volkes gefährdete.
»Ich danke euch, dass ihr gekommen seid und Vernunft bewiesen habt. Jetzt sollten wir uns darüber unterhalten, wie wir das Wunder, das uns hat überleben lassen, am besten zu unserem Vorteil nutzen.«
Verschiedene Stimmen aus beiden Gruppen meldeten sich zu Wort. Alle versuchten, die Vorschläge der anderen zu übertrumpfen. Jarod verzog das Gesicht, während er sich bemühte, die besten Ideen herauszufiltern.
Ein Vorschlag erregte seine Aufmerksamkeit besonders. »Wasser!«, unterbrach er. »Wir brauchen Trinkwasser!«
Der Bericht eines Kundschafters fiel ihm ein. Er hatte einen See auf dem Gipfel des Mount Hyjal entdeckt. Den wollte er sich ansehen, auch wenn es ihm vielleicht nur eine Atempause von seinen anderen Pflichten bringen würde. »Lord Blackforest, ich brauche drei freiwillige Adlige für einen kleinen Ausflug.« Er nickte Dath'Remar zu. »Und drei Hochgeborene.«
Jarod gratulierte sich selbst, während die Gruppen ihre Wahl trafen. Dieser Ausflug zwang beide Seiten zur Zusammenarbeit. Es war keine gefährliche Unternehmung, aber eine wichtige, denn die Wasserversorgung stand an erster Stelle. Wenn die Adligen und Zauberer gemeinsam über ihre Entdeckungen berichteten, würde das Volk vielleicht erkennen, dass eine Zusammenarbeit möglich war.
Jarod unterdrückte ein Lächeln. Offenbar eignete er sich langsam doch Führungsqualitäten an.
»Malfurion.«
Der Druide wandte den Blick von dem neuen Meer ab. »Meister Krasus.«
Der Drachenmagier verzog den Mund. »Gleichgestellte benötigen untereinander keine Titel. Bitte, zum letzten Mal, Krasus reicht aus.«
»Ich werde mich bemühen.« Instinktiv wich Malfurion vor seinem Freund zurück. »Möchtest du etwas?«
»Nein … aber sie.«
Lauter Flügelschlag drang an das Ohr des Nachtelfen. Staub wirbelte auf, als drei gewaltige Schemen hinter dem Drachenmagier aufstiegen.
Alexstrasza. Ysera. Nozdormu.
»Du weißt, weshalb wir hier sind«, sagte die rote Königin sanft.
Malfurions Hand glitt zur Tasche an seinem Gürtel. »Ihr wollt sie. Ihr wollt die Seele.«
»Die Dämonenseele«, berichtigte ihn Krasus. »Du hast vergessen, sie nach der Landung den Aspekten zu geben. Zweifellos ein Versehen.«
»Ja … ja …« Der Druide schob seine Hand in die Tasche.
Seine Fingerspitzen liebkosten die Scheibe. Wieso sollte er sie aufgeben? Hatte er nicht bewiesen, dass er ein Anrecht auf sie hatte? Hatte nicht er allein Kalimdor vor gleich zwei Bedrohungen gerettet?
»Malfurion …«
Wenn sie glaubten, ihr Anrecht auf die Scheibe sei gerechtfertigter als seines, warum versuchten sie dann nicht, ihm die Scheibe abzunehmen? Mit Hilfe der Dämonenseele würde er sie sicherlich alle töten können …
Ekel erfüllte den Druiden, dann zog er die Scheibe rasch aus der Tasche und hielt sie dem Magier entgegen.
Krasus nickte. »Ich wusste, dass du die richtige Entscheidung treffen würdest.« Er nahm die Dämonenseele jedoch nicht entgegen, sondern zeigte auf den Boden. »Leg sie bitte dorthin.«
Malfurion zog neugierig die Augenbrauen hoch, dann erfüllte er die Bitte des Magiers. Als seine Finger die Scheibe los ließen, fühlte er sich, als habe jemand eine gewaltige Last von seinen
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