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Stefan Bonner und Anne Weiss

Stefan Bonner und Anne Weiss

Titel: Stefan Bonner und Anne Weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Generation Doof
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Über die Autoren: Mit Hirn, Charme und Spielkonsole: Anne Weiss und Stefan Bon-ner zählen zu einer Generation, die sich selbst nicht ernst nimmt, von anderen aber immer kritisch beäugt wurde. Stefan Bonner ist Journalist und Fernsehgucker. Er hat für die Wirtschaftsmagazine impulse und BIZZ geschrieben. Anne Weiss ist Kulturwissenschaft lerin. Sie hat sich lange beruflich mit Jugendkulturen und privat mit Joghurtkulturen beschäftigt.
    Die Idee zu diesem Buch entstand im Büro bei einem Espres so – denn obwohl beide zur Generation Doof gehören, haben sie einen Job gefunden. Sie sind Lektoren in einem großen deutschen Publikumsverlag.
    Dieses Buch erscheint auch als Lübbe Audio.
    Stefan Bonner
    Anne Weiss GENERATION DOOF
     
    Wie blöd sind wir eigentlich?
     
    BASTEI LÜBBE TASCHENBUCH Band 60596
    1. bis 6. Auflage März 2008 Das vorliegende Buch beruht auf Tatsachen. Zum Schutz der Persönlichkeitsrechte wurden Namen und Details verändert.
    Bastei Lübbe Taschenbücher in der Verlagsgruppe Lübbe Originalausgabe
© 2008 by Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach
Lektorat: Ruggero Leo
Textredaktion: Sibylle Auer
Titelbild: © Glen Wexler/Masterfile Umschlaggestaltung: Bianca Schönfeld Autorenfoto: © Rolf Hörner
Satz: Martin Zensheim, Rösrath
Druck und Verarbeitung: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm Printed in Germany
ISBN 978-3-404-60596-5
    Sie finden uns im Internet unter www.luebbe.de
Bitte beachten Sie auch: www.lesejury.de
     
    »Ich weiß nicht weiter, ich weiß nicht, wo wir sind, ich weiß nicht weiter, von hier an blind.«
    Wir sind Helden
    Im Berliner Europa-Park lief eigentlich alles nach Plan. Wie je des Jahr im Januar hatte sich die Schickeria zur Kür der Miss Germany versammelt. Mehrere Dutzend junger Mädchen waren mit dem Traum vom schnellen Model-Glück angereist und gaben sich ein Stelldichein vor den Fernsehkameras – ein Schaulaufen der Schönen, das normalerweise für ein paar kurze Berichte im Vor-abendprogramm und in der Yellow Press taugt und danach schnell wieder in Vergessenheit gerät.
    So sollte es auch an diesem Abend im Jahr 2005 sein. Eigent lich. Doch der Sonderzug aus Pankow hatte besondere Gäste mitgebracht, die der Veranstaltung noch Jahre später zu peinlicher Berühmtheit verhalfen: die Kandidatinnen für den Titel der Miss Ostdeutschland. Vor den laufenden Kameras eines bekannten Bou-levardmagazins ließen sie keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie zu Recht für ihr schönes Aussehen und den aufrechten Gang gekürt wurden, keinesfalls aber für ihre Intelligenz.
    Die Angelegenheit hätte wohl auch keine weitere Beachtung gefunden, wenn Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim nicht just einen Monat später die Internetplattform YouTube gegründet hätten. Doch seitdem man hier seine Abende mit lustigen Videos über den Unfug fremder Leute zubringen kann, ist der geistige To talausfall der Ost-Schönheiten zu einem Lieblingsclip vieler Inter netsurfer geworden. Er steht stellvertretend für die Blödheit einer ganzen Generation.
    Katharina T. aus Berlin-Pankow, an jenem Abend zur Schöns ten aus den neuen Bundesländern gekürt, sollte den Fernsehrepor tern auf einer Deutschlandkarte zeigen, wo Ostdeutschland liegt. Zu viel verlangt. Mit einem entschlossenen Textmarkerstrich teilte sie Deutschland genau in der Mitte längs und schob die Bayern in die neuen Bundesländer ab. Ihre Konkurrentinnen machten es nicht besser. Miss Altmark spaltete Deutschland quer und vergab die vier Himmelsrichtungen so zufällig wie Franziska Reichen bacher die Lottozahlen. Miss Märkisch-Oderland vermutete ihre Heimat Brandenburg recht mittig neben Stuttgart. »Wo ist denn dann Berlin?«, wollte der Reporter wissen. »Na ja.« Sie stutzte. »Irgendwo hier.« Dann machte sie Frankfurt am Main endlich zu dem, was Bonn vor über fünfzig Jahren nach der Gründung der Bundesrepublik geworden war. Der Reporter ließ nicht locker: »Ja, wenn dort Berlin und Brandenburg sind, wo ist denn dann Polen?« Miss Märkisch-Oderland wurde merklich mulmig zumute. »Na ja, das ist ja gleich neben Berlin, also da.« Seitdem wäre Hessen wohl Polen, hätte der nette Reporter nicht beherzt eingegriffen. »Polen ist also mitten in Deutschland?«, hakte er nach. »Nee, nee, das kann ja nicht sein. Das ist doch hier oben«, lächelte Miss Märkisch-Oder land verschmitzt und versenkte unsere östlichen Nachbarn kurz entschlossen in der Nordsee.
    Ein Anfall spontaner Blödheit, der nicht ansteckend

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