WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen
gelang, ihre Verteidigung zu durchbrechen, richteten große Verwüstungen unter den Reitern an. Eine Frau fiel zu Boden, als ihr Nachtsäbler mit aufgeschlitzter Kehle unter ihr zusammenbrach. Sie wollte sich erheben, aber der Teufelswächter, der die Katze getötet hatte, schlug ihr den Kopf ab. Ein anderer Hochgeborener wurde auf eine Lanze gespießt, aus dem Sattel gehoben und durch die Luft geschleudert. Die nachfolgenden Nachtsäbler trampelten ihn nieder.
Ein gewaltiger Krieger tauchte plötzlich hinter Dath'Remar auf. Tyrande zog ihr Schwert und betete zu Elune, sie möge ihre Hand leiten.
Die Klinge nahm die silbrig helle Farbe des Mondes an und stach durch die Rüstung des Kriegers, als bestünde sie aus Luft.
Grunzend drehte sich die Teufelswache zu Tyrande um, doch im gleichen Moment rutschte ihr Oberkörper von den Hüften. Der Schlag der Priesterin war so elegant geführt worden, dass ihr Opfer nicht bemerkt hatte, dass es bereits tot war.
Dath'Remar hatte von dem Gefecht in seinem Rücken nichts mitbekommen. Er rief seinen Begleitern etwas zu. Tyrande konnte nicht erkennen, was sie taten, nur dass das Schild vor ihnen sich plötzlich ausbreitete und eine blaue Färbung annahm.
Es knisterte, und der erste Dämon, der in den neuen Zauber hineinlief, wurde wie durch ein Katapult zurückgeschleudert. Er schlug zwischen seinen Kameraden auf und zerfiel zu Staub.
Der neue Zauber war effizienter als der erste. Die Hochgeborenen, die durch den Angriff der Dämonen aufgehalten worden waren, ritten jetzt wieder schneller. Doch sie ließen mehr als ein Dutzend Tote, Opfer der mörderischen Dämonenklingen, zurück. Reiterlose Nachtsäbler, deren Rücken blutbefleckt waren, folgten der Gruppe.
Eine junge Frau, die neben Tyrande ritt, schrie plötzlich auf, als sie in die Höhe gerissen wurde und im Nebel verschwand. Eine Sekunde später brach ihr Schrei plötzlich ab. Ihr zerfetzter Körper fiel vor den Reitern zu Boden.
Die Nachtelfen sahen sich verwirrt um. Tyrande blickte über ihre Schulter und sah plötzlich Klauenhände, die einen älteren Mann ergriffen und in die Luft zerrten.
»Verdammniswachen!«, schrie sie. »Verdammniswachen verstecken sich im Nebel!«
Klauen schossen auch neben ihr nach unten. Tyrande stach zu. Die Verdammniswache zog sich zurück … mit nur noch einer Hand.
Zwei Zauberer hoben die Arme. Ein Schild entstand über ihnen und dehnte sich rasch über einen Großteil der Gruppe aus.
Doch sie konnten den Zauber nicht zu Ende sprechen, denn im gleichen Moment erschütterte eine Explosion die Hochgeborenen. Ihre Nachtsäbler bäumten sich auf und warfen die Reiter ab.
Eine Höllenkreatur erhob sich aus dem Zentrum der Entladung. Tyrande wusste nicht, wie es dem Wesen gelungen war, unbemerkt so nahe zu kommen, doch das spielte im Moment auch keine Rolle. Die Höllenkreatur begann durch die Reiter zu toben und riss Nachtsäbler mühelos zu Boden.
Gleichzeitig fielen zwei weitere Hochgeborene den Verdammniswachen zum Opfer. Die Priesterin blickte zu Dath'Remar, doch von ihm war keine Hilfe zu erwarten. Der Anführer der Zauberer hatte alle Hände voll zu tun, um die heranstürmenden Teufelswachen aufzuhalten. Die Dämonen versuchten weiter, den Schild zu durchbrechen. Mit jedem Schritt sank die Geschwindigkeit der Flüchtenden. Nicht mehr lange, und sie würde ganz zum Erliegen kommen.
Tyrande hielt die Klinge vor ihr Gesicht und konzentrierte sich auf die Kräfte, die ihr Mutter Mond gewährt hatte. Ihr eigenes Überleben war unwichtig. Sie konnte nicht untätig zusehen, wie andere starben.
»Bitte, Mutter Mond, höre mich an«, murmelte die Priesterin.
Das Leuchten, das ihre Klinge umgab, dehnte sich auf sie aus und wurde gleichzeitig heller. Tyrande erinnerte sich daran, dass unter dem reinigenden Licht der Mondgöttin jedes Ding sein wahres Ich enthüllte.
Die silberne Aura flammte auf.
Unter Elunes Licht löste sich der Nebel auf. Die Dämonen, die am Himmel hingen und am Boden standen, waren plötzlich nicht mehr verborgen. Sie verzogen das Gesicht und versuchten ihre Augen zu schützen. Das göttliche Licht konnten sie nicht ertragen.
Damit gaben sie den Weg für die Reiter frei.
»Da lang, Dath'Remar!«, rief Tyrande. »Reite da lang.«
Sie musste ihn nicht noch einmal auffordern. Dath'Remar und seine beiden Begleiter ritten auf den Pfad zu, den die Gebete der Priesterin enthüllt hatten. Die wenigen Dämonen, denen sie begegneten, waren geblendet und konnten
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