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WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

Titel: WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Rosenberg
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PROLOG
     
    »Wirf schon!«
    »Halt die Klappe!«
    »Verdammt,
würfle
endlich!«
    »Gut!«, knurrte Gratar und beugte sich vor. Seine kräftigen Schultern spannten sich an. Er schüttelte die Würfel derart schnell, dass die geschlossene Faust fast schon vor den Augen verschwamm. Dann öffnete er die Hand, und die kleinen Knochenwürfel fielen klackernd heraus.
    »Ha!«, lachte Brodog. Seine Hauer stießen aus dem Unterkiefer hervor. »Nur eine Eins!«
    »Verdammt!« Gratar setzte sich wieder schmollend auf den Stein, während er Brodog dabei zusah, wie er die Würfel einsammelte und sie erneut kräftig schüttelte. Er wusste nicht, warum er überhaupt noch mit Brodog spielte. Der Orc gewann praktisch immer. Es war fast schon widernatürlich.
    Widernatürlich.
Der Begriff war für Gratar fast bedeutungslos geworden. Er blickte zu dem knallroten Himmel auf, der sich bis zum Horizont erstreckte. Die Sonne strahlte in der gleichen Farbe.
    Die Welt war nicht immer so gewesen. Gratar war alt genug, um sich daran erinnern zu können, dass der Himmel einst blau gestrahlt hatte. Die Sonne war warm und gelb gewesen und die Felder und Täler von sattem Grün. Er war in tiefen, kühlen Seen und Flüssen geschwommen, nicht ahnend, wie wertvoll Wasser einst werden würde. Der unmittelbare Kontakt mit diesem Element stillte eines der grundlegenden Bedürfnisse des Lebens.
    Heutzutage aber wurde unverseuchtes Wasser in Fässern geliefert und war streng rationiert.
    Gratar erhob sich. Dabei beobachtete er, wie roter Staub aufwirbelte. Sein Hals war knochentrocken. Er nahm den Wasserschlauch und trank einen Schluck. Der Staub bedeckte seine grüne Haut und hellte sein schwarzes Haar auf. Alles war irgendwie rot, als wäre die Welt in Blut getaucht worden.
    Widernatürlich!
    Aber der Grund, warum er und Brodog hier stationiert waren und ihre Zeit an diesem staubverhangenen Tag mit Glücksspielen vertrödelten, war das Widernatürlichste überhaupt.
    Gratar sah zu dem hoch aufragenden Steinbogen hinüber, zwischen dessen Säulen ein schillernder Vorhang aus Energie glitzerte.
    Das Dunkle Portal.
    Gratar wusste, dass das merkwürdige Tor in eine andere Welt führte, obwohl er selbst es noch nie passiert hatte. Niemand aus seinem Klan war je hindurchgegangen. Doch er hatte beobachtet, wie stolze Krieger der Horde das Portal betraten, um Ruhm im Kampf gegen die Menschen und deren Verbündete zu ernten.
    Ab und zu waren ein paar Orcs zurückgekommen, um vom Erfolg der Horde zu berichten. Aber seit einiger Zeit war niemand mehr erschienen. Keine Nachrichten, keine Kundschafter, nichts.
    Gratar furchte die Stirn und ignorierte das klackernde Geräusch von Brodogs Würfeln. Etwas am Portal schien... anders geworden zu sein.
    Gratar trat näher an das Tor heran. Die Haare auf seinen Armen und der Brust richteten sich auf.
    »Gratar! Du bist dran. Was machst du denn da?«
    Gratar ignorierte Brodogs Rufen. Blinzelnd schaute er auf die wirbelnden Schleier aus Energie. Was geschah nur in jener merkwürdigen anderen Welt?
    Während er den wabernden Schimmer beobachtete, verstärkte der sich plötzlich. Der eben noch für Blicke undurchdringliche Vorhang wurde durchsichtig. Gratar konnte wie durch schwarzes Wasser hindurchsehen. Er blinzelte, schaute genauer hin... und stolperte, nach Atem ringend, rückwärts.
    Direkt vor seinen Augen spielte sich eine wilde und brutale Schlacht ab.
    »Was
ist
das?« Brodog stand mit einem Mal neben ihm, auch er hatte nun das Spiel vergessen und holte tief Luft. Beide schauten eine Sekunde lang tatenlos zu, bevor Gratar sich besann.
    »Los!«, rief er Brodog zu. »Berichte, was hier vor sich geht! Mach schon, sag es... dem Kommandanten!« Brodogs Augen klebten immer noch an der Szene vor ihm. »Oder nein«, zischte Gratar. Er wusste instinktiv, dass sein Kommandant hiermit überfordert sein würde. Ein Orc hingegen war dem gewachsen. »Ner'zhul. Geh zu Ner'zhul... Er weiß gewiss, was zu tun ist.«
    Brodog nickte und lief los. Dabei schaute er sich noch ein paarmal um. Gratar hörte, wie sich die Schritte entfernten, doch sein Blick haftete weiter an der Schlacht, die zwar intensiv auf ihn wirkte, nichtsdestotrotz aber sehr fern schien. Er konnte ein paar Orcs sehen. Einige glaubte er zu erkennen. Doch sie kämpften gegen merkwürdige Gestalten, die kleiner und schmächtiger, dafür aber besser gerüstet waren. Die Fremden – sie wurden »Menschen« genannt, wie Gratar sich erinnerte – waren schnell und so

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