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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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ignorierten das Schicksal ihrer Kameraden und erschufen zwei weitere Silberfäden. Jeweils fünf Kreaturen beschworen diese Energiebänder, die aussahen, als wären es riesige Peitschenschnüre.
    Die Stränge schossen zielsicher über Zzeraku hinweg zur anderen Seite, wo ihre Enden mit smaragdfarbenen Steinen im Boden verankert wurden.
    »Lasst Zzeraku frei!«,
brüllte der Netherdrache, während die Stränge blitzten und ihn erneut Wellen von Schmerz durchliefen.
»Lasst mich frei!«
    Die neuen Stränge zwangen ihn flach auf den Boden. Zzeraku kämpfte dagegen an, doch die magischen Fesseln hielten seine Kräfte völlig unter ihrer Kontrolle.
    Die schuppigen Kreaturen liefen um ihn herum und legten ihm eine Energiefessel nach der anderen an, bis er völlig davon bedeckt war. Die Stränge schnitten in den Körper des Netherdrachen. Dabei quälten sie ihn ebenso mit Hitze wie mit frostiger Kälte, fügten ihm Verletzungen zu.
    Zzeraku schrie vor Wut und Schmerz. Aber keine seiner Aktionen konnte etwas an seiner Situation ändern.
    Die Kreaturen arbeiteten fieberhaft weiter. Offensichtlich wussten sie nicht, wie stark die Fesseln waren. Mit den Smaragden justierten sie sie ständig neu und verursachten dem Drachen damit weitere Marter. Eines der Wesen weidete sich mit schallendem Gelächter an der Quälerei.
    Zzeraku gelang es, zumindest diesen Folterer mit seiner Magie zu bestrafen. Schwarze Energie umtanzte die Kreatur, die zu seiner Genugtuung ängstlich zu kreischen begann. Die Magie des Netherdrachen zerquetschte das Wesen zu Brei, der sich anschließend in einen Kristall, so schwarz wie Ebenholz, verwandelte.
    Augenblicklich wurde ein weiterer Strang über sein Maul gezogen, der es am Boden fixierte. Der schillernde Riese kämpfte dagegen an. Doch sein Schädel saß mittlerweile so fest wie der restliche Körper.
    Indes wuselten seine Fänger weiter durch die Höhle. Etwas schien ihnen Angst oder Sorge zu bereiten. Zzeraku bezweifelte jedoch, dass sie sich noch vor ihm fürchteten. Er gab ein frustriertes Fauchen von sich, gedämpft durch das geknebelte Maul, und versuchte erneut, sich zu befreien.
    Wieder vergebens.
    Warnungslos ließen die gedrungenen Kreaturen von ihrem Tun ab. Wie ein Mann starrten sie auf einen Punkt, der außerhalb der Sichtweite des Netherdrachen lag. Dennoch konnte Zzeraku spüren, dass sich jemand näherte, jemand mit enormer Macht.
    Der wahre Sieger über ihn...
    Die Kreaturen um ihn herum warfen sich vor Ehrerbietung zu Boden. Zzeraku hörte eine leichte Bewegung, die vom Wind hätte rühren können – wenn denn Wind an diesen verfluchten Ort gedrungen wäre.
    »Ihr habt gut gearbeitet, meine Skardyns«, erklang eine Stimme, die trotz ihrer weiblichen Färbung die Seele des Netherdrachen – oder das, was dem am nächsten kam – wie das kälteste Eis berührte. »Ich bin zufrieden.«
    »Sie haben die Befehle gut befolgt«, antwortete ein zweiter, offenbar männlicher Sprecher. In seinem Tonfall schwang jedoch hörbare Verachtung für die Kreaturen mit. »Obwohl sie die Chrysalun-Kammer zu früh geöffnet haben, Milady. Die Bestie wäre beinahe entkommen.«
    »Mach dir darüber keine Gedanken. Seit sie sich hier befindet, ist keine Flucht mehr möglich.«
    Die weibliche Stimme näherte sich... und plötzlich trat eine zierliche Gestalt vor Zzerakus Augen. Das bleiche Wesen, das ein körperbetontes Kleid in der Farbe der Nacht trug, beobachtete ihn, und er erwiderte den Blick. Die Gestalt erinnerte Zzeraku an eine andere Frau, die versucht hatte, sich mit ihm anzufreunden. Sie hatte ihm etwas anderes näherbringen wollen als das absolute Chaos, das man Scherbenwelt nannte...
    Der Drache konnte spüren, dass dieses Wesen zwar in einigen Belangen der Frau ähnelte, an die er sich erinnerte. Doch ansonsten war es völlig anders.
    Langes, schwarzes Haar floss über die Schultern der schlanken Gestalt, die sich zur Seite wandte, als würde sie dem Gefangenen keine besondere Aufmerksamkeit schenken. Doch Zzeraku wusste, dass sie es doch tat. Der Teil des Gesichts, den er erkennen konnte, war ebenso makellos wie das Antlitz seiner Freundin, vielleicht sogar noch makelloser. Doch die Kälte, die von ihrem Blick ausging, ließ den Riesen schaudern.
    Ihre roten Lippen lächelten. »Du musst dich nicht so abmühen, mein Kleiner. Du solltest es dir lieber bequem machen. Immerhin... habe ich dich nach Hause geführt.«
    Ihre Worte schienen keinen Sinn zu ergeben. Zzeraku zerrte an seinen Fesseln

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