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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Atem zu kommen. In den letzten vier Wochen, die er hier verbracht hatte, war er auf unnatürliche Weise gealtert. Er war sich sicher, dass dieses düstere Land Schuld daran trug. Er erinnerte sich an die Berichte der roten Drachen, die noch stärker als er gelitten hatten, bevor sie sich vor einem Monat schließlich zurückzogen. Nur Zwerge waren dickköpfig genug, um weiterzumachen, wenn selbst das Land um sie herum zum Feind wurde.
    Und wenn es nicht das Land war, dann dieses finstere Böse, das nun tief in die grausigen Höhlen eingesickert war.
    »Du hättest nichts dagegen machen können, Grenda«, knurrte er zurück. »Albrech und Kathis wussten, auf was sie sich eingelassen hatten.«
    »Aber sie zurückzulassen, damit sie allein gegen den Skardyn kämpfen...«
    Rom griff unter seinen Brustpanzer und holte eine lange Pfeife hervor. Zwerge gingen nirgendwo ohne ihre Pfeife hin. Manchmal allerdings mussten sie etwas anderes als ihr gewohntes Kraut rauchen. In den letzten beiden Wochen hatte sich die Gruppe mit braunen Pilzen – die Tunnel waren voll davon – und einem roten Gras, das in der Nähe eines Flusses wuchs, begnügen müssen. Es war gerade noch genießbar.
    »Sie hatten sich entschieden, dort zu bleiben, um uns bei dieser Aufgabe zu helfen«, antwortete er und stopfte die Pfeife. Als er sie anzündete, fügte er hinzu: »Und die lautete, eine dieser stinkenden Kreaturen einzufangen...«
    Grenda und der Rest der Gruppe folgten seinem Blick zu ihrem Gefangenen. Der Skardyn zischte wie eine Echse und schnappte mit den scharfen Zähnen nach Rom. Er – Rom war sich ziemlich sicher, dass das Ding männlich war, wollte dem Skardyn aber nicht so viel Persönlichkeit zugestehen – war etwas kleiner als ein durchschnittlicher Zwerg, dafür ein wenig breiter. Die zusätzliche Breite verdankte er den kräftigen Muskeln. Die geschuppte Kreatur konnte sich mit den Klauenhänden durch die Erde graben, was nicht einmal Roms stärkster Krieger schaffte.
    Das Gesicht, das aus der zerlumpten braunen Kapuze des Skardyns hervorragte, war eine makabere Mischung aus zwergischen Zügen und denen von Reptilien. Das war wenig überraschend für die Zwerge, denn die Vorfahren der Skardyns waren Dunkeleisenzwerge gewesen, verfluchte Überlebende aus dem Krieg der Drei Hämmer, der Hunderte Jahre zuvor stattgefunden hatte.
    Die meisten der verräterischen Dunkeleisenzwerge waren in einer epischen Schlacht verschwunden, aber es hatte immer Gerüchte gegeben, dass einige nach Grim Batol entkommen seien, nachdem ihre Anführerin, die Zauberin Modgud, kurz vor ihrem Tod Grim Batol verflucht hatte. Da niemand zu jener Zeit nach eventuell überlebenden Gegnern an dem von schwarzer Magie verseuchten Ort gesucht hatte, waren die Gerüchte Gerüchte geblieben... bis Rom das Unglück hatte, die Wahrheit kurz nach ihrer Ankunft herauszufinden.
    Doch welche Verbindungen es auch zwischen Roms Volk und den Skardyns vor vielen Jahren gegeben haben mochte, mittlerweile waren sie nur noch schwach vorhanden, praktisch nicht mehr existent. Die Skardyns hatten im Groben den zwergischen Körperbau und auch ein wenig Ähnlichkeit in den Gesichtern behalten. Doch wo einst prächtige Bärte geprangt hatten, klebten jetzt rohe Schuppen. Ihre Zähne glichen mehr denen von Echsen oder gar einem Drachen, und ihre missgebildeten Hände –
Klauen,
um präzise zu sein – erinnerten ebenfalls an diese beiden Bestien. Das Ding, das die Zwerge eingefangen hatten, lief auch eher auf vier Beinen, denn auf zweien.
    Das bedeutete aber nicht, dass die Skardyns Tiere waren. Sie waren gerissen und konnten gut mit Waffen umgehen. Ganz egal, ob es um die Messer ging, die sie am Gürtel trugen, Äxte – die seit dem Krieg der Drei Hämmer gleich geblieben waren – oder die metallenen, handflächengroßen Bälle, die mit Dornen versehen waren und die sie entweder mit der Hand warfen oder dafür Schleudern benutzten. Selbst unbewaffnet setzten sie ihre Zähne und Klauen ein, was sie beim ersten Aufeinandertreffen auf verheerende Weise unter Beweis gestellt hatten.
    Zu der Zeit war durch ihre Kleidung bezeugt worden, dass sie Nachkommen der Dunkeleisenzwerge waren. Denn die Abzeichen des verräterischen Klans prangten immer noch darauf. Unglücklicherweise hatte es sich als extrem schwierig für Roms Gruppe herausgestellt, eine dieser Kreaturen lebend einzufangen, weil die Skardyns so vehement kämpften. Dreimal zuvor hatte einen Einsatz organisiert, um einen Skardyn zu

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