WoW 13 - Sturmgrimm
Druck auf ihrer Brust nachließ.
Dann verdunkelte sich der Schatten erneut, trat deutlicher hervor. Die Hohepriesterin konnte nicht frei atmen. Sie mühte sich, um nicht umzufallen. Die anderen litten ebenso.
Das silbrige Licht schwand und hinterließ nur den widerlich grünen Schein des Albtraums... und den Schatten des Baumes, der einst der Nachtelf Xavius gewesen war.
Ich stehe nun über deiner kleinen Göttin... Ysera gehört mir, so wie ihre Schwester, die Lebensbinderin... Erkenne alle beide und erzittere angesichts deiner verlorenen Hoffnung...
Der Nebel teilte sich... und hinter dem Schatten erschien die Herrin des Smaragdgrünen Traums. Schattenranken, die ebenfalls von ihrem Entführer zu stammen schienen, fesselten sie. Yseras Kopf war gen Himmel gerichtet, als hielte sie nach etwas Ausschau, doch ihre Augen waren geschlossen. Jemand hatte ihre Flügel und Gliedmaßen gestreckt, was ihr sicherlich große Qualen bereitete.
Eine smaragdgrüne Aura ging von Ysera aus, doch nur wenige Zentimeter von ihr entfernt wurde sie zu dem widerlichen fauligen Grün des Albtraums. Es war nur zu klar, dass die Kraft des Aspekts nach Xavius' Wünschen verkehrt worden war.
Und hinter ihr schwebte Alexstrasza. Ihre Augen starrten leblos geradeaus, und ihr Maul hing schlaff herab. Sie wirkte ausgetrocknet und mehr tot als lebendig. Ihre lebhafte rote Farbe war verblasst, und sie schien kaum noch zu atmen.
Der Nebel umgab die beiden großen Drachen wieder. Tyrande war erschüttert. Sie erinnerte sich, dass Alexstrasza in schrecklicher Gefahr gewesen war, als sie sie das letzte Mal gesehen hatte. Doch sie hatte geglaubt, dass der Aspekt irgendwie schon entkommen würde.
Tyrande hörte das Schlagen von Flügeln. Eine riesige grüne Gestalt schälte sich aus dem Nebel. Zuerst dachte Tyrande, dass Eranikus zu ihrer Rettung herbeigeeilt wäre. Doch dann landete der Drache zwischen dem Albtraumlord und den drei Gefangenen. Es war eine schreckliche Kreatur, deren Züge offenbarten, wie tief sie bereits korrumpiert worden war.
Lethon verneigte sich vor dem Baum. „Ich bin gekommen, wie du befohlen hast..."
Bereite sie vor... es ist bald so weit... und dann... wird der Sieg des Albtraums allumfassend sein...
Der grüne Drache grinste die drei böse an. „ Kommt, meine kleinen Lieblinge... Smariss wartet schon auf uns..."
Die Magie des Drachen trug sie fort.
Malfurion stieg in den Himmel empor, der nun über der Insel genauso nebelverhangen war wie überall sonst auch. Der Albtraumlord hatte keinen Grund mehr, Darnassus zu verschonen, nachdem Fandral verloren war.
Der Erzdruide flog eine Kurve. Teldrassil erstreckte sich unter ihm. Er konnte nicht die ganze Krone erkennen, doch er sah den zentralen Bereich, der sein Ziel war.
Mittlerweile sollten die Druiden bereit sein. Sie mussten bereit sein...
Hamuul... Broll... Obwohl er nur die beiden beim Namen nannte, berührte Malfurion danach den Geist jedes einzelnen Druiden um den Weltenbaum herum. Sie alle antworteten schnell.
Wir werden Teldrassil heilen, sagte er ihnen.
Viele waren verblüfft. Besonders jetzt, nach Fandrals Verrat. Doch weil sie Malfurion vertrauten, befolgten sie seine Anweisungen ohne zu zögern.
Malfurion stieß hinab und landete in der Mitte der Krone. Dort verwandelte er sich. Die Luft war hier kalt, weil er sich oberhalb der Wälder befand, die auf der Spitze wuchsen. Dennoch war der Erzdruide unbesorgt. Nur sein Plan war momentan von Bedeutung.
Der Erzdruide streckte die Hände aus, als wollte er die große Baumkrone komplett umfassen, und stärkte das Band mit der Hilfe der anderen Druiden.
Lasst uns das Leben von Azeroth dazu nutzen, die Verderbtheit auszumerzen...
In seinem Geist konnte er sehen, dass die anderen Druiden ihm nacheiferten. Malfurion nahm nun Kontakt zu Teldrassil auf. Der Weltenbaum war von der Korrumpierung durchdrungen, doch er konnte noch gerettet werden. Er suchte den Kern der verbliebenen Gesundheit. Es war ein Ort, der nicht in dem hohen Stamm verborgen lag, sondern tief in den Wurzeln.
Malfurion ermutigte diese Wurzeln zu wachsen, tiefer zu graben. Sie sanken tief hinab, erreichten den ursprünglichsten Teil Azeroths... der gleichzeitig der reinste Ort war.
Nährt und heilt..., forderte er den Weltenbaum auf. Nährt und heilt...
Die Reaktion des Baums darauf war träge, wie Malfurion es schon vermutet hatte. Aber er drängte weiter. Weil Teldrassil immer noch krank war, musste er ermutigt werden.
Schließlich
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