WoW 14 - Weltenbeben
und Kalandrios, Zorn der Luft. Wenn irgendjemand oder irgendetwas auf dieser Welt dir helfen kann, Go'el", sagte Aggra mit ruhiger und ernster Stimme, „dann sind es diese Wesen. Geh und stell dich ihnen vor. Frag sie, was du sie fragen musst."
Einen Augenblick lang fühlte sich Thrall in der Zeit zurückversetzt, zurück zu seinem ersten Aufeinandertreffen mit den Elementen. Einer nach dem anderen waren die Geister der Elemente zu ihm gekommen, hatten in seinem Geist und seinem Herzen gesprochen. Nun würden sie es auf dieselbe Weise wieder tun. An welches der Elemente sollte er sich als Erstes wenden? Er wählte Kalandrios, den Zorn der Luft, und ging auf ihn zu.
Nahezu augenblicklich spürte er, wie ihn die Kraft des Wesens durchdrang. Er taumelte, und der starke Wind riss ihn beinahe von den Beinen, aber er stemmte sich erfolgreich gegen die wirbelnde Luft.
Der große Zorn sah wie ein lebender Zyklon aus mit seinen starken Armen und den leuchtend roten Augen. Kalandrios ignorierte ihn zunächst, doch dann stemmte sich Thral l gegen den Wind, der Sand und Blätter aufwirbelte, die seine Haut aufzuscheuern drohten. Er schloss die Augen und streckte seinen Geist nach ihm aus, wie er es gelernt hatte.
Kalandrios, Zorn der Luft... Ich bin einen langen Weg gegangen, um deine Hilfe zu erbitten. Ich komme aus einem Land, das in großen Schwierigkeiten steckt, aber ich weiß nicht, warum es leidet. Ich habe es um Hilfe gebeten, doch es antwortet mir nicht. Bei meinem Ritus der Sicht sah ich mich selbst und dass ich das Land nicht retten konnte. Du, der die Schreie der Luft hier in der Scherbenwelt hört, kannst du mir helfen? Ist diese Vision wahr und unabänderlich?
Kalandrios richtete den Blick seiner roten Augen auf ihn, und Thral l spürte die Kraft darin. Er sprach, jedoch in Thralls Geist.
Was kümmern mich die Angelegenheiten der Luft in einem anderen Land? Meine Essenz leidet hier. Die Luft beherrscht die Kraft der Gedanken, Go'el, den man Thrall nennt, Sohn von Durotan und Draka. Du bist ein mächtiger Schamane, und nur aus diesem Grund höre ich mir deine Bitte überhaupt an. Das Beste, was ich dir anbieten kann, ist der Rat, darüber nachzudenken und zuzuhören. Denke darüber nach, was du auf deiner Suche gesehen hast. Mehr kann ich dir nicht bieten.
Kalandrios ging wieder, unfähig, ihm weitere Unterstützung zu gewähren. Thrall war enttäuscht, doch er unterdrückte das Gefühl. Es war sinnlos, wütend zu werden. Wenn Kalandrios hätte helfen können, dann hätte er das auch getan. Doch Thrall konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass Kalandrios' Gedankengang einen Fehler aufwies.
Er blickte zu Aggra zurück und schüttelte den Kopf. Die Stimmen erklangen nur in seinem Herzen, die Orcfrau hatte Kalandrios' Worte nicht hören können. Einst hätte sie über sein Versagen gelacht, das wusste er. Jetzt sah er, wie sich Betroffenheit auf ihrem Gesicht breitmachte.
Er ging zum nächsten Zorn, Incineratus, der Zorn des Feuers. Als Thrall näher trat, strömte das mächtige Wesen eine solche Hitze aus, dass er gezwungen war, sein Gesicht abzuwenden und es mit den Armen zu schützen. Wie sollte er sich dem Wesen nähern, wenn er Gefahr lief, dass ihm das Fleisch von den Knochen gebrannt wurde?
Die Antwort auf diese Frage manifestierte sich langsam. Er ignorierte die sengende Hitze und kam so zur Ruhe - das Element vom Geist des Lebens, den er in sich trug, unterstützte ihn. Thrall stellte sich seine Haut unversehrt, kühl und der Hitze des mächtigen Zorns gegenüber unempfindlich vor. Als er sich umwandte, öffnete er die Augen ... und die Hitze schwand. Schließlich kniete er vor dem Zorn des Feuers nieder und wiederholte seine Frage.
Incineratus wandte seine ganze Aufmerksamkeit dem Orc zu. Selbst mit seiner neu gefundenen Stärke musste Thrall die Augen wegen der Hitze schließen, die das Wesen umgab, das nur wenige Schritte vor ihm stehen blieb. Thralls Kehle war wie ausgedörrt, doch er blieb, wo er war. Er war stark genug, um mit dem Wesen zu sprechen, und würde nicht verletzt werden.
Ich bin wütend, sagte der Zorn des Feuers in seinem Geist. Ich bin wütend darüber, dass meine Artgenossen hier leiden müssen, und ich bereue es mehr, als du dir vielleicht vorstellen kannst, dass ich dir nicht helfen kann. Ohne etwas Essenz vom Feuer dieser Welt kann ich unmöglich mit den Feuern sprechen, die dort brennen. Wie kann ich wissen, warum sie leiden, Schamane? Es ist dein Land, und es sind deine
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