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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Verlangen nach Krieg zu unterdrücken. Die Dinge waren gut, als ich zurückkam, aber ... "
    „Nun, er ist noch jung", sagte Jaina leichthin.
    „Er hat Bolvars Tod nur schwer ertragen. Sehr schwer."
    Bei dem Namen bewegte sich Jaina unruhig.
    „Ich habe erkannt, wie nah sich die beiden gekommen waren, während ich fort war. Bolvar war wie ein Vater für Anduin."
    „Weiß ... er es?", fragte Jaina leise.
    Varian schüttelte den Kopf. „Und ich hoffe, dass er das niemals erfahren wird."
    Nach dem Sieg über den Lichkönig war eine schreckliche Neuigkeit enthüllt worden, nämlich die Tatsache, dass es immer einen Lichkönig geben musste, da die Geißel ansonsten zügellos durch die Welt tobte. Jemand musste den Helm tragen, der nächste Lichkönig werden, sonst wäre alles, wofür sie gekämpft hatten, umsonst gewesen. Bolvar, der durch das Feuer des Drachen, das sein Leben gerettet hatte, so schrecklich entstellt war, dass er wie ein Mensch aus lebender Asche aussah, hatte darauf bestanden, diese fürchterliche Aufgabe zu übernehmen. Er trug nun die Krone des Lichkönigs, saß auf dem Dach der Welt und war für immer ein Gefangener der Untoten. Selbst jetzt, in diesem Moment, füllten sich Jainas Augen mit Tränen bei dem Gedanken an ihn.
    „Anduin hatte eine schwere Zeit deswegen", sagte Jaina mit rauer Stimme. Sie räusperte sich und fuhr fort: „Doch Bolvar war nicht sein Vater. Das bist du, und ich weiß, dass er froh ist, dass du zurückgekehrt bist, aber ... "
    „Aber er will seinen Vater zurück, nicht Lo'Gosh. Das ist völlig verständlich. Jaina ... manchmal weiß ich nicht, wo der eine anfängt und der andere aufhört. Ich ... mag es nicht, den Jungen um mich zu haben ... dass er bei mir lebt, während ich versuche, das herauszufinden."
    „Ich habe dasselbe gedacht. Und ich habe eine Idee ... "

    Als sie die Kathedrale verließ, zog Jaina ihre Kapuze über den Kopf. Es regnete noch immer, ja, der Regen war sogar noch stärker geworden. Doch das störte sie nicht. Sie lebte in Theramore und war feuchtes Wetter gewohnt.
    Weil sie nach Sturmwind teleportiert worden war, hatte sie kein Pferd. Aus diesem Grund ging sie schnellen Schrittes durch die nassen Straßen auf die Burg Sturmwind zu. Es war kein langer Weg, doch sie trat in einige Pfützen, und als sie an der Burg ankam, war sie völlig durchnässt und zitterte vor Kälte.
    Die Wachen kannten sie und nickten höflich, als sie eintrat. Mehrere Diener kamen eiligst zu ihr, boten an, ihr den Umhang abzunehmen und ihr ein heißes Getränk zu bringen. Sie winkte alle Angebote ab, lächelte freundlich und dankte für die Aufmerksamkeit. Weil sie eine wohlbekannte Besucherin war, wunderte sich niemand darüber, wo sie hingehen wollte, als sie sich nach dem Weg erkundigte.
    Jaina passierte die Empfangsräume und den Thronsaal und gelangte dann in den privaten Bereich der Burg. Sie erreichte ihr Ziel, ordnete ihr feuchtes Haar und klopfte an die Tür zu Anduins Gemächern.
    Sie erhielt keine Antwort. Jaina versuchte es erneut. „Anduin? Ich bin es, Jaina", sagte sie mit gedämpfter Stimme.
    Sie hörte das leise Tappen von Füßen, die sich der Tür näherten, dann öffnete sie sich einen Spaltbreit. Ernste blaue Augen blickten zu ihr empor und schließlich an ihr vorbei.
    „Ich bin allein", versicherte sie ihm. Anduin nickte und ging einen Schritt zurück, um sie in sein Zimmer eintreten zu lassen.
    Die Burg von Sturmwind war großzügig angelegt, obwohl sie dem Vergleich mit Lordaerons einstigem Palast nicht standhalten konnte. Jaina erinnerte sich an Prinz Arthas' Räume, als sie Anduins Zimmer betrat. Er war zeit seines Lebens ein Prinz gewesen, während Varians Abwesenheit sogar König, und dennoch war dieser Raum ausgesprochen schlicht und spartanisch eingerichtet. Das Bett war klein und eignete sich eher für das Kind, das er einst gewesen war, als für einen angehenden jungen Mann. Er würde bald ein größeres brauchen, überlegte sie. Anduin wuchs so schnell. Der Bettrahmen war schmucklos, und es gab keinerlei Wandgemälde außer einem Porträt, das Anduin und seine Mutter - Königin Tiffin - zeigte, als der Junge noch ein Säugling gewesen war. Jaina vermutete, dass sie kurz nach Vollendung des Bildes gestorben war - getötet von einem Stein, der sie während eines Aufstands der Defias getroffen hatte. Auf dieses Ereignis hatte sie sich in dem Gespräch mit Varian bezogen, als sie versucht hatte, ihm Thralls Standpunkt zu verdeutlichen. Tiffins

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