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Wunder

Wunder

Titel: Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Palacio
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Garcia – zumindest, wenn sie nicht ihr strahlendes Lächeln aufsetzte.

Jack Will, Julian und Charlotte
     
    Wir folgten Mr. Pomann in einen kleinen Raum, der sich gegenüber von Mrs. Garcias Schreibtisch befand. Er redete, während er die Tür zu seinem Büro schloss und sich hinter seinen großen Schreibtisch setzte, aber ich achtete nicht groß auf das, was er sagte. Ich schaute mir all die Sachen auf seinem Schreibtisch an. Cooles Zeug, ein Globus zum Beispiel, der in der Luft schwebte, und so eine Art Zauberwürfel mit kleinen Spiegeln. Ich fand sein Büro toll. Ich fand es toll, dass all diese ordentlichen kleinen Zeichnungen und selbst gemalten Bilder von den Schülern an der Wand hingen und dass sie gerahmt worden waren, als wären sie etwas Wichtiges.
    Mom setzte sich auf einen Stuhl vor Mr. Pomanns Schreibtisch, und obwohl direkt neben ihr ein weiterer Stuhl frei war, entschied ich mich, neben ihr stehen zu bleiben.
    »Warum haben Sie ein eigenes Zimmer und Mrs. G. nicht?«, sagte ich.
    »Du meinst, warum ich ein Büro habe?«, fragte Mr. Pomann.
    »Sie haben doch gesagt, sie schmeißt den Laden«, sagte ich.
    »Oh! Nun, ich hab nur einen Scherz gemacht. Mrs. G. ist meine Assistentin.«
    »Mr. Pomann ist der Leiter der Middle School«, erklärte Mom.
    »Nennt man Sie Mr. P.?«, fragte ich, was ihn zum Lächeln brachte.
    »Nein, sagte Mr. Pomann und schüttelte den Kopf. »Niemand nennt mich Mr. P. Allerdings habe ich so das Gefühl, dass man mir jede Menge anderer Namen gibt, von denen ich nichts weiß. Machen wir uns nichts vor, mit einem Namen wie dem meinen lebt es sich nicht so leicht. Du weißt, was ich meine?«
    Zugegeben, jetzt musste ich lachen, denn ich wusste genau, was er meinte.
    »Meine Mom und mein Dad hatten eine Lehrerin, die hieß Miss Arshington«, sagte ich.
    »Auggie!«, sagte Mom, aber Mr. Pomann lachte.
    »Also, das ist wirklich schlimm«, sagte Mr. Pomann und schüttelte den Kopf. »Da kann ich ja noch von Glück sagen. Also, hör zu, August, Folgendes hatte ich für heute geplant …«
    »Ist das ein Kürbis?«, fragte ich und zeigte auf ein gerahmtes Bild hinter Mr. Pomanns Schreibtisch.
    »Auggie, Schätzchen, red nicht dazwischen«, sagte Mom.
    »Gefällt er dir?«, fragte Mr. Pomann, drehte sich um und schaute sich das Bild an. »Mir auch. Und ich habe auch erst gedacht, dass es ein Kürbis sein soll, bis mir der Schüler, der es mir geschenkt hat, erklärte, dass es eigentlich gar kein Kürbis ist. Es ist … mach dich auf was gefasst … ein Porträt von mir! Also, August, jetzt frag ich dich: Seh ich wirklich so sehr wie ein Kürbis aus?«
    »Nein!«, antwortete ich, obwohl ich eigentlich anderer Meinung war. Etwas an der Art, wie sich seine Backen aufpusteten, wenn er lächelte, ließ ihn wie ein Halloween-Kürbis aussehen. Gerade als ich das dachte, fiel mir auf, wie lustig das war: Backen, Mr. Pomann. Und ich musste ein bisschen lachen. Ich schüttelte den Kopf und hielt mir mit der Hand den Mund zu.
    Mr. Pomann lächelte, als könne er meine Gedanken lesen.
    Ich wollte gerade noch etwas sagen, aber dann hörte ich ganz plötzlich Stimmen vor der Bürotür: Kinderstimmen. Ich übertreibe nicht, wenn ich das sage, mein Herz fing wirklich an zu rasen, als hätte ich gerade den längsten Sprint der Welt hinter mir. Das Lachen blieb mir im Hals stecken.
    Die Sache ist die: Als ich noch klein war, hat es mir nie etwas ausgemacht, andere Kinder kennenzulernen, denn diese Kinder waren ja auch noch ganz klein. An den ganz kleinen Kindern ist das Coole, dass sie nicht extra etwas sagen, um einem wehzutun, auch wenn sie manchmal durchaus Sachen sagen, die wehtun. Aber sie wissen gar nicht, was sie sagen. Bei großen Kindern ist das anders, die wissen, was sie sagen. Und das ist kein Spaß für mich. Unter anderem hab ich mir letztes Jahr meine Haare lang wachsen lassen, weil ich es gut finde, wie mein Pony meine Augen verdeckt: Es hilft mir, die Sachen abzublocken, die ich nicht sehen will.
    Mrs. Garcia klopfte an die Tür und steckte ihren Kopf ins Zimmer.
    »Sie sind hier, Mr. Pomann«, sagte sie.
    »Wer ist hier?«, fragte ich.
    »Danke«, sagte Mr. Pomann zu Mrs. Garcia. »August, ich dachte, es wäre eine gute Idee, wenn du ein paar der Schüler kennenlernen würdest, die dieses Jahr mit dir dieselben Homeroom-Stunden haben werden. Ich habe mir gedacht, sie können dich ein bisschen durch die Schule führen, dich sozusagen mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut

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