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Wuppertod

Wuppertod

Titel: Wuppertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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ändern.
    »Jemand wurde
erschossen. Vor einer Stunde, an der
Wesendonkstraße.«
    Stefan schob die
Unterlippe vor. »Ein Dealer? Ein
Zuhälter?«
    »Viel besser -
da kommst du nie drauf!«
    »Heike, Schatz,
mach es nicht so spannend, die Musik ist gleich zu Ende.«
Stefan deutete auf den CD-Player.
    »Ein ziemlich
bekannter Schauspieler wurde auf offener Straße erschossen,
mit einem gezielten Schuss ins Herz.«
    Nervös trommelte
Stefan auf dem Mischpult herum. Er rollte mit den Augen.
    »Sagt dir der
Name Tim Heiger etwas?«
    »Nein
…« Stefan war überrascht. Er stockte, glaubte,
sich verhört zu haben. »Das heißt: Natürlich
sagt mir der Name etwas, klar. Aber … Tim Heiger nachts in
der Wesendonkstraße?« Er wiegte den Kopf. »Was
treibt der nachts in dieser Gegend?«
    »Sein Manager
hatte ihm dort ein Hotelzimmer besorgt, weil in den nächsten
Tagen die Dreharbeiten zum neuen Film Wuppertod von Mark Tickmann
hier im Tal beginnen sollen.«
    Mehrfach hatte die
Wupperwelle über das Filmprojekt berichtet. Nachdem man in
Städten wie Berlin, München und Köln so ziemlich
jede Straßenecke, jeden Hinterhof und jedes markante
Gebäude mehrfach abgedreht hatte, mauserte sich Wuppertal seit
einiger Zeit zur Filmstadt.
    Tickmanns neuestes
Werk sollte also wieder einmal in seiner Heimatstadt, hier in
Wuppertal spielen. Dafür hatte der Regisseur einige namhafte
Filmgrößen unter Vertrag genommen. So auch Tim
Heiger.
    »Das ist ja
heiß«, staunte Stefan und pfiff. Er verschränkte
die Hände hinter dem Kopf. »Jetzt ist Heiger also
wuppertot. Makaber, was? Heike, mach schnell eine Meldung fertig,
die wir im laufenden Programm unterbringen.«
    Sie lächelte ihn
charmant aus ihren blauen Augen an und beugte sich zu ihm hinab, um
ihm einen Kuss auf die Stirn zu hauchen. Dann zeigte sie ihm das
DIN-A4-Blatt. »Schon geschehen. Kannst es sofort
reinnehmen.«
    Er ergriff den Zettel,
überflog den Text und nickte. Heike und er waren ein
eingespieltes Team. Sie saß bereits auf dem zweiten
Studiostuhl, dem des Nachrichtensprechers, und machte
Kopfhörer und Mikrofon bereit.
    Er warf einen Blick
auf das Display des CD-Racks, setzte sich den Kopfhörer auf,
räusperte sich ein letztes Mal und gab Heike ein Zeichen. Dann
zog er den Regler herunter und schaltete die Mikros
frei.
    »Sie hören
die ›Nachtschicht‹ hier auf der Wupperwelle, ich bin
Stefan Seiler.« Kurze Pause. »Wie wir gerade erfahren
haben, gab es vor einer Stunde einen kaltblütigen Mord hier
bei uns im Tal. Bei mir im Studio ist jetzt Heike Göbel aus
der Nachrichtenredaktion.« Er blickte zu ihr hinüber.
»Heike«, sprach er sie dann an. »Was ist da
geschehen?«
    »Ja,
Stefan«, nahm Heike den Faden auf. »Wie uns das
Polizeipräsidium soeben meldet, gab es einen Mordanschlag in
der Nähe der Elberfelder Wesendonkstraße. Das Mordopfer
dürfte uns allen bekannt sein - es handelt sich um den
Schauspieler Tim Heiger.«
    »Wie wir
mehrfach berichtet haben, sollte Heiger ja eine Hauptrolle im neuen
Film von Mark Tickmann spielen.«
    »Ja, Stefan. Die
Dreharbeiten zum Film Wuppertod sollten in den nächsten Tagen
beginnen. Aus diesem Grunde war Heiger heute Nacht aus Berlin
angereist, wo er noch am Mittag für Aufnahmen in den
Babelsberger Filmstudios vor der Kamera stand. Offenbar war er auf
dem Weg in sein Hotel, als er von einem bislang unbekannten
Täter mit einem gezielten Schuss ins Herz getötet wurde.
Tim Heiger war anscheinend auf der Stelle tot. Gefunden wurde er
von Passanten aus einer benachbarten
Gaststätte.«
    »Du sagtest, der
Täter sei unerkannt entkommen. Gibt es schon einen Hinweis auf
den Mörder oder das Mordmotiv?«
    »Nein, Stefan.
Die Polizei tappt noch völlig im Dunkeln, aber die
Ermittlungen der Kripo laufen auf Hochtouren.«
    »Danke, Heike,
für die ersten Infos zum Mord am Schauspieler Tim Heiger.
Heiger wurde vor einer Stunde hier bei uns in Wuppertal
erschossen.« Stefan machte eine kurze Pause, bevor er
fortfuhr. »Wir halten Sie natürlich auf dem Laufenden.
Und nun ein Hit aus der Achtzigern, hier kommen die Bangels mit
Manie Monday.«
    Er schloss das Mikro
und startete die CD, die er noch während des Gespräches
mit Heike eingelegt hatte. Sie konnten reden.
    »Das ist zum
Mäusemelken«, schimpfte Heike und setzte den
Kopfhörer ab.
    Stefan blickte seine
Freundin verständnislos an. »Ich wusste gar nicht, dass
du ein Fan von Tim Heiger bist, äh, warst.«
    »Das ist es
nicht. Ich mache seit einer Ewigkeit mal wieder

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