X-Wing 03 - Die teuflische Falle
nicht. Er wartete geduldig, während ein Wärter im Kontrollraum die Transparistahlbarriere hochfuhr, die ihn von den Besuchern trennte, dann kam er mit seiner Eskorte auf sie zugeschlurft.
Wedge erhob sich und ging durch den spärlich möblierten, weißgestrichenen Raum auf seinen alten Freund zu, aber Tychos Wärter hielt ihm einen Stokhli-Lähmungsstock entgegen. »Halten Sie sich von dem Gefangenen fern, Commander.«
Wedge spürte eine Hand an seinem linken Ellbogen und wandte sich wieder dem Twi'lek zu, der ihn ins Gefängnis begleitet hatte. »Commander, uns ist kein Körperkontakt zu Tycho erlaubt - niemand darf die Gefangenen berühren. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme.«
Wedge schaute grimmig drein. »Na gut.«
Nawara Ven bedachte den Wärter mit einem kühlen Blick. »Sie haben Ihre Pflicht getan; jetzt bitte ich Sie, mich mit meinem Klienten und meinem Droiden allein zu lassen.«
Der untersetzte Wärter kniff die Augen zusammen, dann tippte er mit dem Lähmungsstock gegen die Handfläche. »Ich bleibe direkt da draußen. Wenn hier irgendwas Komisches passiert, werden Sie noch lange Zeit mit diesem Verräter da allein sein können.« Er drehte sich um und verließ den Raum am anderen Ende.
Wedge setzte sich auf einen der vier Stühle am Tisch in der Mitte des Zimmers. »Wie geht es dir? Macht dieser Wärter Schwierigkeiten? Dann werde ich etwas dagegen unternehmen.«
Tycho setzte sich ihm gegenüber und zuckte mit den Achseln. »Voleyy ist gar nicht so übel, er mag es nur nicht, wenn der Ablauf seiner Schicht gestört wird. Andere sind schlimmer, und wenn ich nicht in Einzelhaft wäre, hätten mich meine Mithäftlinge vermutlich schon verurteilt und hingerichtet.«
»Was?« Tychos Bemerkung hatte Wedge überrascht. »Was meinst du damit?«
»Ich dachte, das erklärt sich von selbst.« Tycho schüttelte den Kopf, dann lächelte er seine Freunde an. »Vergeßt nicht, daß ich wegen Mord und Hochverrat hier bin. Es gibt ein paar Wärter, die nur auf eine Gelegenheit warten, der Neuen Republik zu demonstrieren, wie weit ihr Patriotismus geht. Und einige der Gefangenen glauben, sie könnten einen Gnadenerlaß erwirken, wenn sie der Republik das Geld für ein Verfahren sparen. Das sollte dich eigentlich nicht überraschen, Wedge.«
»Nein, tut es auch nicht, aber deine Reaktion darauf überrascht mich. An deiner Stelle wäre ich ziemlich aufgebracht.«
»Das liegt daran, daß du nie in einem Gefängnis des Imperiums zu Gast warst.« Tycho seufzte, und Wedge erkannte die Erschöpfung in seiner Haltung. »Aller Zorn, den ich aufbringen würde, könnte mich keine Minute schneller hier herausbringen, und außerdem würde er mir nur noch mehr Ärger einbringen.«
»Aber bist du nicht wütend, weil man dich für etwas eingesperrt hast, was du nicht getan hast?«
»Ja, doch.«
Wedge breitete die Arme aus. »Warum zeigst du es dann nicht? Du kannst das doch nicht einfach runterschlucken. Es wird dich zerreißen.«
Tycho holte tief Luft und atmete dann ganz langsam wieder aus. »Wedge, du bist immer mein Freund gewesen und hast mich unterstützt, ohne Fragen zu stellen, aber was ich jetzt hier ertragen muß, unterscheidet sich nicht sonderlich von dem, was ich im Hausarrest erlebt habe. Sicher, ich darf nicht fliegen, ich kann nicht mit Mirax nach Borleias eilen, um Corran rauszuholen, und ich darf nicht als dein Joker auf Coruscant arbeiten, aber darüber hinaus hat sich nichts Wesentliches verändert. Seit ich hier auf Coruscant vom Imperium gefangengenommen wurde, bin ich ihr Gefangener geblieben. Ich bin dem Imperium nie wirklich entkommen, denn sie haben es geschafft, alle anderen mißtrauisch mir gegenüber zu machen.
Ich war damals aufgebracht, und ich bin es seitdem, aber es würde mir nicht helfen, wenn ich mich wehrte. Ich kann nur frei sein, wirklich frei, wenn das Imperium zerstört ist. Ich weiß, erst wenn es vollkommen zerfällt, wird irgend jemand an die Informationen gelangen können, die mich entlasten.«
»Und wenn nicht?«
Tycho lächelte. »Du hast einen Weg gefunden, ihnen Coruscant abzunehmen. Dann dürfte es doch nicht so schwierig für dich sein, einen Freund aus dem Gefängnis zu holen.«
Nawara Ven räusperte sich. »Lassen Sie uns bitte verhindern, daß Sie auch noch der Verschwörung angeklagt werden.«
Tycho nickte. »Wie Sie wollen, Herr Anwalt. Wie läuft meine Verteidigung?«
»Gut und schlecht.« Nawara Ven setzte sich an den Kopf des Tisches, und eine kleine,
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