X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel
TIE-Jäger sich um die eigene Achse drehten und versuchten, die Crazy zu verfolgen. Aber nur einer konnte schnell genug manövrieren, um einen Schuß abzusetzen, der jedoch das notdürftig zusammengeflickte Gefährt verfehlte. Dann brauste die Crazy mit voller Fahrt in die offene Ladebucht.
Wedge merkte, daß sein Mund offenstand. »Verdammt will ich sein, die haben es geschafft.« Er drückte seinen Kommschalter. »Gespenster, Energie und Ziel auf diese Augäpfel, nur Laser. Positionen nicht aufgeben.« Er wechselte den Kanal. »Achtung, TIE-Jägerpiloten. Hier spricht Commander Wedge Antilles von der Neuen Republik. Wir haben Sie im Visier. Ergeben Sie sich, sonst werden Sie vaporisiert.«
Die beiden TIE-Jäger nahmen Fahrt auf. Einer jagte auf die Korvette zu, der andere machte kehrt und nahm Phanans X-Flügler aufs Korn. Der Augapfel feuerte, und seine grünen Laser zerfetzten das Wrack des Abfangjägers.
Wedge schnitt eine Grimasse. »Amateure. Gespenster, Feuer eröffnen.«
Nicht sämtliche Gespenster hatten freies Schußfeld auf die Augäpfel, aber immerhin genug von ihnen. Der Jäger, der sich der Korvette näherte, wurde von zwei Vierlingsschüssen getroffen, derjenige, der Phanans Maschine zerstört hatte, von dreien. Beide explodierten.
Piggy hatte inzwischen seine Blasterpistole wieder in seinen Gürtel gesteckt und zog die Laserkanone an ihrem Kabel hinter sich her, während er am Landegestell des TIE-Jägers emporkletterte. Er war bemüht, sich an den Gitterstangen festzuhalten; falls der Kapitän auf die Idee kommen sollte, die Atmosphäre abzulassen, wollte er nicht ins All geblasen werden. Er sah, wie die Tür, durch die die Hangarbesatzung weggerannt war, sich langsam schloß. Oben am Haltegestell angelangt, war er keinen Meter mehr von der Decke des Hangars entfernt. Wenn er sich an seine Ausbildung richtig erinnerte, befanden sich in corellianischen Korvetten über dem Hangar die Quartiere der Offiziere und etwaiger Gäste, und unmittelbar darüber die Brücke des Schiffs. Wenn er es mit seiner Kanone schaffte, Löcher in beide Decken zu blasen, und dann eine Möglichkeit fand, um weiterzuklettern, würde er die Brücke erreichen, ehe jemand das bemerkte.
Er zog die Kanone hoch, richtete sie auf die Decke, wandte den Blick ab und feuerte.
Das von dem Schuß erzeugte Licht war überwältigend, so stark, daß selbst das vom Kanzeldach des TIE-Jägers unter ihm reflektierte Licht ausreichte, ihn zu blenden.
Der Lärm war unbeschreiblich. Ein Kreischen von Metall und verdrängter Luft. Rings um ihn tropfte geschmolzenes Metall herunter – und auch auf ihn, brannte sich durch seinen Pilotenanzug.
Er ignorierte den Schmerz. Als er schließlich wieder sehen konnte, kletterte er an den Trägern empor und sprang durch das Loch, das er gemacht hatte –
– auf die Brücke. Rings um ihn rannte die Brückencrew jetzt auf den Ausgang zu. Einige griffen an ihre Holster nach Blastern, die sie nie erreichen würden.
Wo war das Stockwerk mit den Offiziersquartieren? Doch das war jetzt gleichgültig. »Stehenbleiben!« schrie Piggy. »Eine Bewegung, und ich schieße!«
Und damit zielte er mit der noch rauchenden Laserkanone auf die Vorderseite der Brücke, deren Metallwände und Transparistahlfenster den einzigen Schutz vor dem Vakuum des Weltraums draußen bildeten.
Die Brückenoffiziere sahen einander an und wandten sich dann einem Offizier mit dem Rangabzeichen eines Lieutenants der imperialen Marine zu. Der Lieutenant nickte dumpf und hob beide Hände.
Erst als Asche von der Decke herunterfiel, blickte Piggy auf und sah dort die Überreste eines weiteren Schiffsoffiziers.
»Captain Voort saBinring von der Korvette der Neuen Republik Night Caller ruft Gespensterstaffel. Gespensterstaffel, bitte kommen.«
Wedge hatte Mühe, sein Grinsen zu unterdrücken. »Captain? Das ist aber eine schnelle Beförderung.«
»Eine provisorische Beförderung, Sir. Ich habe den Befehl über dieses Schiff. Ich dachte, der Kapitänsrang wäre da passend.«
»Oh, das ist er ganz sicherlich. Erlaubnis an Bord zu kommen?«
»Erlaubnis erteilt. Und bitte beeilen Sie sich.«
12
So unangenehm das Wetter des Planeten auch war, brachten sie die Night Caller dennoch auf die Oberfläche von Xobome 6, um dort ihre Untersuchung durchzuführen. Jesmin Ackbar blieb im Orbit auf Station, um sie bei Ankunft etwaiger Feinde warnen zu können.
Wedge blieb auf der Brücke und sammelte Informationen, während die
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