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X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

Titel: X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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soweit der rauchige Dunst, der die Bar bis in Brusthöhe füllte, das überhaupt zuließ. Er sah sich nach Knirps um. »Ist er verletzt?« Seine Stimme kam als unverständliches Grunzen, aber fast gleichzeitig als elektronische Worte heraus, die von einem beinahe unsichtbar in seinem Kehlkopfbereich implantierten Lautsprecher erzeugt wurden.
    »Das fragt jeder«, beklagte sich Phanan. Er hatte jetzt die Untersuchung von Knirps’ Schädel abgeschlossen und leuchtete dem Ohnmächtigen mit einer kleinen Taschenlampe nacheinander in beide Augen. »Statt daß einer einmal sagen würde: ›Sieht ja schlimm aus! Hoffentlich entsteht bei dem Arzt kein emotionaler Schaden, wenn er sich mit so etwas abgeben muß.‹ Er kommt jetzt wieder zu sich. Ich nehme an, er wird die nächsten paar Tage ein wenig benommen sein. Ich muß nachlesen, welche Auswirkungen Gehirnerschütterungen bei seiner Spezies haben.«
    Der nächste Schlag des Cyborgs, der zweite Teil einer geschickten Kombination von Schlägen, traf Kell in der Magengegend, aber der hünenhaft gebaute Mann hatte sich halb zur Seite gedreht, damit dem Schlag viel von seiner Wucht genommen und seinerseits den Schwung der Drehung dazu benutzt, seine eigene Reaktion zu verstärken, einen gut gezielten Tritt, der den Cyborg am Brustbein traf, woraufhin er mit empörter Miene nach rückwärts taumelte. Kell krümmte sich und hielt sich den Leib, und als er sich wieder aufrichtete, konnte man ihm ansehen, welche Schmerzen er litt.
    Dann füllte sich die Bar mit Uniformen – ein Strom von Männern und Frauen strömte zum Eingang herein, alle in der Uniform der Militärpolizei der Neuen Republik.
    Wedge seufzte. »Die waren ja ziemlich schnell da.«
    Phanan hielt Knirps ein kleines, rosafarbenes, mit einer Flüssigkeit gefülltes Fläschchen unter die breite, platte Nase. Die Nasenflügel des Nichtmenschen weiteten sich, und er zuckte reflexartig zurück. »Ganz ruhig, Knirps«, sagte der Staffelarzt. »Dort, wo wir jetzt hingehen, kannst du dich ein paar Stunden lang ausruhen. Und zwar in Gesellschaft netter Leute, darauf wette ich.«
    Wedge grinste.
     
    Die Militärpolizei führte sie aus der verräucherten Bar in die kaum weniger unangenehme Atmosphäre Coruscants hinaus. Es regnete, ein stetiger Strom von Flüssigkeit, die sich wie drei Viertel Regenwasser und ein Viertel Schmiermittel anfühlte. Wedge blickte auf und versuchte, irgendwo wenigstens einen Fetzen Farbe als Hinweis auf den Himmel von Coruscant zu entdecken, aber das einzige, was er zu sehen bekam, waren an Klippen erinnernde Gebäudefassaden, die sich bis in die Unendlichkeit zu erstrecken schienen. Vordächer, Hochstraßen, Brücken zwischen Wolkenkratzern und andere Hindernisse versperrten jegliche Sicht auf die Wolkenwand über ihnen, und doch strömte unablässig der Regen herab, der größte Teil vermutlich aus Dachrinnen, Abflüssen und Öffnungen weit über ihnen.
    Tyria Sarkin, die schlanke Frau mit dem blonden Pferdeschwanz, verzog das Gesicht. »Es wäre wirklich nett, einmal auf einer sauberen Welt stationiert zu werden«, sagte sie.
    Dann sah sie, wie einer der Militärpolizisten gestikulierend auf den wartenden Gleiter wies, ein fensterloses Fahrzeug, das für den Transport von Gefangenen bestimmt war, und folgte den anderen Gespenstern in die Richtung, die der Mann wies. Phanan, der den immer noch benommenen Knirps stützte, schloß sich ihr an, und Wedge und der Cyborg, der den ganzen Ärger verursacht hatte, bildeten die Nachhut.
    An der Spitze der kleinen Gruppe las Face Loran, der ehemalige Schauspieler, dessen Gesicht jetzt von einer von seiner linken Wange bis zur rechten Stirnpartie reichenden roten Narbe verunziert war, das Namensschild des MP neben ihm. »Thioro«, sagte er. »Das ist ein corellianischer Name, nicht wahr?«
    Der Beamte nickte. »Ich komme von Corellia. Dort geboren und aufgewachsen.«
    Face drehte sich zu Wedge herum und lächelte. »Ah, genauso wie unser Empfangskomitee auf M 2398, nicht wahr, Commander?«
    Wedge schaffte es, sich nichts anmerken zu lassen. Das »Empfangskomitee« auf dem Mond des dritten Planeten von System M 2398 hatte nicht aus Corellianern bestanden. Tatsächlich hatte es sich dabei um eine Falle gehandelt, eine Aufforderung zum Landen, die sich als gefährlicher Hinterhalt erwiesen hatte. Wedge nickte. »Genau, Face. Und genauso wie damals bin ich dein Flügelmann.«
    Wedge sah die Blicke, die zwischen den Gespenstern hin und her gingen, und wußte,

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