X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust
Verhörphase gerufen hatte, die Entscheidung des Colonels mit. »Ich sage das ungern«, meinte Wedge, »aber der Urlaub ist praktisch gestrichen. Ich möchte Freiwillige als Wache für Knirps und Wes, bis sie aus dem Lazarett entlassen werden. Ich möchte jemanden, der unsere Maschinen hier bewacht, bis wir den nächsten Einsatz antreten, und ich verlange, daß die übrigen die Augen offenhalten. Ist das klar?«
Die Gespenster nickten. »Ich werde einen Dienstplan ausarbeiten«, erklärte Face.
»Warum du?« fragte Kell.
Face lächelte und sah Tainer an. »Weil Janson, der das sonst machen würde, nicht hier ist. Außerdem bin ich zwei Minuten vor dir befördert worden und stehe deshalb im Rang über dir. In ein paar Minuten kannst du nachfragen und die Planung weitergeben.«
Die Gespenster zogen ab, und jeder ging seiner eigenen Wege. Phanan legte Kell den Arm um die Schulter. Er sah Tyria an. »Tyria, wenn du uns einen Augenblick allein lassen würdest, ich muß mit deinem Freund etwas unter vier Augen besprechen…«
Sie sah ihn verwundert an. »Meinem was?«
Kell richtete sich zu seiner ganzen Größe auf, was dazu führte, daß der Arm des kleineren Mannes von seiner Schulter rutschte, und funkelte Phanan an. »Ihrem was?«
»Was habe ich denn gesagt?« meinte Phanan und zuckte die Achseln. »Bloß für einen Augenblick.«
Sie zuckte ebenfalls die Schultern und ging zu ihrem X-Flügler.
»Hast du den Namen des Colonels mitbekommen?« fragte Phanan.
Kells Miene verfinsterte sich noch mehr. »Ich glaube nicht, daß Commander Antilles den Namen erwähnt hat.«
»Repness.«
Kell sah zu Tyria hinüber, aber die hatte eine der Wartungsklappen ihres X-Flüglers geöffnet und konzentrierte sich allem Anschein nach auf die Aggregate darunter. »So hieß doch der Ausbilder, der Tyria dazu veranlassen wollte, einen X-Flügler zu stehlen. Ehe sie zu den Gespenstern gekommen ist.«
»Genau der. Ich habe ihn mir angesehen, als wir vom Verhör zurückkamen. Er bildet immer noch Piloten aus, inzwischen hier auf Coruscant, aber er soll in Kürze auf die Ausbildungsfregatte Tedevium versetzt werden. Er hat auch noch andere Aufgaben, hauptsächlich freiwilliges Zeug – was für einen ehrgeizigen Offizier nichts Ungewöhnliches ist. Er war heute Offizier vom Dienst des Stützpunktes, dem die Militärpolizei zugeteilt ist, und deshalb hat er unser Verhör geleitet.«
Kell holte tief Luft. Atton Repness war ein Ausbilder für Pilotenschüler der Neuen Republik, bei denen zu befürchten war, daß sie scheitern würden. Man sagte ihm nach, daß er sich darauf verstand, auch schwierige Fälle zu retten. Aber Kell und Phanan wußten auch, daß er insgeheim Tyrias schlechte Ergebnisse gefälscht hatte, um ihr das Bestehen der Prüfung zu ermöglichen, und anschließend den Versuch gemacht hatte, sie dazu zu bewegen, einen X-Flügler zu stehlen. Und dann hatte er sie mit den gefälschten Ergebnissen erpreßt und damit ihr Schweigen erzwungen. »Du hättest ihn sicher nicht erwähnt, wenn du nicht schon einen Plan hättest«, sagte Kell. Seine Stimme klang hart.
Phanan lächelte. »Das höre ich gern. Eine Anerkennung meiner überlegenen Intelligenz in Verbindung mit dem Wunsch, jemandem Schaden zuzufügen. Das ist ein guter Tag für mich.
Ja, ich habe einen Plan. Soweit uns bekannt ist, hat er immer ein und dieselbe Taktik verwendet. Er hat sich an jemanden in seinem Ausbildungskommando herangemacht, der zu scheitern drohte, eine weibliche, attraktive Kandidatin – wir wissen nicht, ob das bei seinen Überlegungen eine Rolle spielt, aber das können wir ja überprüfen – und der Betreffenden auf doppelte Weise geholfen: Zusätzliche Ausbildung, um ihre besseren Ergebnisse zu legitimieren, und die Fälschung dieser Ergebnisse, um sicherzustellen, daß sie die Prüfung bestand…und um zugleich auch zu garantieren, daß sie sich ihm verpflichtet fühlte oder zumindest zum Schweigen erpreßt werden konnte. Wenn wir ihm den richtigen Köder vor die Nase halten, wird er vielleicht danach schnappen.«
»Köder«, wiederholte Kell bedächtig und lehnte sich mit finsterer Miene an einen X-Flügler. »Phanan, ich weiß nicht, wie das bei dir ist, aber ich hatte nicht die Zeit, um genug Freunde und Bekannte zu gewinnen, daß ich einfach bloß mit dem Finger zu schnippen brauche, um jemanden mit den. Eigenschaften zu finden, von denen du redest.«
»Ah, aber dann verfügst du ja auch nicht über meine überlegene Intelligenz,
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