X-Wing 07 - Kommando Han Solo
Gürtelschnalle. Oder mein Vergolderwerkzeug. Oder mein…«
Face fiel ihm ins Wort. »Was ist ein Vergolderwerkzeug?«
»Nun, du weißt schon. Für meine Hörner.«
»Ich weiß nicht. Was ist mit deinen Hörnern?«
Targon zuckte die Achseln. »Zu besonderen Anlässen, wichtigen Festen, legen wir – Devaronianer meine ich – manchmal Goldblättchen auf unsere Hörner. Als Schmuck.«
»Und das ist ein Gerät, das du dazu brauchst?«
»So ist es.«
»Und wieso bringt es Glück?«
»Nun, als ich es benutzt habe, kurz bevor ich in die Akademie eintrat, wurde eine junge Dame auf mich aufmerksam…«
»Ja, lass nur.«
Donos und Face tauschten Blicke. Die Gespenster – ebenso wie die Sonderstaffel – hielten nicht viel von Piloten, die auf Amulette schworen, aber in der Neuen Republik und im Imperium gab es davon eine ganze Menge. Donos sah ein plötzliches Aufblitzen in Face’ Augen, wahrscheinlich, weil ihm gerade eine Idee für einen Streich gekommen war.
»Ich war Vyn Narcassan. In meiner zwanzigjährigen Karriere beim Geheimdienst der Republik habe ich mit Erfolg über hundert verdeckte Einsätze durchgeführt.« Als sie an dem Holo des letzten Helden der Abwehr der Alten Republik vorbeikamen, warf Donos dem Mann einen letzten Blick zu, sah wieder die Grübchen in seinen Wangen, und dann wurde ihm plötzlich bewusst, woran ihn der Mann erinnerte.
Nicht woran – an wen. Die Hautfarbe des Mannes, seine Grübchen, sein ungewöhnlich gutes Aussehen – das alles erinnerte ihn an Shalla Nelprin, seine Kollegin bei den Gespenstern.
Donos zuckte zusammen. Die Ähnlichkeit war verblüffend.
Donos warf dem seit langem verschwundenen Agenten ein Lächeln zu. »Das soll unser kleines Geheimnis bleiben, Narcassan«, sagte er halblaut. »Aber ich werde Shalla eine Nachricht zukommen lassen und sie auffordern, diese Ausstellung heute zu besuchen. Ohne Begründung. Nur dass sie das tun soll. Falls es ihr etwas bedeutet.«
»Mit wem redest du?« Das war Lara. Face und Dia waren bereits Arm in Arm ein paar Schritte vorangegangen, und Targon ging ein Stück hinter ihnen.
»Das werde ich dir irgendwann sagen.«
»Edallia?« Die Stimme, etwas zitterig und unsicher, ertönte hinter ihnen. »Edallia Monotheer, was für eine Freude, dich zu sehen!«
Donos sah sich um. Ein alter Mann mit schütterem weißem Haar kam auf sie zu; er wirkte dürr und ausgemergelt, wie ein Skelett, aber sein Lächeln, mit dem er Lara ansah, hatte nichts Bedrohliches an sich.
Hinter ihm, vielleicht zehn Meter entfernt, hastete eine Frau in mittleren Jahren, übergewichtig und matronenhaft und mit besorgter Miene. »Vater«, rief sie hörbar außer Atem. »Nicht schon wieder.«
Der alte Mann hatte inzwischen Lara erreicht, packte jetzt ihre Hand und schüttelte sie heftig. »Edallia, das war ja eine Ewigkeit. Hast du diesen jungen Mann geheiratet? Hast du deine Prüfung gemacht? Was hast du gemacht?«
Lara versuchte erfolglos, ihm ihre Hand zu entwinden. »Sie… Sie müssen sich täuschen, ich bin nicht…«
»Es tut mir furchtbar Leid.« Das war die Tochter. Sie hatte inzwischen ihren Vater eingeholt, griff nach seiner Hand und zwang ihn, Lara loszulassen. »Er ist… wirr. Er weiß nicht immer, wo er ist. Oder in welcher Zeit.«
»Ist schon gut«, sagte Lara ein wenig konfus.
»Kind, ich muss dir Edallia Monotheer vorstellen«, sagte der alte Mann. »Eine meiner besten Schülerinnen.«
»Wann?«, fragte seine Tochter.
Er sah sie verstört an. »Was?«
»Wann war sie eine deiner besten Schülerinnen?«
Der alte Mann sah wieder Lara an, und sein Blick war jetzt unsicher geworden. »Nun, das war vor dreißig, vielleicht auch fünfunddreißig Jahren.«
»Sieh sie dir doch an, Vater. Sie ist noch keine dreißig Jahre alt.«
Der alte Mann beugte sich vor und starrte Laras Gesicht an. »Edallia?«
Lara schüttelte den Kopf und hatte Mühe, freundlich zu bleiben. »Tut mir Leid«, sagte sie. »Ich heiße Lara.«
»Oh.« Der alte Mann trat einen Schritt zurück und sah sich um. »Wo ist sie dann?«
»Vielleicht ein Stück weiter vorn, in einem der nächsten Säle, Vater. Sieh nur nach. Ich komme gleich.«
Der alte Mann verbeugte sich höflich, wenn auch ein wenig abwesend, vor den Gespenstern und machte kehrt. Er ging den Weg zurück, den er gekommen war.
»Es tut mir wirklich Leid«, sagte die Frau. »Er war einmal bei der Abwehr der Alten Republik, und deshalb kommt er jeden Tag hierher. Er ist kurz nach der Machtübernahme
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