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X-Wing 08 - Isards Rache

X-Wing 08 - Isards Rache

Titel: X-Wing 08 - Isards Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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Schiffs.
    Isard setzte sich in Richtung auf die Verbindungsröhre in Bewegung, aber der Captain der Swift hielt sie auf. »Colonel Vesserys Staffeln sind in das System gesprungen und fliegen jetzt Patrouille für den Fall, dass Garnisonstruppen von Bilbringi hier raufkommen. Ich habe ihm gesagt, dass Sie entweder seine Jäger zurückrufen werden, damit sie an der Lusankya andocken, oder dass die Navigation ihm Sprungkoordinaten schickt, wenn wir das System verlassen.«
    »Sehr gut.« Isard musterte den Mann von Kopf bis Fuß. »Vielleicht ist es Zeit, dass Sie befördert werden und etwas Größeres als diesen Frachter befehligen.«
    Der Mann lächelte. »Wäre mir ein Vergnügen.«
    »Melden Sie sich auf der Brücke und sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie dort sind.«
    Der Captain richtete sich zu seiner ganzen Größe auf. »Es wäre mir eine Ehre, Sie zur Brücke zu geleiten, Madam Direktor.«
    »Ganz sicherlich, aber ich habe ein anderes Ziel.«
    »Wir haben nur fünfzig Leute auf dem Schiff. Nicht alle Bereiche sind sicher.«
    Isard schob den linken Ärmel zurück und zeigte dem Mann einen dort versteckten Miniaturblaster. »Ich bin nicht ganz ohne Mittel, um mich selbst zu verteidigen, Captain Wintle. Nehmen Sie mit mir Verbindung auf, wenn Sie die Brücke erreicht haben.«
    »Zu Befehl.« Wintle salutierte, machte kehrt und rannte in die Lusankya, eifrig wie ein kleiner Junge, der gerade seinen ersten Airspeeder bekommen hat.
    Isard lächelte, nicht so sehr, weil seine Begeisterung ihr Freude machte, sondern weil ihr wieder einmal bewusst wurde, dass man jemanden bloß in die Lage zu versetzen braucht, sich einen Traum zu erfüllen – oder wenigstens zu glauben, dass die Erfüllung in Reichweite ist –, um bei ihm eine Verletzbarkeit zu erzeugen, in der man ihn leicht vernichten kann. In ihrer Freude lässt ihre Aufmerksamkeit nach, und dann sterben sie.
    Das einsame Echo ihrer Schritte, als sie die Lusankya betrat, erinnerte sie an das erste Mal, als sie ihren Fuß auf das Schiff gesetzt hatte. Der Imperator hatte sie in eine seiner versteckten Zufluchten gebracht, in einen der verschiedenen Satelliten-Palastkomplexe, die er auf Imperial Center unterhielt. Er ließ sie ganz allein die Lusankya betreten, machte sie zur ersten Person, die das Schiff berührte und es zu sehen bekam. Wenn es zutraf, dass der Gegenstand, der beobachtet wurde, durch den bloßen Akt, ihn zu beobachten und wahrzunehmen, verändert wurde, dann war Isard es gewesen, die die Lusankya verändert hatte, und dieses Erlebnis hatte auch sie verändert. Das Schiff wurde zur Quelle ihrer Kraft, einer versteckten, lauernden Kraft – ganz genau so wie sie sich versteckte und lauerte und sich abmühte, die Macht des Imperators zu bewahren.
    Sie stieg in einen Turbolift und fuhr damit ein Stück des Kommandoturms hoch, verließ dort den Aufzug und ging durch einen schwach beleuchteten Korridor, der sie nach kurzer Zeit zu einer roten Doppeltür führte. Sie legte die Hand auf die Mitte der rechten Tür, und beide öffneten sich durch ihre Berührung. Sie lächelte. Das Schiff war von Anfang an darauf programmiert worden, sie zu erkennen, und die Neue Republik hatte ganz eindeutig nicht alle Systeme gefunden, die das bewirkten.
    Sie betrat einen Raum, der nach planetaren Maßstäben klein war, aber riesengroß im Vergleich zu den Kabinen auf einem Schiff – selbst einem Schiff, das so groß war wie eine kleine Stadt. Der Imperator hatte die Wände mit edlen exotischen Hölzern verkleiden lassen – er wusste, dass er ihr damit eine Freude machen würde –, und die Neue Republik hatte alles so belassen. Das gedämpfte Licht hüllte die Intarsien in einen goldenen Schimmer und verlieh dem ganzen Raum ein Gefühl der Wärme, das Isard erkennen ließ, wie schrecklich kalt und von der Welt losgelöst sie sich all die Jahre gefühlt hatte.
    Sie trat ein und bemerkte eine Änderung, die man vorgenommen hatte. An der hinteren Wand zwischen den Türen zum Rest ihrer Suite und einem kleinen Lagerraum hatten die Kunsttischler das imperiale Wappen aus Ebenholz in die Vertäfelung eingelegt. Diese Einlegearbeiten hatte man entfernt und an ihrer Stelle aus natürlichen roten Hölzern das Rebellenwappen angefertigt.
    Sie hasste die weichen Bögen des Rebellenwappens ebenso wie seine abgerundeten Ecken. Für sie hatte dieses Wappen keine Kraft, besaß nicht die Fähigkeit, zu Taten anzustacheln. Das imperiale Wappen, hart und kantig, scharf und dunkel, strahlte

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