Barbara Winter
VerfluchterBastard
1.
Auflage 2014 / ebook
Copyright
© by
Barbara Winter 2014
(Winter
Verlag)
Titelfoto
/ bookcover
© Jimmy
Thomas / RNC / Ramona Lockwood
Urheberrechtlich
geschütztes Material.
Kein
Nachdruck/Verbreitung ohne Genehmigung des Autors.
Inhalt,
Orte und Personen sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten
mit toten oder lebenden Personen sind rein zufällig.
Kontakt:
[email protected]Inhalt
Die
kluge Cathy McKinley hat es als Frau bis an die Spitze eines
schottischen Clans geschafft. Trotz ihrer derben Art und ihres Alters
kann sich „ die McKinley " vor Heiratsanträgen kaum
retten.
Mit
eiserner Sturheit weist sie jedoch jeden Bewerber ab und weigert sich
hartnäckig einen Erben in die Welt zu setzen. Bis der Schwarm ihrer
Jugendtage wieder auftaucht: Lorn Blackwell. Cathy hasst den letzten
verbliebenen Spross, des einstmals mächtigsten Nachbarclans, wie die
Pest. Er verschmähte einst nicht nur ihre Liebe, sondern gab ihr
auch ihren verhassten Spitznamen: Cathy, das Schlachtross.
Ausgerechnet dieser grobe Klotz wurde nun dazu auserkoren Cathy zu
schwängern. Zusammengepfercht in einer einsamen Hütte im Hochmoor,
stellen die beiden heißblütigen Sturköpfe fest, dass sie sich
zusammenraufen müssen, wenn sie überleben wollen.
Kapitel
1
„ Tut
mir leid, Mutter. Ich werde mich garantiert nicht als Zuchtbulle zur
Verfügung stellen.“
Auch
wenn das Anliegen seiner Mutter alles andere als lustig war, konnte
sich Lorn Blackwell nur mit Mühe ein Lächeln verkneifen.
Lässig
lehnte er am Kamin der Bibliothek von Blackwell Castle und genoß die
Hitze des Feuers, die langsam an seinen Hosenbeinen hinaufkroch und
seinen kalten Rücken wärmte. Er hatte völlig vergessen wie
ungemütlich und wechselhaft die herbstliche Witterung im
schottischen Hochland sein konnte.
Im
heißen Spanien, seiner Wahlheimat, trug er selten mehr als eine
leichte Baumwollhose am Leib. Bei seiner schweißtreibenden Arbeit
als Steinmetz klebte sonst sofort jedes Kleidungsstück störend an
seinem muskulösen Körper. Hier im kühlen Schottland hingegen, fror
es ihn selbst noch unter zwei Lagen Kleidung. Dabei war es noch nicht
einmal Winter.
„ Zum
letzten Mal, Lorn Backwell. Du wirst dich den Familieninteressen
beugen.“
Margarete
Blackwell sah ihren ältesten und letzten verbliebenen
Blackwell-Sproß mit rügendem Blick an. Es mißfiel ihr
außerordentlich, dass ihr Sohn den Ernst der Lage nicht erkannte,
oder nicht erkennen wollte.
„ Du
bist der letzte Blackwell, Lorn. Du kannst dich deiner Verantwortung
als Clanchief nicht mehr entziehen. Du hast dich lange genug davor
gedrückt. Ab jetzt bist du für das Wohlergehen unseres Clans,
unseres Landes, vor allem aber für den Erhalt unserer Familie
verantwortlich“, erinnerte Margarete ihren Sohn vehement an die
Aufgaben eines schottischen Familienoberhauptes. Mit immer größer
werdendem Mißfallen registrierte sie das nachlässig-milde Lächeln
ihres Sohnes.
„ Wie
oft muß ich es noch sagen, Mutter? Sucht Euch einen anderen, der für
diese Rolle besser geeignet ist. Einen meiner vielen Cousins,
beispielsweise. Ich habe mich schon vor achtzehn Jahren diesem
antiquierten Clanleben verweigert und tue es heute mehr denn je. Ich
liebe mein Leben so wie es ist, und damit meine ich nicht das Leben
eines Clanchiefs, sondern mein Leben als Bildhauer in Spanien.“
Lorns
Stimme klang immer noch sanft. Doch das war trügerisch, denn sein
abweisender Gesichtsausdruck machte unmißverständlich klar, dass
ihm diese Unterhaltung langsam gegen den Strich ging.
Lorns
Mutter gab nur ein verächtliches Schnauben von sich. Ihre Geduld
neigte sich ebenfalls dem Ende zu. Sie hatte mindestens einen so
harten Dickschädel wie ihr ältester Sohn, wenn nicht sogar noch
einen härteren.
Seit
zwei Wochen weilte Lorn nun schon in Blackwell Castle. Seitdem hatte
Margarete immer wieder behutsam die heiklen Themen Heirat und
Clanführung angesprochen, ohne jedoch allzu konkret zu werden. Ihr
Vorhaben verlangte äußerstes Fingerspitzengefühl. Sie wusste, sie
durfte sich bei ihrem ältesten Sohn keinen Fehler erlauben. Lorn
würde sich niemals so leicht manipulieren lassen, wie ihre beiden
verstorbenen Söhne Arran und Calum. Wenn ich doch nur etwas mehr
Zeit hätte , dachte Margarete verzweifelt. Ihr Gehirn arbeitete
fieberhaft. Ich habe diesen verflixten Kerl weiß Gott nicht
geboren und großgezogen, damit er in Spanien ein Lotterleben