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Xenozid

Xenozid

Titel: Xenozid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Card Orson Scott
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Gefahr für uns darstellen. Es sind schließlich Außerirdische.«
    »Ramänner.«
    »In der Geschichte. Doch wir wissen nicht, ob sie Ramänner oder Varelse sind. Die Flotte hat den Kleinen Doktor dabei, weil er nötig sein könnte, um der Menschheit eine unaussprechliche Gefahr zu ersparen. Die Entscheidung, ob er eingesetzt werden soll, fällt nicht uns zu, sondern dem Kongreß. Und nicht wir mußten entscheiden, ob er mitgeschickt werden sollte, sondern der Kongreß. Und mit Sicherheit obliegt nicht uns die Entscheidung, ob es ihn geben sollte – die Götter selbst haben entschieden, daß solch ein Ding möglich ist und existieren kann.«
    »Also hatte Demosthenes recht. Die Flotte hat das M.D.Gerät dabei.«
    »Ja.«
    »Und die Regierungsakten, die Demosthenes veröffentlicht hat – sie waren echt.«
    »Ja.«
    »Aber, Vater – du hast wie viele andere auch behauptet, es seien Fälschungen.«
    »Genau, wie die Götter nur zu einigen Auserwählten sprechen, müssen die Geheimnisse der Herrscher nur denjenigen bekannt sein, die ihr Wissen richtig benutzen. Demosthenes hat mächtige Geheimnisse an Menschen verraten, die nicht imstande waren, sie klug zu benutzen, und so mußten diese Geheimnisse zum Besten des Volkes zurückgezogen werden. Die einzige Möglichkeit, ein einmal bekanntes Geheimnis zu bewahren, besteht darin, es durch eine Lüge zu ersetzen; dann ist das Wissen um die Wahrheit erneut dein Geheimnis.«
    »Du behauptest, daß Demosthenes nicht gelogen hat, der Kongreß aber doch.«
    »Ich behaupte, daß Demosthenes der Feind der Götter ist. Ein weiser Herrscher hätte niemals die Lusitania-Flotte ausgeschickt, ohne ihr die Möglichkeit zu geben, auf jede Entwicklung zu reagieren. Doch Demosthenes hat sein wissen, daß die Flotte mit dem Kleinen Doktor ausgestattet ist, zu dem Versuch benutzt, den Kongreß zum Rückzug der Flotte zu zwingen. Also will er denen, die von den Göttern beauftragt wurden, die Menschheit zu beherrschen, die Macht aus den Händen nehmen. Was würde mit dem Volk passieren, wenn es die Herrscher zurückwiese, die die Götter ihm gegeben haben?«
    »Chaos und Leid«, sagte Qing-jao. Die Geschichten war voller Zeiten des Chaos und Leids, bis die Götter starke Herrscher und Institutionen schickten, um die Ordnung zu bewahren.
    »Also hat Demosthenes über den Chirurg die Wahrheit gesagt. Glaubst du, die Feinde der Götter könnten niemals die Wahrheit sprechen? Ich wünschte, es wäre so. Dann könnte man sie viel leichter identifizieren.«
    »Wenn wir im Dienst der Götter lügen können… welche anderen Verbrechen können wir dann noch begehen?«
    »Was ist ein Verbrechen?«
    »Eine Tat, die gegen das Gesetz verstößt.«
    »Gegen welches Gesetz?«
    »Ich verstehe – der Kongreß macht das Gesetz, also ist das Gesetz das, was der Kongreß sagt. Aber der Kongreß besteht aus Männern und Frauen, die Gutes und Böses tun können.«
    »Du näherst dich der Wahrheit. Wir können im Dienst des Kongresses keine Verbrechen begehen, weil der Kongreß die Gesetze macht. Doch wenn der Kongreß jemals böse werden würde, könnten auch wir Böses tun, indem wir ihm gehorchen. Das ist eine Frage des Gewissens. Doch wenn dies geschähe, würde der Kongreß mit Sicherheit das Mandat des Himmels verlieren. Und wir Gottberührte müßten nicht wie andere warten und uns Gedanken um das Mandat des Himmels machen. Wenn der Kongreß das Mandat der Götter verlöre, würden wir es sofort wissen.«
    »Also hast du für den Kongreß gelogen, weil der Kongreß das Mandat des Himmels hat.«
    »Und daher weiß ich, daß es der Wille der Götter zum Guten des Volkes war, ihnen zu helfen, ihr Geheimnis zu bewahren.«
    Qing-jao hatte noch nie in diesen Begriffen vom Kongreß gedacht. Alle Geschichtsbücher, die sie gelesen hatte, stellten den Kongreß als den großen Einiger der Menschheit dar, und den Schulbüchern zufolge waren all seine Handlungen edel. Doch nun begriff sie, daß einige seiner Taten vielleicht nicht gut zu sein schienen. Doch das bedeutete nicht unbedingt, daß sie nicht gut waren. »Dann muß ich von den Göttern erfahren, ob der Wille des Kongresses auch ihr Wille ist«, sagte sie.
    »Wirst du das tun?« fragte Han Fei-tzu. »Wirst du dem Willen des Kongresses gehorchen, selbst wenn er falsch zu sein scheint, solange der Kongreß das Mandat des Himmels hat?«
    »Bittest du mich um meinen Eid?«
    »Ja.«
    »Dann werde ich gehorchen, solange er das Mandat des Himmels hat.«
    »Ich

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