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Xenozid

Xenozid

Titel: Xenozid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Card Orson Scott
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– Miro hörte sie in seiner Muttersprache, Portugiesisch, und Valentine hörte in Wirklichkeit gar kein Stark, sie hörte das Englisch, auf dem die Sprache basierte, das amerikanische Englisch, mit dem sie aufgewachsen war. Die Schwarmkönigin schickte keine Sprache zu ihnen aus, sondern Gedanken, und ihre Gehirne entnahmen ihnen in jeweils der Sprache Sinn, die am tiefsten in ihnen verankert war. Als Valentine das Wort Echos gehört hatte, gefolgt von Reflektionen, hatte nicht die Schwarmkönigin um das richtige Wort gerungen, sondern Valentines Verstand hatte nach Worten gesucht, die der Bedeutung entsprachen.
    ›Gebunden an ihn. Wie mein Volk. Nur daß ihr freien Willen habt. Unabhängige Philoten. Einzelgänger, ihr alle.‹
    »Sie macht einen Scherz«, flüsterte Ender. »Das war keine Beurteilung.«
    Valentine war für seine Interpretation dankbar. Das Bild, das mit der Phrase Einzelgänger kam, war das eines Elefanten, der einen Mann zu Tode trampelte. Es war ein Bild aus ihrer Kindheit, aus der Geschichte, in der sie das Wort Einzelgänger zum ersten Mal gehört hatte. Es erschreckte sie, dieses Bild, genau, wie es sie als Kind schon erschreckt hatte. Und schon haßte sie die Anwesenheit der Schwarmkönigin in ihrem Verstand. Sie haßte die Art und Weise, wie sie vergessene Alpträume heraufbeschwören konnte. Alles an der Schwarmkönigin war ein Alptraum. Wie konnte sich Valentine jemals vorgestellt haben, dieses Wesen sei ramännisch? Ja, es gab Kommunikation, aber zuviel davon. Kommunikation wie eine Geisteskrankheit.
    Und was sie da sagte – daß sie sie so gut verstanden, weil sie philotisch mit Ender verbunden seien. Valentine erinnerte sich daran, was Miro und Jane während des Fluges gesagt hatten – war es möglich, daß ihr philotischer Strang mit dem Enders verknüpft war und durch ihn mit dem der Schwarmkönigin? Aber wie konnte so etwas geschehen sein? Wie konnte Ender überhaupt philotisch mit der Schwarmkönigin verbunden sein?
    ›Wir haben nach ihm gegriffen. Er war unser Feind. Versuchte, uns zu vernichten. Wir wollten ihn zähmen. Wie einen Einzelgänger.‹
    Das Verständnis kam ganz plötzlich, wie eine Tür, die sich öffnete. Die Krabbler waren nicht alle lenksam geboren. Sie konnten eine eigene Identität haben. Oder zumindest einen Kontrollverlust erleben. Und so hatte die Schwarmkönigin eine Möglichkeit entwickelt, sie im Griff zu halten; sie hatte sie philotisch an sich gebunden, um sie unter ihre Kontrolle zu bekommen.
    ›Ihn gefunden. Konnte ihn nicht binden. Zu stark.‹
    Und niemand hatte geahnt, in welcher Gefahr sich Ender befunden hatte. Daß die Schwarmkönigin erwartete, ihn an sich binden, ihn zu einem genauso geistlosen Werkzeug wie einen jeden Krabbler machen zu können.
    ›Ein Netz für ihn errichtet. Fand das, wonach er sich sehnte. Dachten wir. Kamen hinein. Gaben ihm einen philotischen Kern. Verbanden uns mit ihm. Aber es war nicht genug. Jetzt ihr. Du.‹
    Valentine fühlte das Wort wie einen Hammer in ihrem Geist. Sie meint mich. Sie meint mich, mich, mich – sie kämpfte um die Erinnerung, wer ich war. Valentine. Ich bin Valentine. Sie meint Valentine.
    ›Du warst diejenige. Du. Hätte dich finden müssen. Wonach er sich am meisten sehnte. Nicht die andere Sache.‹
    Ihr wurde innerlich übel. War es möglich, daß das Militär die ganze Zeit über recht gehabt hatte? War es möglich, daß nur die grausame Trennung von Valentine und Ender ihn gerettet hatte? Daß, wäre sie bei Ender gewesen, die Krabbler sie hätten benutzen können, um ihn unter Kontrolle zu bekommen?
    ›Nein. Konnten es nicht. Du bist auch zu stark. Wir waren verloren. Wir waren tot. Er konnte nicht zu uns gehören. Aber auch nicht zu dir. Nicht mehr. Konnten ihn nicht zähmen, aber wir verbanden uns mit ihm.‹
    Valentine dachte an das Bild, das ihr auf dem Schiff in den Sinn gekommen war. Von den miteinander verbundenen Menschen, Familien, die durch unsichtbare Bande zusammengehalten wurden, Kinder mit Eltern, Eltern untereinander oder mit ihren Eltern. Ein sich stets veränderndes Netzwerk aus Fäden, die die Menschen zusammenfügten, wo auch immer ihre Treue hingehörte. Nur war es diesmal ein Bild von ihr selbst, verbunden mit Ender. Und dann von Ender, verbunden… mit der Schwarmkönigin… die Schwarmkönigin schüttelte den Ovipositor, die Stränge erzitterten, und am Ende des Stranges hüpfte Enders Kopf auf und ab…
    Sie schüttelte den Kopf und versuchte, sich von dem

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