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Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Titel: Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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Entweder werden sich ihre Wesenszüge ergänzen oder es wird zu starken Reibungen kommen. Werden sie ihre unterschiedlichen Arbeitsweisen schätzen lernen?
    Mandi ist zufrieden mit dem Statusbericht, den ihr Kevin geschickt hat. Sie arbeiten an drei größeren Projekten bzw. Projektanträgen. Das größte Vorhaben ist die Zusammenarbeit mit SR Inc. Das Projekt mit diesem Unternehmen ist in Wirklichkeit eine ganze Serie von ineinander verzahnten Teilprojekten. Kevin berichtet in seinen täglichen e-Mails an Marcus und Klaus – mit Kopie an Mandi –, dass alle Projekte gute Fortschritte machen.
    Außerdem bereitet Kevin mit einem anderen Doktoratsstudenten weitere, unabhängige Projektanträge vor. Sie sind dabei, Mandis Kommentare zu lesen und sie in eine überarbeitete Version einzuarbeiten. Mandi ist begeistert von den vorgeschlagenen Projekten. Basierend auf einigen Ideen von Mandi wollen sie die Reaktionen von Pflanzen auf schwankende sowie auf beständig niedrige Mengen von elektromagnetischer Strahlung messen. Mandi muss erst noch die Finanzierung des Studenten sichern, aber sie ist zuversichtlich, dass sie mit den Ergebnissen aus dem Dschungellabor Gelder für ähnliche Untersuchungen auftreiben wird können.
    Kevin und die anderen machen weitere – wenn auch langsame – Fortschritte bei der Analyse der Pflanzenteile, die Mandi aus dem Northern Territory mitgebracht hat. Dort hat sie Rindenstücke und Blätter von den abnormal hochgewachsenen Eukalyptusbäumen beim Crocodile Hotel gesammelt. Erst gestern haben sie eine mutierte Zellgruppe entdeckt. Sie können noch nichts über deren Ursprung aussagen, aber die Analyse wird fortgesetzt. Sie suchen nach weiteren Abnormitäten in den Zellen.
    Mandis Gedanken kommen auf das Gespräch, das sie mit Herb Folsum geführt hat. Sie hatte ihn um zwei freie, unbezahlte Wochen gebeten. Er wollte keine Erklärung hören und hat darauf bestanden, dass sie sich zwei freie Wochen nimmt, aber mit Bezahlung. Mandi hat ihm versichert, sie würde die verlorene Zeit an Wochenenden einarbeiten. Darauf hat Herb nur gelächelt und genickt.
    Während Mandi entspannt Richtung Balikpapan fliegt, zieht Sarif, der für die »öffentlichen Beziehungen« der Senaggin-Mine Verantwortliche, seinen klingelnden e-Helper aus der Tasche seiner Jeans hervor. Beim Blick auf die Rufnummer schwindet das Lächeln aus seinem Gesicht und sein Magen verkrampft sich. Nur einmal hat er bisher einen persönlichen Anruf von Max erhalten. Er schließt die Augen, atmet tief ein und drückt den Annahmeknopf. Noch bevor er Max grüßen kann, geht die Tirade los: »Sind Sie sicher, dass Sie die Sache im Griff haben oder soll ich meine Tochter zur Unterstützung schicken?«
    Sarif läuft rot an.
    Max fährt fort: »Nicht einmal, nein, zweimal konnten Ihnen Mandi und Elly entwischen. Sie sind sogar mitten aus dem Dschungel verschwunden! Ich habe immer noch keine glaubhafte Geschichte gehört, wie sie das geschafft haben. Und werden Sie mir nicht wieder pathetisch und faseln über Geister! Das ist jetzt Ihre dritte und letzte Chance. Zwingen Sie mich nicht, mich selbst darum zu kümmern, Sarif!«
    Noch bevor Sarif etwas entgegnen kann, hat Max aufgelegt. Sarif starrt in die Ferne, seufzt und wendet sich den Männern neben ihm zu: »Mandi kommt in Balikpapan an. Sie wird im Bahtera Hotel übernachten. Aber sie wird ihren Flug um 9:30 Uhr nach Kota Baru nicht erreichen. Verstanden?«
    Die Männer nicken zustimmend und gehen dann ihren gut überlegten und schon oft geprobten Plan noch einmal durch. Einer von ihnen, ein wenig stärker gebaut als die anderen, tritt vor und macht eine Bewegung wie beim Herunterkurbeln eines Autofensters. Er sagt: »Missus, Taxi? Airport? Ja, ich kann Sie bringen Airport. Bitte einsteigen.«
    Damit nickt er einem zweiten Mann zu, der sagt: »Bei erster Ampel ich komme dazu. Das ist für Lärm.« Er zeigt ihnen sein Blasrohr und die Pfeile.
    Mit einem Nicken gibt er weiter an einen dritten Mann, der sagt: »Ich warte bei Manggar in Boot und wir machen Fahrt, nur eine Richtung.«
    Damit nehmen sie ihr Gelächter wieder auf und schlagen ihre Kaffeetassen zusammen. Dieses Problem – Mandi – wäre damit ein für alle Mal gelöst.

    Sarif ist unter der Menschenmenge bei der Ankunft des Flugs aus Jakarta, aber Mandi erkennt ihn nicht, denn sie hat ihn nie zuvor gesehen. Er allerdings kennt Mandi. Max hat dafür gesorgt, dass Sarif die letzten Wochen an nichts anderes gedacht hat als daran,

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