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Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Titel: Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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In China war es leicht, zumindest die Impotenz zu widerlegen – er brauchte nur die Rezeption anzurufen und sich eine Frau kommen zu lassen. Zuhause ist es schon schwieriger, mit seinen Gefühlen zu Rande zu kommen; er muss an seine schlafende Frau und die zwei kleinen Kinder denken.
    Er hat sich selbst in den Armen vieler Frauen bewiesen und seine Erklärung für dieses Verhalten sind die üblichen Ausreden: Stress und Belastung. Immerhin ist er als Vizepräsident für die Finanzen eines multinationalen Konzerns verantwortlich. Außerdem kann er sich vor seinen Kollegen, den Partnern in der Kooperative, keine Blöße geben. Nach der Lehre von Darwin kommen nur die stärksten Tiere voran und diese Theorie ist nicht auf das Tierreich beschränkt. Er ist Teil eines darwinschen Konsortiums von Unternehmen und er ist stolz darauf, das stärkste Mitglied dieses Rudels zu sein.

    17. März 2014
    Indonesien
    Im Bahtera Hotel angekommen, durchmisst Mandi ihr Zimmer und wirft immer wieder einen Blick aus dem Fenster. Ihre Gedanken rasen und sie kommt nicht zur Ruhe. Beim gedankenlosen Durchblättern der Hotelbroschüre, die auf dem Nachttisch gelegen ist, sieht Mandi, dass das Hotel über eine Badeanlage verfügt. Sie beschließt, sie zu probieren.
    Sie ist erstaunt darüber, was sie vorfindet. Die kleine Anlage ist unisex – Männer und Frauen benutzen dasselbe Dampfbad und dasselbe Abkühlbecken. Mandi hat sich daran gewöhnt, dass die Geschlechter in Indonesien getrennt sind. Außer bei großen religiösen Festen besuchen die Männer die Moschee, während die Frauen zuhause beten. Terry hat erzählt, dass es nicht ungewöhnlich ist, Männer abends in einer Bar oder an einem Teestand anzutreffen. Hingegen ist es sehr wohl ungewöhnlich, an solchen Orten Frauen zu sehen.
    Da Mandi keinen Badeanzug dabei hat, ist sie erleichtert, dass niemand im Bad ist außer dem Bademeister und einem Mann, der den Boden aufwischt. Sie zieht ihre Laufshort und den schwarzen Sport-BH an, der als Bikinioberteil durchgehen kann, und setzt sich auf eine der hölzernen Bänke im kleinen Dampfbad. Den Duft von Sandelholz inhalierend spürt sie den Schweiß von den Augenwinkeln über ihr Gesicht rinnen und auf ihre Taille tropfen. Sie atmet tief ein und versucht sich zu entspannen.
    Aber schon nach kurzer Zeit kommen klaustrophobische Gefühle in Mandi hoch und sie geht aus der Dampfkammer zum kleinen, runden Becken mit dem eiskalten Wasser. Sie weiß, dass sie ganz schnell eintauchen muss, wenn sie nicht den Mut dazu gänzlich verlieren will. Sie steigt die Leiter hinunter ins Wasser, taucht ein und schnellt wieder hoch. Sie schnappt nach Luft – die Kälte raubt ihr buchstäblich den Atem. Dann streift sie das Wasser von ihrem Haar ab und steigt aus dem Becken.
    Mandi sieht nach dem anderen Becken, das wärmeres Wasser enthält und außerdem ein Whirlpool ist. Gerade ist ein Indonesier hineingestiegen und Mandi ist nicht sicher, ob sie nicht vielleicht irgendein ungeschriebenes Gesetz bricht, wenn sie das kleine Becken mit einem Mann teilt. Aber sie will jetzt diesen Whirlpool benutzen. So wie das Kaltwasserbecken ist es groß genug, um mindestens fünf Personen Platz zu bieten. Mandi nähert sich dem Pool, grüßt leise den Mann und steigt ins Wasser. Der Mann sieht ihr zu, nickt dann und schließt die Augen. Mandi macht es sich im Wasser bequem und positioniert sich so, dass zwei Wasserstrahlen ihren Rücken massieren.
    Das warme Wasser ist angenehm, aber irgendetwas irritiert Mandi. Sie fühlt sich beobachtet. Sie öffnet die Augen: Der Mann ihr gegenüber sitzt immer noch reglos mit geschlossenen Augen im Wasser. Der Bademeister sieht zu ihr herüber, aber das hat er die ganze Zeit über getan – das ist es nicht, was sie stört. Der Reinigungsmann ist nirgendwo zu sehen.
    »Ich bin paranoid«, denkt Mandi. »Entspanne dich! Alles ist bis jetzt gut gelaufen auf dieser Reise. Hör auf ständig zu denken, irgendetwas sei faul!«
    Mandi atmet tief ein und aus. Ein wenig Entspannung macht sich breit, aber sie fühlt immer noch eine gewisse Ruhelosigkeit. Sie beschließt, bald zu gehen.

    Nach dem Abendessen bittet Mandi an der Rezeption, um 7 Uhr geweckt zu werden, und begibt sich danach auf ihr Zimmer. Sie wird in der Früh mehr als eine Stunde Zeit haben, um zu duschen und zu frühstücken, bevor sie vom Hotel zum Flughafen aufbricht. Der Flug nach Kota Baru geht um 9:30 Uhr.
    Obwohl es noch früh ist, schläft Mandi schon bald beim

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