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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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aber sein Scherz ging unter, denn nun tanzten wirklich alle, selbst Pia und Franco. Marc hatte sich ein Glas Wasser geholt und schaute aus sicherer Entfernung zu. Es waren wirklich hübsche Körper, die sich da vor ihm bogen. Sie waren nicht mehr ganz so mager wie zu Zeiten des Grungy-Look, sie hatten wieder Busen und Pobacken, und auch die Männer bestanden nicht mehr nur aus Sixpacks. Marc ließ die Eiswürfel in seinem Glas klirren und betrachtete ein Mädchen, das neben seiner Tochter tanzte. Sie agierte wie auf einer Bühne, mit kontrollierten Bewegungen und einer Mimik, als ob vor ihr im Publikum Tausende von begeisterten Fans säßen. Sicherlich 13
    steckte da jahrelanges hartes Training dahinter, dachte Marc.
    Eine Weile sah er ihr zu und war sich nicht sicher, ob ihm das gefiel oder nicht, dann ging sein Blick auf Pia, die sich so sinnlich bewegte, so in sich versunken war, als ob nichts um sie herum existierte. Er kannte das an ihr, dieses Entrücktsein, das ihn am Anfang ihrer Beziehung gestört hatte, so als ob sie sich ihm entzöge, nur noch für sich selbst da wäre. Vielleicht hatte er sie deswegen geheiratet, weil er den Gedanken nicht ertrug, sie könne sich ihm tatsächlich entziehen, in eine andere Welt, mit einem anderen Kerl. Blödsinn, er schüttelte den Kopf über sich selbst. Er war Realist, solche Gedanken hatten ihm fremd zu sein. Sein Blick schweifte noch einmal über die tobende Schar vor sich. Kim und Alissa waren offenbar völlig in ihrem Element. Kim tanzte mit einem der Jungs. Sie sah gut aus, hatte die verführerischen Augen und den vollen Mund ihrer Mutter geerbt und auch das dichte dunkelbraune Haar, das sie mit blonden Strähnchen aufgehellt hatte und das ihr nun lang und wild um den Kopf wirbelte. Sie war graziler als Pia und auch ein wenig größer. Marc lächelte. Sie war ein fröhlicher, selbstbewußter Mensch, und, das war ihm klar, ihr stand die Welt offen. Aber auch Alissa gefiel ihm, sie war eine hübsche junge Frau mit sportlicher Figur und entschlossenen
    Bewegungen, sie hielt sich gern im Hintergrund und schirmte sich hinter ihrem dichten Pony gegen die Welt ab. Alissa wirkte immer etwas ernster als Kim, sie hatte sehr feine, klare Gesichtszüge, und ihre schulterlangen dunkelblonden Haare waren meist zusammengebunden. Beide konnten im Kreis der Models gut mithalten, fand Marc – und überhaupt, dachte er gleich darauf, war fast zu bezweifeln, daß Francos Mitbringsel wirklich Models waren. Dazu waren sie eindeutig zu hübsch.

    Sie hatten schon ein gutes Stück zurückgelegt, das Meer glitzerte, die Küste war etwas zurückgetreten, die Zahl der Schiffe um sie herum nahm zu, je näher sie Fethiye kamen, aber 14
    noch immer war ihnen das zur »Dogukan« gehörende
    Schnellboot nicht entgegengekommen.
    Kim kam zu Marc gelaufen: »Sollen wir auf die anderen warten oder uns gleich in die Fluten werfen?«
    Marc gab den Ball mit einem Blick an Pia weiter.
    »Wenn die mit ihren Einkäufen zurückkommen, wird es hier erst mal die große Schatzbesichtigung geben, denke ich.«
    Sie lächelte. »Ungestörter ist es sicherlich jetzt, und ihr seid entsprechend aufgepeitscht, was die anderen nicht sind. Ich denke, eine Abkühlung tut euch gut!«
    Marc nickte, als seien es seine Worte gewesen.
    Kim stürzte zum Kapitän. »Ferhat«, rief sie, »läßt du die Leine ins Wasser werfen? Aber ras nicht so!«
    Ferhat lachte, wohl wissend, daß die »Dogukan« überhaupt nicht rasen konnte, und gab Kommando zum allgemeinen Schwimmgang. Er nahm die Fahrt ganz raus, der Maschinist Shabaz ließ für alle Fälle das kleine Beiboot ins Wasser und ging in Position. Hussein befestigte das dicke Tau am Heck und warf es ins Wasser. Träge schlängelte es sich hinter dem Boot her. Dann ließ er die Treppe herunter, aber längst waren alle über Bord gesprungen. Pia bewaffnete sich sofort mit ihrer Digitalkamera und brachte sich in Position.
    »Soll das heißen, du machst nicht mit?« rief Franco zu ihr hoch.
    »Gut erkannt«, lachte Pia. »Einer muß ja das Ereignis für die Nachwelt festhaken!«
    »Spielverderber, Spielverderber«, schallte es von unten.
    »Ich glaube, sie meinen dich.« Pia drehte sich nach Marc um, da kam er auch schon an ihr vorbeigelaufen und sprang mit einem vollendeten Kopfsprung über die hinteren
    Sonnenmatratzen ins Wasser. Zwischen den anderen tauchte er 15
    wieder auf, sie hießen ihn lautstark willkommen, dann reihten sie sich auf, griffen nach dem Tau und brüllten

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