Yoga fuer alle
Wiederannäherungsphase an die Mutter, etwa bis zum Ende des dritten Lebensjahres. In dieser Zeit wird oftmals der natürlichen Lebendigkeit und Selbstbehauptung des Kleinkindes Widerstand, Unterdrückung oder gar Gewalt entgegengesetzt. Als Reaktion kommt es häufig zur Überbewertung entweder des dominanten oder aber des ohnmächtigen Pols. Ist die dritte Ebene heil, so finden wir Qualitäten wie Ausdauer, Risikobereitschaft, Autonomie und Präsenz – also: Stärke. Anstelle von Wettbewerb tritt Kooperation und Ergänzung. Du ruhst konzentriert in dir selbst und bist jederzeit in der Lage, dich energisch für etwas einzusetzen.
Praxis: Drehungen bieten eine gute Gelegenheit, um darüber nachzudenken, welche Nahrung wir zu uns genommen haben. Oder über die Ausbeutung von Tieren zu reflektieren, denen wir Schaden und Schmerz zugefügt haben, in der falschen Hoffnung, uns dadurch stärker und gesünder zu fühlen, indem wir sie versklaven, ihnen Leid zufügen und sie töten. Erkenne deinen Egoismus und bitte die Opfer um Vergebung. Vergib dir selbst, dass du anderen geschadet hast. Gelobe, dein Bestes zu tun, um anderen in Zukunft keinen Schaden mehr zuzufügen. Das Bedürfnis, anderen zu schaden, entstammt einem Mangel an Selbstwert und dem Gefühl des Getrenntseins vom Leben selbst. Dies drückt sich aus in angstvoller Sorge und zeigt sich in unserer Furcht vor dem Tod, in unserer Unsicherheit und unserem Mangel an wahrem »Selbst-Vertrauen« – all dies kommt aus dem nicht erleuchteten Geist, der durch Avidya, Unwissenheit, konditioniert wird.
Vinyasa 5 und 6 (siehe Übungsfolge 2 und 3) sowie die Kapalabhati (siehe »7. Atemarbeit«), die Wechselatmung (siehe »7. Atemarbeit«) und die Tiefenentspannung (siehe »6. Tiefenentspannung) helfen, das dritte Chakra wieder in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen.
4. Anahata – Das Herz-Chakra
Theorie: Die Herzebene ist von zentraler Bedeutung für dein seelisches Wohlbefinden. Sie ist in der Brustmitte lokalisiert. Ihr Element ist die Luft.
Alle Energien der vorherigen Zentren erleben eine Transformation durch das Herz-Chakra. Hier werden Selbstakzeptanz, Annehmen und Respekt für andere, Wärme, Verständnis und wirkliches Mitgefühl erst möglich. Ist diese Ebene verletzt und kaum Energie verfügbar, so erscheinst du emotionslos und kalt. Eine unbewusste Wahl zwischen Geben und Nehmen findet statt. Du bewertest deine Vorlieben und Abneigungen in übertriebener Form und lebst unter Umständen gerade das aus, was dich einmal verletzt hat: negative Liebe. Du beginnst, Forderungen und Bedingungen an andere zu stellen. Die Beziehung zum anderen bekommt Tauschcharakter und ist geprägt von Eifersucht, Verweigerung und der Angst, abgelehnt zu werden. Ein heiles Herz dagegen ist gekennzeichnet von Freundschaft und Freundlichkeit. Geduld, Offenheit und Vertrauen werden möglich. Toleranz entsteht und emotionale Verstrickungen wie Frustration, Neid und Depressivität lösen sich auf. Ohne besondere Ursache verströmt ein heiles Herz Wärme und Freude. Loslassen, Hingabe und Einverständnis beginnen. Die eigenen Gefühle werden verfeinert und die essenziellen Qualitäten Entspannung, Wärme, Stille und Weite entwickeln sich. Dabei kann die Herzebene nur durch Ansteckung und geeignete Vorbilder geheilt werden. Hier können die Grenzen der Person überschritten werden und eine ganz natürliche Spiritualität entsteht.
Praxis: Wenn wir die Größe des Herzens besitzen, loszulassen und anderen zu vergeben, befreien wir uns selbst und werden dadurch befähigt, im Leben voranzugehen. Die Fähigkeit zu vergeben kann kultiviert werden, indem man sich daran erinnert, dass die anderen, genau wie man selbst, in jeder Situation immer das ihnen Bestmögliche tun. Rückbeugen verbinden uns mit unserer Zukunft. Die Leichtigkeit, mit der wir uns in die Zukunft hineinbewegen, spiegelt sich in der Leichtigkeit, die wir in Rückbeugen zeigen und in unserem Vermögen, die begrenzten Fähigkeiten anderer zu akzeptieren. Indem man anderen vergibt, öffnet man sich für die Grenzenlosigkeit des Mitgefühls, das uns zur Erleuchtung verhilft, zur Befreiung vom Gefühl des Getrennt-Seins.
Vinyasa 8 und 9 (siehe Übungsfolge 4), jede Form von Pranayama (siehe »7. Atemarbeit«), Tiefenentspannung (siehe »6. Tiefenentspannung) und Meditation (siehe »8. Meditation«) helfen bei Blockaden im Herz-Chakra.
5. Vishuddha – Das Hals-Chakra
Theorie: Das Hals-Chakra ist der Ort für
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