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Yoga fuer alle

Yoga fuer alle

Titel: Yoga fuer alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Broome
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Erleuchtung.
    Unser Ziel ist nicht die Übung selbst, sondern aufzuwachen. Bewusst zu werden erfordert Erkenntnis und beginnt mit der Öffnung gegenüber sich selbst. Freiheit heißt, Verantwortung für sich zu übernehmen und den Mut zu haben, nach der eigenen Wahrheit zu handeln. Wenn wir gelassen und souverän sind, spüren andere um uns herum Ruhe und Frieden. Darum sollte unsere vorrangige Anstrengung die Arbeit an uns selbst sein.
    Jede Form von Übungspraxis ist einfach nur eine Methode, den Verstand daran zu hindern, sich in Form von Gedanken auszubreiten.

Nur dessen Übung wird Wurzeln schlagen, der lange Zeit ohne Unterbrechung mit einer hingebungsvollen Haltung und mit Rücksicht auf andere übt. Patanjali, YS 1.14

1. Leben ist Bewegung
    Die Yogapraxis enthält das ganze Spektrum von schweißtreibender Anstrengung bis zum tiefenentspannten Loslassen: In dieser Übungsfolge lernen wir, bewusst den Atem und die Bewegung miteinander zu verbinden. Dabei entscheidet die Absicht – oder Intention – über das Ergebnis der Praxis und alle Handlungen. Der Atem ist eine Metapher dafür. Er hält uns konzentriert, wach und macht uns unsere Absicht bewusst. Die kontrollierte und bewusste Atmung ist ein essenzieller Aspekt des Yoga. Alle in diesem Buch beschriebenen Übungssequenzen werden fließend – im Vinyasa-Stil – geübt. Die Intention und der Atem sind die Bindeglieder zwischen den einzelnen Haltungen. Die Körperhaltung dient vorrangig dem Atem, nicht umgekehrt. Der Atem initiiert die Körperbewegung und definiert die Qualität der Yogapraxis: Er beginnt kurz vor und endet kurz nach der Bewegung. Auf einer feinstofflichen Ebene kann der ganze Körper am Atemprozess in Form von Energie und einem Hineinspüren teilnehmen.
    Die Körperhaltung dient der Beteiligung an der Elastizität des ganzen Körpers. Es ist wichtig, nicht über die natürliche Elastizität hinaus Druck auszuüben. Die Körperhaltung verbessert die Elastizität und Stärke des Systems. Das System kann besser atmen und Energie optimal aufgenommen werden. Damit kommt der Körperhaltung eine energetische Funktion zu. Was der Praktizierende wirklich fühlt, ist vorrangig. Die äußere Form ist von zweitrangiger Bedeutung: Die Körperhaltung integriert Körper, Atem und Verstand. Durch die Form wird die Atmung erleichtert. Auf diese Weise wird der Verstand geklärt und der Körper energetisiert. Wir bringen unseren Körper in verschiedene Haltungen, um zu erleben, dass wir in jeder noch so verzwickten Situation atmen können. Selbst wenn die Welt komplett auf dem Kopf steht, können wir ruhig, tief und kraftvoll atmen. In Kontakt mit dem Atem zu sein bedeutet, in Kontakt mit dem Leben zu sein: Es ist eine direkte Reflexion der allgegenwärtigen Lebenskraft. Somit kann die Yogapraxis als eine Bewegung vom Grobstofflichen zum Feinstofflichen, vom Äußeren zum Inneren betrachtet werden.
    Ujjayi-Atem
    Der Ujjayi-Atem sollte immer vor dem Üben praktiziert werden.
    • Sitze aufrecht und bringe das Bewusstsein zum Atem.
    • Verleihe der Einatmung und der Ausatmung dieselbe Länge und Intensität. Zunächst den Mund leicht öffnen und mit dem Reibelaut »Haah« geräuschvoll ausatmen, als ob du einen Spiegel anhauchst. Dann die Lippen geschlossen halten und nur durch die Nase atmen. Dabei die Luft geräuschvoll, aber leicht wie das Rascheln der Blätter im Wind fließen lassen. Dafür die Muskeln im Hals verschließen, sodass sich die Stimmritze verengt.
    • Nach jeder Ausatmung eine kleine Pause erlauben, bis die Luft ganz von selbst wieder durch die Nase in den Körper strömt. Den Atem nicht gewaltsam anhalten, nur eine kurze unangestrengte Pause machen.
    • Ein paar Mal wiederholen. In der Atempause ganz genau beobachten, was im Inneren passiert. Mit jedem Atemzug das Gefühl genießen, etwas entspannter und lebendiger zu werden.
    • Für etwa fünf Minuten diese Übung ausführen.
    • Lege eine Hand auf die Brust und eine Hand auf den Bauch.
    • Beginne, die Einatmung oben in die Brust zu ziehen. Dehne den Brustkorb, ohne den Bauch zu dehnen. Ziehe den Bauch beim Ausatmen leicht in Richtung Wirbelsäule und halte den Bauch eingezogen bei der nächsten Einatmung.
    • Schicke den Atem direkt in die Wirbelsäule – spüre die Stabilität der Ausatmung und die nährende Kraft der Einatmung.

Übungsfolge 1: Atem und Bewegung zusammenbringen
    Die folgende Übungseinheit dient dazu, die Prinzipien der Körper-Atem-Beziehung spürbar werden

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