Young Jedi Knights 03 - Die Verlorenen
diesen Gebäuden befindet sich das Hauptquartier der Verlorenen. Wir gehen ein ziemliches Risiko ein, wenn wir uns hier aufhalten.« Seine smaragdgrünen Augen funkelten. »Irgendwie aufregend, nicht?«
Das Gebäude war groß und dunkel, voller leerer großer Räume, die einst als Konferenzzimmer, Büros und Lagerhallen gedient hatten. Jaina fragte sich, ob sich in den riesigen Computerarchiven des imperialen Informationszentrums noch irgendwelche Grundrisse oder Unterlagen über diese alten Gebäude befanden.
»Ich glaube jedoch nicht, daß wir uns wegen Norys Sorgen machen müssen«, sagte Zekk laut. »Er redet viel, aber seine Ziele sind ziemlich niedrig gesteckt. Es reicht ihm, der größte Schläger in einem heruntergekommenen Teil eines Gebäudes auf einem kleinen Planeten in einer großen Galaxie zu sein.« Zekks Stimme klang herausfordernd. »Er wird es nie weit bringen, dazu sind seine Träume zu bescheiden.«
In diesem Augenblick wurden die Deckenplatten über ihnen durchbrochen, und im nächsten Augenblick sprang ein Dutzend sehniger junger Männer und Frauen vor ihnen auf den Boden. Sie sahen zerlumpt und schmutzig aus, ihre Gesichter waren schmal und hart. Alle hielten merkwürdig aussehende Waffen in den Händen, die sie aus den verschiedensten Schrotteilen zusammengebaut hatten.
»Willst du mich etwa ärgern, Müllmann?«, fragte der größte und kräftigste der jungen Männer. Seine Züge waren derb und finster, und als er seine Lippen zu einem hämischen Grinsen verzog, sah man seine schiefen Zähne.
»Es gehört sich nicht, anderer Leute Gespräche zu belauschen, Norys«, sagte Zekk.
Der Blick des Gangführers fiel auf das wertvolle Flederhabichtei, das Zekk an seine Brust drückte. »Was hat der kleine Müllmann denn da gefunden?«, sagte Norys. »He, seht mal! Sieht aus, als gäbe es morgen frische Eier zum Frühstück!«
Lowbaccas Grollen ließ die Verlorenen zusammenzucken. Drohend zeigte er ihnen seine langen Wookiee-Fänge. Zekk wirkte plötzlich nervös, als habe ihn der Besitz des wertvollen Eis auf eine ihm bisher unbekannte Art verwundbar gemacht.
»Was willst du mit dem Ei?«, fragte Jacen.
»Er will es nur, weil ich es will«, flüsterte Zekk ihm zu. »Norys würde es wahrscheinlich fertig bringen, es tatsächlich zu essen. Er hat überhaupt keine Ahnung, wie wertvoll es ist.«
Tenel Ka hielt mittlerweile in jeder Hand einen Dolch. Die Blicke der Verlorenen wanderten von ihr und Lowie zu den vermeintlich leichteren Gegnern, Zekk und den Zwillingen.
»In einem solchen Fall«, sagte Zekk und streckte die Hand mit dem gesprenkelten Ei langsam aus, als wolle er es widerstrebend den zerzausten Gangmitgliedern übergeben, »ist es das Vernünftigste… abzuhauen!«
Er wirbelte herum und stürmte den wackeligen Steg hinauf. Die Erschütterung löste ein paar lose Wandplatten, die lautlos in die schummrige Tiefe fielen. Die jungen Jedi-Ritter reagierten blitzschnell und hetzten ihrem Freund hinterher.
Die Gangmitglieder schrien wutentbrannt auf und nahmen die Verfolgung auf. Ihre kruden Waffen klapperten gegen die Wände.
In der Mitte der verwahrlosten Brücke blieb Zekk plötzlich stehen. Am anderen Ende des Stegs trat eine junge Frau aus dem Gebäude und baute sich drohend vor ihnen auf. Sie sah noch zäher aus als Tenel Ka.
»Wir sitzen in der Falle«, sagte Jaina und schluckte. Dies schien nicht der geeignete Ort zu sein, um sich auf einen offenen Kampf einzulassen.
Zekk sah nach links und rechts, als suche er mitten auf der hin und her schwankenden Brücke nach einem Ausweg. Der kalte Wind pfiff durch die zerschlagenen Fenster und die Löcher im Boden. »Nur der Fairneß wegen«, meinte er und verschränkte vermeintlich lässig die Arme, »überlasse ich euch die Lösung dieses Problems. Irgendwelche Ideen?«
Jaina überlegte fieberhaft, ob etwas von dem, was Onkel Luke ihr auf der Akademie beigebracht hatte, in dieser Situation nützlich sein konnte. Sicher, wenn sie sich völlig konzentrierte, gelang es ihr, mit Hilfe der Macht Gegenstände zu bewegen, aber sie konnte sich nicht vorstellen, wie diese ohnehin noch nicht sehr ausgeprägte Fähigkeit ihnen zur Flucht verhelfen sollte.
Norys kam mit stolzgeschwellter Brust auf sie zu marschiert. »Gib mir jetzt das Ei, Müllmann. Wenn ihr artig seid, sehen wir vielleicht noch einmal davon ab, euch von der Brücke zu schmeißen.«
In diesem Augenblick ertönte über ihnen ein durchdringendes Kreischen, ein Tierschrei, der
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