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Zaertliche Eroberung im Herrenhaus

Zaertliche Eroberung im Herrenhaus

Titel: Zaertliche Eroberung im Herrenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox
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zur Diskussion.“
    „Wie Sie meinen. Das ist Ihr gutes Recht.“
    Plötzlich erlosch das Glitzern in Sophias Augen. Sie umfasste den rosa Briefumschlag so fest und lehnte sich gegen den Türrahmen, als müsste sie sich stützen. Sie schien alle Stärke und Energie verloren zu haben.
    So distanziert und wütend zu sein musste auch eine Menge Kraft kosten. Warum war sie so aufgebracht und so unglaublich misstrauisch? Dass ihr der Tod ihres Mannes nicht leidtat, deutete daraufhin, dass sie nicht gerade eine harmonische Ehe geführt hatte. Offenbar hatte sie viel Schmerzliches erlebt.
    „Ms Markham … Sophia … ist alles in Ordnung?“
    „Ja, mir geht es gut.“
    Als sie sich aufrichtete, drückten ihre Augen Entschlossenheit und einen eisernen Willen aus, doch sie glänzten auch tränenfeucht. Bei diesem Anblick hatte Jarrett das Gefühl, jemand würde ihm einen Schlag versetzen. Er konnte es einfach nicht ertragen, wenn eine Frau weinte.
    „Woher wissen Sie, dass ich Sophia heiße?“, fragte sie. Bevor er antworten konnte, verschränkte sie die Arme und fügte hinzu: „Ich nehme an, auch diese Information ist aus der dörflichen Klatschzentrale zu Ihnen durchgesickert, stimmt’s?“
    „Ich kann es nicht abstreiten.“
    „Ist das Leben der Leute hier so langweilig, dass sie sich ständig in die Privatsphäre von Fremden einmischen müssen?“, fragte Sophia gereizt.
    „Wahrscheinlich. Warum sonst das viele Fernsehen? Das erfundene dramatisierte Leben eines Fremden ist den meisten sicher lieber als ihr eigenes.“
    „Ich habe keinen Fernseher, ich lese lieber.“
    „Und Charlie?“ Jarrett blickte zu dem Jungen hinüber, der um die riesigen Stockrosen herumtollte und dabei das Geräusch eines Maschinengewehrs nachahmte.
    „Mein Sohn kann sich auch ohne Fernseher oder PC beschäftigen“, erwiderte Sophia. „Ich glaube kaum, dass ihm da viel entgeht.“
    „Was für Bücher lesen Sie denn gern?“
    „Wenn Sie darauf spekulieren, bei einer Tasse Tee mit mir über meine Lieblingslektüre zu plaudern, dann muss ich Sie enttäuschen, Mr Gaskill. Da können Sie noch so oft hier auftauchen.“
    Jarrett ließ sich von der brüsken Antwort nicht entmutigen. „Haben Sie etwas dagegen, neue Freunde kennenzulernen?“, fragte er.
    „Ich komme ganz gut ohne Freunde zurecht.“
    „Sie vielleicht, aber was ist mit Charlie? Er braucht doch Spielkameraden in seinem Alter.“
    „Mein Sohn kommt in ein paar Wochen in die Grundschule und wird dort sicher jede Menge Freunde finden.“
    „Molly, die beste Freundin meiner Schwester Beth, unterrichtet dort. Bei Beths kleiner Feier nächsten Samstag könnten Sie Molly kennenlernen – und sich vielleicht sogar mit ihr anfreunden.“
    Sophia seufzte vernehmlich. „Haben Sie eigentlich den Auftrag, die Leute im Dorf zu freundschaftlicher Verbundenheit zu motivieren – ob diese das nun wünschen oder nicht?“
    Jarrett musste lachen. Er wusste nicht mehr, wann er sich das letzte Mal einen so geistreichen, unterhaltsamen Schlagabtausch mit einer Frau geliefert hatte. „Nein“, antwortete er. „Das wäre natürlich eine sehr löbliche Betätigung, allerdings könnte ich leider nicht davon leben.“
    Sophia wirkte weit weniger angetan von dem Gespräch. „Es tut mir leid, wenn ich etwas kurz angebunden bin, aber ich streiche gerade das Wohnzimmer und habe alle Hände voll zu tun, aus diesem Haus ein schönes Heim für Charlie und mich zu machen. Es ist nett, dass Sie mir die Einladung gebracht haben. Bitte richten Sie Ihrer Schwester aus, dass ich ihr Bescheid gebe, ob ich kommen kann.“
    „Das wird sie sicher freuen.“ Jarrett reichte ihr die Hand, rechnete jedoch nicht damit, dass Sophia sie ergreifen würde. Aber dann spürte er ihre kühlen Finger an seiner Haut, leicht und zart wie ein Vogel.
    Schnell zog sie den Arm wieder zurück. „Auf Wiedersehen, Mr Gaskill.“
    Seine Hand kribbelte. „Nennen Sie mich doch Jarrett. Auf Wiedersehen, Sophia .“ Er schenkte ihr ein neckendes Lächeln, winkte Charlie zu und ging zurück zu seinem Wagen.
    Jarrett Gaskills Besuch hatte Sophia so durcheinandergebracht, dass sie vor lauter Unruhe ihren Plan aufgab, den restlichen Sonntagnachmittag mit Streichen zu verbringen. Stattdessen packte sie Charlie in den kürzlich erstandenen kleinen Gebrauchtwagen und fuhr mit ihrem Sohn an die Küste.
    Trotz der kühlen Frühlingsluft aßen sie ihre Fish and Chips draußen und blickten aufs Meer, wo die Wellen Schaumkronen trugen.

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