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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sich nie wieder in eine solch gefährliche Lage zu begeben.
    Radcliffe schlich in den Korridor hinaus und zog die Tür hinter sich zu. In derartige Situationen bin ich nie geraten, bevor Charlie in mein Leben trat, murmelte er leise vor sich hin, während er sich zum angrenzenden Zimmer bewegte. Ganz sicher brauche ich nie zu befürchten, mein Leben könnte jemals langweilig werden, denn dafür sorgt Charlie schon, und zwar ohne sich anzustrengen.
    Vor der nächsten Tür an diesem Korridor blieb Radcliffe stehen, umfasste den Türknauf, und als dieser sich nicht drehen ließ, packte Radcliffe die Erregung. Hier musste sie sich befinden!
    „Charlie?" flüsterte er. „Bist du da drinnen, Charlie? Kannst du mich hören?"
    „Jeremy?" Charlies Herz pochte plötzlich wie wild. Sie eilte zur Tür und drückte das Gesicht dagegen. „Jeremy, bist du das?"
    „Ja. Ist mit dir alles in Ordnung? Man hat dir doch nicht etwa wehgetan?"
    „Nein, mir geht es gut."
    Radcliffe schaute sich um, weil er sicher sein wollte, dass niemand in der Nähe war. „Weshalb bist du dann nicht aus dem Fenster geflohen? Oder hat man dich gefesselt?"
    „Das nicht, doch man hat die Fenster vernagelt. Ich versuchte, die Nägel mithilfe eines Kerzenständers herauszuziehen, doch das dauert sehr lange", gab sie verärgert zu. „Du hast also den Brief gefunden?"
    »Ja."
    „Wie bist du denn nur hier hereingekommen, ohne gesehen zu werden?"
    „Durch ein Fenster im Erdgeschoss."
    „Danke", hauchte sie durch die Tür.
    „Danke?"
    „Ja, dafür, dass dir genug an mir lag, um herzukommen und zu versuchen, mich zu befreien", flüsterte sie. „Doch jetzt musst du auf der Stelle verschwinden! Norwich bringt dich um, falls man dich hier erwischt."
    „Norwich?" Nun wurde Radcliffe auch klar, weshalb ihm die Stimme dort unten so bekannt vorgekommen war.
    „Ja. Er war der Erpresser, doch die letzte Mitteilung diente ausschließlich dem Zweck, dich herzulocken, damit er dich umbringen kann."
    „Mich umbringen? Weshalb, um Himmels willen, sollte er denn so etwas tun wollen?"
    Charlies Stimme klang sowohl traurig als auch beklommen. „Das ist eine lange Geschichte, Mylord. Es muss fürs Erste genügen, wenn ich sage, er ist verrückt."
    Durch die Tür hindurch hörte er sie seufzen. „Bitte, Jeremy, du musst auf der Stelle verschwinden! Er wird keinen Augenblick zögern, dich zu töten."
    „Ich lasse dich hier nicht zurück."
    „Nun, heraus bekommst du mich nicht. Diese Tür ist verschlossen, und die Fenster sind zugenagelt. Wollte man das eine oder andere durchbrechen, dürfte das so viel Lärm verursachen, dass das ganze Haus zusammenlaufen würde. Wenn du nicht gerade eine Armee dabei hast, empfehle ich dir dringend zu verschwinden!"
    „Eine Armee", wiederholte Radcliffe und dachte an Stokes, Bessie, Elizabeth sowie Mrs. Hartshair mit ihren Kindern unten in der Kutsche. Sie alle hatten darauf bestanden, mitzukommen, und da Radcliffe keine Zeit mit Streitereien hatte vergeuden wollen, war er am Ende einverstanden gewesen, vorausgesetzt, niemand verließe den Wagen.
    „Radcliffe?"
    „Ja?" Er blickte auf die Tür. Charlies Stimme schien nun von einer Stelle viel tiefer an der Tür zu kommen.
    „Was hast du jetzt an?"
    Er blickte auf das Schlüsslloch, kniete sich rasch davor und sah ihr Auge herausblinzeln. Es war ein sehr schönes Auge. Merkwürdig, dass er das vergessen hatte. Ihre Augen waren schön, groß, pechschwarz, und gewöhnlich funkelte heimliche Erheiterung in ihnen. „Hallo", flüsterte er.
    „Trägst du etwa Gerüschtes in Rosa?" wollte sie wissen, und die Fassungslosigkeit war ihrer Stimme deutlich anzuhören, was ihn aus seinen zärtlichen Gedanken an Charlies Schönheit riss.
    Sofort erhob er sich. „Das war eine Empfehlung deiner Schwester Beth."
    „Was? Beth hat dich in rosa Rüschen gesteckt?"
    „Das ist eine Verkleidung", erklärte er überaus würdevoll. „Deine Schwester meinte, als Frau könnte ich einer Entdeckung länger entgehen."
    „Es ist tatsächlich ein Kleid?" Charlies Stimme überschlug sich bei dieser Frage beinahe. „Du trägst tatsächlich ein gerüschtes rosa Frauenkleid?"
    „Es ist eine Verkleidung!" wiederholte Radcliffe ärgerlich, und als er das leise Lachen hinter der Tür hörte, runzelte er die Stirn.
    „Jetzt weißt du, weshalb immer mir die Pläne eingefallen sind!" Sie lachte. „Dir liegt also wirklich etwas an mir."
    „Was?" Er kniete sich nieder, blickte wieder durchs Schlüsselloch und

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