Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
Küche sie erschreckte. „Oh, nein! Die Plätzchen. Die hätte ich jetzt fast vergessen.“
Bevor ihm klar wurde, was sie vorhatte, streckte sie ihre Arme aus und hielt das Baby an seine Brust.
„Hier, nimm sie mal kurz. Ich muss die Plätzchen aus dem Ofen holen, bevor sie verbrennen.“
Instinktiv hob er seine Arme, um ihr das Baby abzunehmen, bevor Delilah in die Küche lief. „Aber ich…“ Sein Protest kam zu spät. Verdammt!
Er blickte auf das kleine Bündel in seinen Armen, wusste nicht, was er tun sollte, als das Baby die Augen öffnete. Sie waren grün wie die ihrer Mutter und ebenso schön. Die kleine Dame schaute ihn direkt an. Sie war ein Hybrid – halb Vampir, halb Mensch – und besaß die Eigenschaften beider Spezies.
Sie konnte ins Sonnenlicht gehen, ohne zu verbrennen, doch sie würde dennoch die Kraft und Schnelligkeit eines Vampirs haben, wenn sie erwachsen war. Selbst als Kind war sie schon stärker und wuchs schneller als normale Menschenkinder. Sie konnte normale Nahrung zu sich nehmen aber auch von Blut leben. Und sobald sie erwachsen war, würde sie aufhören zu altern genauso wie ein Vollblutvampir.
Sie war das Beste aus beiden Welten und stellte ein kleines Wunder dar. Nur männliche Vampire waren fruchtbar, doch ausschließlich mit blutgebundenen, menschlichen Frauen. Dieses kleine Mädchen hatte aber Glück: Dank ihrer menschlichen Gene war sie fruchtbar. Eines Tages würde sie Samson zum Großvater machen; ihre Kinder würden ebenfalls Hybriden sein, egal, welcher Rasse ihr Vater angehörte.
Fasziniert schaute Zane das kleine Wunder in seinen Armen an und streichelte ihre rosige Wange. Solch süße Anmut hatte er nicht mehr gesehen, seit seine kleine Schwester ein Baby gewesen war. Da er zehn Jahre älter als sie war, hatte er oft auf sie aufgepasst, sie gefüttert und in den Schlaf gewiegt.
„Du süße Kleine“, flüsterte er ihr zu und bemerkte, wie sie ihren Mund öffnete, um ihn anzulächeln. Winzig kleine Fänge spießten aus ihrem Oberkiefer hervor.
Die kleine Hand des Babys streckte sich nach ihm aus und er erlaubte ihr, seinen Zeigefinger zu schnappen. Sie war stark und zog seinen Finger spielend zu ihrem Gesicht.
Bevor ihm klar wurde was geschah, zog sie seinen Finger bereits in ihren Mund und umschloss ihn mit ihren Lippen.
„Autsch!“
Er entzog ihr blitzschnell seinen Finger. Blut tropfte heraus. Zane blickte das Baby wieder an und sah, wie sie ihre Lippen leckte, als wollte sie mehr. Das kleine Teufelchen hatte ihn gebissen!
Er schüttelte den Kopf. Als er aufschaute, traf sein Blick auf Delilah. Mit offenem Mund starrte sie auf seinen blutenden Finger und dann auf ihr Töchterchen.
„Sie hat dich gebissen.“ Es war keine Frage, eher eine Feststellung. „Sie hat noch nie jemanden gebissen. Du weißt, was das bedeutet, nicht wahr?“
Oh, Scheiße! Das wusste er nur zu gut.
3
Portia Lewis fuhr ihren Laptop herunter, steckte ihn in ihre Schultertasche und wartete darauf, dass ihre Freundin Lauren es ihr gleich tat.
„Gehst du heute Abend auf Michaels Party?“
Portia schüttelte den Kopf, als sie und Lauren sich aus dem Hörsaal hinaus einen Weg durch das Gedränge von Studenten bahnten.
„Ich muss mich noch auf den Kriminalpsychologietest morgen vorbereiten.“
Lauren machte eine unbekümmerte Handbewegung. „Kinderspiel. Und überhaupt –“ Sie beugte sich näher zu Portia und dämpfte ihre Stimme. „– du kannst schließlich deine Kräfte benutzen.“
Portia machte einen Satz zurück und blickte sie böse an. „Du weißt, dass wir das nicht dürfen.“
Es wurde ihr schon so lange eingebläut, wie sie nur denken konnte. Sowohl ihr Vater, ein Vollblutvampir, als auch ihre menschliche Mutter hatten sie gelehrt, immer zu verstecken, was sie war: ein Hybrid – halb Vampir, halb Mensch. Der einzige Grund, warum sie mit Lauren überhaupt darüber sprechen konnte war, dass diese auch ein Hybrid war.
Als Portia und ihr Vater sechs Monate nach dem tödlichen Autounfall ihrer Mutter nach San Francisco gezogen waren, hatte sie sich mit der Tochter des Bürgermeisters angefreundet, als sie herausgefunden hatte, dass diese auch ein Hybrid war. Sie besuchten viele der gleichen Kurse an der Universität von San Francisco, einer katholischen Privatschule. Da die Aura von Hybriden so anders war als die von Menschen, hatten sie sich sofort erkannt, beide darüber froh, endlich eine Freundin gefunden zu haben, mit der sie so viel gemeinsam
Weitere Kostenlose Bücher