Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
hatten.
Als sie ihrem Vater von ihrer neuen Freundin erzählt hatte, hatte er wenig erfreut gewirkt. Portia wunderte sich, ob er irgendwie eifersüchtig darauf war, dass sie eine Freundin gefunden hatte, während er immer noch mit dem Verlust seiner Frau haderte. Sie vermisste ihre Mutter schrecklich, doch sie wusste, dass sie ihr Leben weiterleben musste.
Zum Glück fand Portia immer schnell neue Freunde. Es war eine Art Überlebensmechanismus, den sie schon sehr früh entwickelt hatte, da ihre Familie selten irgendwo länger als ein Jahr blieb. Ihr Vater war immer mit ihnen in eine neue Stadt umgezogen, gerade als sie sich irgendwo zu Hause gefühlt hatte. In gewisser Weise verstand sie ihn. Als Vampir musste er aufpassen, kein Aufsehen zu erregen. Die Menschen in seinem Umfeld könnten es seltsam finden, wenn er tagsüber nie nach draußen ging, nie Essenseinladungen annahm und nicht alterte. Sie hatte es akzeptiert, doch gleichzeitig sehnte sie sich nach einem Ort, an dem sie heimisch werden konnte.
„Eric wird auch da sein“, köderte sie Lauren und brachte sie damit zurück in die Gegenwart. „Du weißt, dass er dich mag.“
Portia spürte, wie ihre Wangen aufflammten und wünschte sich, ihre Vampirseite würde sie vor dem Erröten bewahren. Doch leider konnten nur Vollblutvampire nicht rot anlaufen.
Wie so oft kaschierte sie ihre Unsicherheit gegenüber dem anderen Geschlecht mit einer flapsigen Bemerkung. „So heiß ist er jetzt auch wieder nicht. Ich war schon mit schärferen Jungs aus.“
Was für eine Riesenlüge war das denn? Sie hatte noch nie einen richtigen Freund gehabt, doch das wusste nicht einmal Lauren. Obwohl sie beste Freundinnen waren, hatte Portia ihr noch nicht anvertraut, dass die Vorstellung, sich vor einem Mann nackt zu zeigen, sie nicht nur nervös machte, sondern sie geradezu in Schrecken versetzte.
„Nicht heiß? Willst du mich verarschen? Eric ist so ziemlich der Mädchenschwarm Nummer Eins auf dem ganzen Campus.“
„Schhh, nicht so laut“, warnte Portia. „Es muss ja nicht jeder hören, dass wir über ihn reden.“
Sie blickte nervös über ihre Schulter und hoffte, dass keiner von Erics Freunden in der Nähe war.
Lauren legte ihr die Hand auf den Arm und ließ sie dadurch abrupt stehen bleiben. Sie drehte sich zu ihrer Freundin um und wunderte sich, warum sie sie auf einmal so eindringlich anschaute.
„Was?“
Laurens Augen bohrten sich in sie. „Oh mein Gott! Warum habe ich das nicht schon viel früher erkannt?“
„Hey, weitergehen. Ihr seid mir im Weg“, wies sie eine ungeduldige Stimme von hinten an.
Portia trat einen Schritt zur Seite, bevor Lauren sie in eine Nische zerrte.
„Was tust du denn?“, protestierte Portia.
„Wir müssen reden“, beharrte Lauren und blickte sich vorsichtig um, als wäre sie gerade dabei, ein großes Geheimnis zu enthüllen. Sie öffnete die Tür zu einem kleinen Studierzimmer, schob Portia in den leeren Raum und schloss die Tür hinter sich.
„Lauren, ich hab in fünf Minuten die nächste Vorlesung.“ Portia blickte ungeduldig auf ihre Armbanduhr und drückte sich ihre Tasche an die Brust. „Ich hab dir schon gesagt, dass ich wegen dem Kriminalpsychologietest nicht auf die Party gehen kann. Ehrlich, ich war in meinem Leben schon auf genug Partys und sie sind alle gleich. Nach einer Weile wird es wirklich langweilig. Also nerv nicht.“
Lauren atmete ungeduldig aus. „Vergiss die Party, das hier ist viel wichtiger.“
Wichtiger als eine Party, wenn alles, wofür sich Lauren momentan interessierte, Unterhaltung war? Herauszufinden, was dahinter steckte, war es wert, zu spät zur nächsten Vorlesung zu kommen.
„Was hat deine Meinung so plötzlich geändert?“
„Erzähl mir von deinem Exfreund.“ Laurens gleichgültiger Ton passte nicht zu dem intensiven Blick ihrer Augen, die aussahen, als wäre sie eine Tigerin, die darauf wartete, sich auf ihre Beute zu stürzen.
Portia legte ihre Stirn in Falten und wunderte sich, warum sich ihre Freundin plötzlich dafür interessierte. „Da gibt es echt nicht viel zu erzählen. Warum willst du das auf einmal wissen?“
„Beantworte einfach meine Frage.“
„Er war nett. Wir sind ein paar Monate miteinander ausgegangen, dann haben wir Schluss gemacht, ich bin weggezogen. Ende der Geschichte.“
„Ach ja? Wie war der Sex?“
Unbewusst spannte sich Portias Körper an und sie zog ihre Tasche enger an ihre Brust. „Ganz gut.“
„Gut, hah? Nicht heiß, aufregend,
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